Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Update: Corona-Ampel im Landkreis Görlitz schaltet auf rot

Update: Corona-Ampel im Landkreis Görlitz schaltet auf rot

Symbolbild

Görlitz. Der Landkreis Görlitz gilt ab sofort als Corona-Risikogebiet. Das teilte das Landratsamt am Sonntagabend mit. Demnach lag der Wert für die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 56,19 und damit über der festgelegten Grenze von 50 Fällen je 100.000 Einwohner. „Aufgrund der Überschreitung der Grenze von 50 Fällen hat der Landkreis Görlitz weitere Anordnungen im Wege einer Allgemeinverfügung getroffen“, erklärte eine Behördensprecherin. Die Maßnahmen gelten ab dem heutigen Montag. Dazu zählen insbesondere die Erfassung personenbezogener Daten, die dringende Empfehlung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, zu Zusammenkünften, Veranstaltungen und Ansammlungen im öffentlichen Raum, zu Familien-, Betriebs,- und Vereinsfeiern sowie die Einschränkung zu Besuchen in Einrichtungen aus privaten Gründen. Die derzeit gültige Allgemeinverfügung des Landkreises Görlitz ist hier vollständig einsehbar.

Auswirkungen auf innerdeutsche Reisen

Konkret galten mit Stand 18. Oktober 2020, 19.00 Uhr 206 Menschen im Landkreis als infiziert. Die Zahl der durch das Gesundheitsamt angeordneten Quarantänen betrug 456. Reisen beispielsweise nach Mecklenburg-Vorpommern werden durch die jüngsten Entwicklungen im Landkreis erschwert. An der Küste gilt nach wie vor ein Beherbergungsverbot für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten. Wer allerdings einen negativen Test, dessen Ergebnis nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen kann, dürfe seine Ferien im Nordosten antreten, hieß es zuletzt. Voraussichtlich am morgigen Dienstag will das Oberverwaltungsgericht Greifswald über mehrere Eilanträge entscheiden, die sich gegen das Beherbergungsverbot im Ostsee-Urlaubsland richten.

Frauen Union sendet Appell - AfD will Allgemeinverfügung kippen

Inzwischen gibt es auch für den Landkreis Bautzen neue Zahlen. Demnach lag die Inzidenz am Montagmittag bei 49,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage und damit knapp unter der Schwelle für ein weiteres Corona-Risikogebiet in der Lausitz.

Indes hat sich die Frauen Union (FU) des CDU-Kreisverbandes Bautzen in ihrer jüngsten Beratung mit der Entwicklung der Corona-Pandemie weltweit und den Herausforderungen vor Ort auseinandergesetzt. Sie fordert, die Ansteckungsgefahr auf Corona-Erkrankung durch Selbstdisziplin zu minimieren.  „Wir fordern alle Bewohner und Besucher unserer schönen Heimat auf, Abstand, Hygiene und das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes einzuhalten. Das sind wir uns selbst, aber vor allem unseren Eltern und Kindern schuldig. Prävention ist besser als katastrophale Zustände im persönlichen Leben, in den Gesundheitseinrichtungen, in der wirtschaftlichen und damit gesamtgesellschaftlichen Situation ertragen zu müssen“, sagte die FU-Vorsitzende Maria Michalk.

Die AfD im Landkreis Bautzen hingegen forderte die Kreisverwaltung auf, die jüngst erlassene Allgemeinverfügung zurückzunehmen. Dabei bezieht sich die Partei auf Aussagen namhafter Wissenschaftler und des Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes Rheinland-Pfalz. „Für die schwerwiegenden Einschränkungen der Grundrechte per Verordnung oder Allgemeinverfügung fehlt aus unserer Sicht jede demokratische Legitimation. Rechtsstaat und Grundgesetz erleiden dadurch schweren Schaden“, legen die Alternativen in einem an Landrat Michael Harig gerichteten Schreiben dar.

Ärzteschaft hierzulande uneins

Bislang argumentierte die Politik damit, mit bestimmten Maßnahmen unter anderem einer möglichen Überlastung des Gesundheitswesens entgegenwirken zu wollen. Nach Angaben des Bautzener Landratsamtes befinden sich in dessen Einzugsgebiet momentan acht von insgesamt 249 Corona-Infizierten in stationärer Behandlung. Die Oberlausitz-Kliniken (OLK) mit Sitz in Bautzen und Bischofswerda teilten in Hinblick auf die aktuelle Lage auf Anfrage mit: „Die Einschätzung der Ärzteschaft der OLK ist, wie das weltweit der Fall ist, nicht einheitlich und schwankt zwischen nicht so gefährlich und doch gefährlich. Es fehlen zurzeit Untersuchungen und Informationen, wie pathogen beziehungsweise krankmachend das Virus und seine jetzigen Varianten momentan noch sind. Diese Informationen werden wir hoffentlich in den nächsten Wochen bekommen, und dann werden wir wissen, wie viele von den Infizierten erkranken und wie viele im Krankenhaus behandelt werden müssen.“

 

 

Redaktion / 19.10.2020

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Kommentare zum Artikel "Update: Corona-Ampel im Landkreis Görlitz schaltet auf rot "

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Mopsi schrieb am

    Das die Ampel auf Rot geschaltet ist,ist schon mal der richtige Schritt. Nun müssten Familienfeier,Hochzeiten uä.auf ein Mindestmaß an Leuten reduziert werden.10 Leute ,und das ist für mich schon zu viel. Das Alkoholverbot und die Schließung ab 23.00 Uhr für Gaststätten und Bars ist in meinen Augen Unsinn. Die Menschen werden sich nicht daran halten,man kann sich den Alkohol auch mitbringen und dann andernorts weiterfeiern. Es gibt nur eins,eine Ausgangssperre ab 22 Uhr.

Weitere aktuelle Artikel