Darum ist das Kesselhaus jetzt zu

Vor dem Kesselhaus werden noch Öffnungszeiten angezeigt, die bis auf weiteres passé sein dürften.
Singwitz. Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell im sozial-virtuellen Raum: „Das Kesselhaus ist dicht!“ In einer „Nacht- und Nebelaktion“, hieß es dort, seien die Zugänge zu der beliebten Veranstaltungs-Location verrammelt und mit Steinen blockiert worden.
Zu den Hintergründen allerdings wussten die Social-Media-Autoren nicht viel zu vermelden.
Die lokalen Medien erreichten in den letzten Wochen immer wieder Absagen von bereits angekündigten Veranstaltungen. Andreas Greiner-Bär, einer von zwei Geschäftsführern der Kesselhaus Kulturproduktions GmbH, erklärte zu Beginn dieser Woche auf Anfrage nur: „Kein Kommentar!“
Für Torsten Grüber, Geschäftsführer der A4Res-Gruppe, in deren Eigentum sich das Objekt befindet, war die kurzfristige Schließung des Kesselhauses notwendig, um Gefahren abzuwenden. „Es wurde sich gemeinsam mit betriebsfremden Personen illegal Zutritt zu dem baupolizeilich gesperrten Gebäudeteil verschafft“, erklärt er. „Was da hätte passieren können, möchte sich niemand ausmalen.“ Was künftig mit der Immobilie geschehen soll, stehe auf einem anderen Blatt: „Wir arbeiten dazu eng mit der Gemeinde Obergurig zusammen.“
Bürgermeister Thomas Polpitz (parteilos) bestätigt das: „Als Gemeinde verlieren wir im ersten Schritt eine Kultureinrichtung, die über viele Jahre einen sehr guten Ruf hatte. Der Eigentümer deutete an, dass das Kesselhaus nun aber nicht für immer der Öffentlichkeit verwehrt wird und dass gemeindliche Veranstaltungen sowie nach Absprache Veranstaltungen anderer Art gebucht werden können. An einem neuen Konzept wird gearbeitet und es hoffentlich bald umgesetzt.“
Eine Bewertung zur Schließung des Kesselhauses, so Thomas Polpitz, wolle er nicht abgeben. Unmittelbar nach dieser Maßnahme habe es ein sehr offenes Gespräch gegeben. Der Oberguriger Bürgermeister erklärt weiter: „Das Kesselhaus befindet sich im Privateigentum und leider wurden das Vertrauen des Eigentümers überstrapaziert und eindeutige Warn- und Gefahrhinweise ignoriert. So wurden unberechtigter Weise Räumlichkeiten angeboten, obwohl diese baupolizeilich gesperrt sind und eine Gefahr für Leib und Leben darstellen. Eine sofort einberufene Gesellschafterversammlung brachte nicht den gewünschten Erfolg und so wurde sechs Monate vor dem bereits angekündigten offiziellen Schluss nun der Betrieb sofort eingestellt.“