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Brückenpark wird 2022 zur Straße

Brückenpark wird 2022 zur Straße

Die künftige Leppersdorfer Ortsumfahrung stellt einen wahren Brückenpark dar.

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Ein Großteil der Mehrkosten geht auf das Konto der drei Überflughilfen für Fledermäuse.

Pulsnitz. 1 – 2 – 3 – 4 – 5 … 9 – 10 – wer sich für Brücken interessiert, kommt an der Trasse der künftigen S 177 zwischen Pulsnitz und Radeberg voll auf seine Kosten.

Die Zählung muss nicht unbedingt korrekt sein, vielleicht gibt es noch das eine oder andere Bauwerk, das sich dem Blick entzogen hat. Fakt ist jedoch: Die künftige Leppersdorfer Ortsumfahrung stellt ein wahres Labor für Brückenforscher, man könnte auch sagen einen Brückenpark, dar.

Allerdings keinen billigen: Wie eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Frank Peschel (AfD) an die sächsische Staatsregierung ergeben hat, liegen die aktuellen Kosten deutlich über den ursprünglichen Planungen. War beim ersten Spatenstich im September 2017 noch von circa 50 Millionen Euro die Rede, liegt die aktuelle Kostenaufstellung jetzt bei 53 Millionen Euro. Ein Großteil der Mehrkosten geht auf das Konto der drei (!) Überflughilfen für Fledermäuse, die es dem Fragesteller offenbar besonders angetan haben und die laut Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) aktuell mit insgesamt 4,2 Millionen Euro (geplant: circa 3 Millionen Euro) zu Buche schlagen.
Zu den höheren Kosten gesellt sich eine längere Bauzeit. Nicht, wie ursprünglich geplant 2020, sondern erst 2022 soll die neue S 177 laut Dulig in Betrieb gehen – „infolge einer veränderten Ablaufplanung, die auch den jährlichen Verfügungsrahmen im Landeshaushalt berücksichtigt.“

Doch auch nach der Fertigstellung droht Ungemach: Bei der Planung der Brücke, auf der die neue S 177 die Autobahn überquert, wurde der sechsstreifige Ausbau der Letzteren noch nicht berücksichtigt. Konnte er laut Minister Dulig auch nicht, denn: „Die Zustimmung des Bundes zur Planung eines sechsstreifigen Ausbaus der A 4 erfolgte im Jahr 2019. Die Planungen des Brückenbauwerkes an der neuen Anschlussstelle Pulsnitz begannen jedoch weit vor dem Jahr 2019.“ Eine Argumentation, die Frank Peschel nicht überzeugt: „Ein Ausbau der A4 hätte jederzeit bei den Planungen der S177 berücksichtigt werden müssen“, findet er.

Uwe Menschner / 25.02.2020

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