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Bautzener befragt wieder Fußballstars

Bautzener befragt wieder Fußballstars

Hanspeter Benad hat es schon wieder getan: In den vergangenen Wochen interviewte der Bautzener erneut zahlreiche Größen aus der Welt des internationalen Fußballs. Foto: RK

Es hat dem Bautzener Hanspeter Benad wohl mächtig in den Fingern gejuckt. Bereits vor Weihnachten war der Beschluss gefasst worden, ein weiteres Mal bekannte Gesichter der Fußballwelt zu interviewen. Pünktlich zur Weltmeisterschaft der Frauen erschien nun das Resultat.

Bautzen. Ex-Bezirksschiedsrichter Hanspeter Benad aus Bautzen hat noch einmal zum Telefonhörer und in die Computertasten gegriffen. Was noch vor einigen Monaten lediglich ein Gedanke war, ist nun Realität. Seine Fußballheftserie mit zahlreichen Exklusivinterviews namhafter Sportler aus der Welt des runden Leders hat er um eine neue Broschüre erweitert. Dafür nahm er auch Reisen in Kauf, um sich mit seinen Gesprächspartnern von Angesicht zu Angesicht auszutauschen. In der siebten Ausgabe von „Einblicke & Ausblicke“ lässt der seit Jahren unter einer Parkinsonkrankheit leidende Spreestädter unter anderem Julian Draxler und Franz Beckenbauer zu Wort kommen. Aber auch Schiedsrichter, Trainer und bekannte Reporter aus dem Umfeld des Fußballsports antworten auf die durchaus recht persönlichen Fragen des 68-Jährigen. Insgesamt führte er mehr als 100 Interviews für die 44 Seiten starke Sonderedition.

Warum gerade ein Bautzener immer wieder den Zugang zur internationalen Fußballelite findet, erklärt sich der im Rathaus für die Finanzen und den Sport zuständige Bürgermeister Robert Böhmer folgendermaßen: „Der Name Benad zieht in der Fußballwelt. Sein Konzept scheint so simpel wie erfolgreich. Auf kurze Fragen bekommt er knackige Antworten. Mancher Star hat ein Geheimnis gelüftet und Einblicke in sein Leben gegeben, die er sonst nicht in die Öffentlichkeit trägt.“ Zusammen mit Hanspeter Benad teilt Robert Böhmer, wie er selbst sagt, die Leidenschaft für das runde Leder. Der Bürgermeister hält dabei nicht nur seit Langem seinem Heimatverein Budissa Bautzen die Treue. Seit den 80er Jahren schwärmt er vor allem für den Celtic Football Club aus Schottland.

Indes erhält der Herausgeber der Interviewbroschüre nicht nur Respekt und Anerkennung aus Bautzen. Ex-Fußballspieler und TV-Moderator Thomas Helmer beispielsweise freut sich bereits auf die siebte Ausgabe. „Eigentlich sollte es die ja gar nicht geben. Aber Hanspeter Benad kann es nicht lassen, die Promis der Sportwelt zu befragen. Nun sind wir gespannt, wer diesmal den Sprung in sein Journal geschafft hat.“

Stefan Effenberg ist einer von ihnen. Der frühere Bayern-Kicker und heutige Fernsehsportexperte lässt unter anderem die Leser wissen, welches Ritual er vor jeder Partie pflegte: „Für mich war es immer wichtig, dass ich zu den Spielen Bananen hatte. Meist ein, zwei Bananen vor dem Anpfiff und eine in der Halbzeit.“

Der 26 Jahre alte Schweizer Fußballspieler Granit Xhaka gestand sich ein, vor dem Interview mit Hanspeter Benad von Bautzen noch nie gehört zu haben. Franz Beckenbauer hingegen ist die Stadt schon ein Begriff. „Aber ich kenne sie nicht wirklich“, antwortete er auf die Frage, ob er Bautzen kenne. Und noch etwas gab der Ehrenpräsident des FC Bayern München preis: „Ich kann auf alles verzichten, nur nicht auf die Familie und Freunde.“

Von Julian Draxler wollte der Interviewführer schließlich in Erfahrung bringen, welcher Coach ihn am meisten prägte. Daraufhin ließ der Profi von Paris Saint-German wissen: „Mein U19-Trainer Norbert Elgert auf Schalke. Er hat mir spielerisch den entscheidenden Schliff für den Profibereich gegeben und fast noch wichtiger, er hat mich menschlich sehr geprägt.“

Den Einzug in die brandneue Broschüre haben aber auch Lokalmatadore wie Nachwuchstrainer Dieter Bransky oder Budissa-Mittelfeldmann Tony Schmidt geschafft. Letzterer bekannte, dass er gern einmal mit Zlatan Ibrahimoviæ einen Tag verbringen möchte. „Er ist ein echter Typ. Ich mag ihn.“ Und Schiedsrichter Rabak Rafati teilte mit, dass er Nudelgerichte als Leibspeise bevorzugt.

Unterm Strich bleibt ein Wermutstropfen. Ursprünglich hatte Hanspeter Benad die siebte Ausgabe seiner inzwischen europaweit bekannten Interviewbroschüre mit dem Ziel in Angriff genommen, Diego Maradona einen Dialog abzuringen. Dies allerdings blieb dem Bautzener verwehrt. „Leider hat es damit nicht geklappt. Aber versucht habe ich, bei ihm anzurufen. Allerdings verfügt die ‚Hand Gottes’, wie der argentinische Ex-Nationalspieler auch genannt wird, über mehrere Berater. Und an denen bin ich letztendlich nicht vorbeigekommen. Grund dafür war auch die mangelnde Verständigung. Am Hörer klangen die Stimmen recht unverständlich.“

Doch das tut der Freude über das vollbrachte Werk keinen Abbruch. Auch ohne Maradona sei die Nachfrage nach dem Interviewheft da, so Hanspeter Benad. Insgesamt kann er nunmehr auf 650 Gespräche zurückblicken, die er seit 2015 mit den Großen der Fußballszene führte. Dass er damit nebenher einen Beitrag zum wachsenden Bekanntheitsgrad der Spreestadt leistete, lässt sich nicht abstreiten.

Roland Kaiser / 24.06.2019

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Kommentare zum Artikel "Bautzener befragt wieder Fußballstars"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. deni schrieb am

    Super Artikel, unglaublich was dieser Mann - obwohl schwer krank - leistet, hoffe es gibt noch eine 8. Ausgabe.

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