Die Görlitzer lieben ihre Perlen
Gibt es eine Zukunft für die bunten Liebesperlen, die so vielen Görlitzern ans Herz gewachsen sind? Foto: Matthias Wehnert
Görlitz. Ein Großteil der Kunstwerke im öffentlichen Raum der „Görlitzer ART“ haben Missfallen oder gar Streit ausgelöst.
Liebling vieler Görlitzer sind hingegen die abendlich so farbenfroh leuchtenden „Liebesperlen“ von Martina Beyer auf dem Marienplatz. Diese haben einen regionalen Bezug zum seit 1908 hergestellten Zuckerwerk der Görlitzer Firma Hoinkis. Dass ausgerechnet nun dieses Kunstwerk auf Anweisung von Kulturbürgermeister Michael Wieler demontiert werden soll, hat Daniel Breutmann vom Kulturbüro auf den Plan gerufen. „Es macht doch wenig Sinn, die Liebesperlen zu demontieren, wenn es bei einer angekündigten Wahl, welches Kunstwerk sich die Görlitzer dauerhaft erhalten wünschen, wieder neu elektronisch verkabelt, aufgestellt werden müsste“, meint er gegenüber der Redaktion des Niederschlesischen Kuriers.
Eine solche Befragung der Öffentlichkeit soll im Rahmen des Altstadtfestes stattfinden. Hat also die Stadt einen eigenen Favoriten, der protegiert werden soll?
Kommentare zum Artikel "Die Görlitzer lieben ihre Perlen"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Sehr geehrte Redaktion, ich bin schon seid Kindertagen ein Freund der Liebesperlen und habe im Internet verfolgt, dass sich die Kunst mit der Thematik auseinander gesetzt hat. Die Installation der Liebesperlen auf dem Marienplatz finde ich sehr gelungen und eindrucksvoll. Da steigen Bilder von spielenden Kindern in der Abendsonne, die nach Seifenblasen greifen in Einem auf. Ein unglaublich gelungenes Beispiel für das Verschmelzen von Vergangenheit und Moderne. Mein Respekt gehört der Künstlerin und dem Lebenswerk der Unternehmer, die sie dazu inspiriert haben. Eine Identifizierung mit der Stadtgeschichte, mit den Vorfahren und Unternehmern die Görlitz zu dem gemacht haben, was es heute ausmacht - diese Herangehensweise hat mich sehr beeindruckt.
Ich persönlich denke es ist ein Verlust für die Stadt Görlitz und ehrlich gesagt fehlt mir hier ein wenig die Wertschätzung gegenüber der Lebensleistung Anderer.