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Die Temedia soll sich in eine Kulturfabrik verwandeln

Die Temedia soll sich in eine Kulturfabrik verwandeln

Die abendlich beleuchtete Temedia in Schönbach versprüht einen romantischen Charme. Foto: privat

Die Pläne für dieses längerfristige Bauvorhaben haben ganz sicher eine schwergewichtige Dimension für die Entwicklung im ländlichen Raum. Die Temedia in Schönbach soll sich in der Perspektive in eine Kulturfabrik verwandeln.

Schönbach. Das um 1890 errichtete Fabrikgebäude besteht aus zwei großen Flügeln, die sich über vier bzw. fünf Etagen erstrecken. Die Gesamtgrundfläche beträgt circa 7.000 Quadratmeter. Der dazugehörige Innenhof umschließt den Fabrikkomplex auf einer Fläche von circa 3.000 Quadratmetern.

Die Fabrik wurde wahrscheinlich als Weberei der heutigen Abraham Dürninger & CO. GmbH (Herrnhut) errichtet und 1930 aufgrund der Weltwirtschaftskrise geschlossen. Bis 2016 wurden hier im Anschluss durch die Temedia GmbH Verbandsmaterialien produziert. Die Temedia zog 2016 dann nach Bischofswerda um.

Die Fabrik selbst befindet sich in einem recht guten Zustand. Natürlich bedarf es einiger Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten. Im Innenhof sind Teile der dort stehenden Gebäude bereits eingestürzt. „Aus diesem Grund haben wir für die Revitalisierung des Fabrikhofes auch einen Antrag auf LEADER-Förderung gestellt, um schnellstmöglich die weiterhin benötigten Bausubstanzen sicher zu stellen und andere Teile abreißen zu dürfen“, heißt es von Seiten der Kulturfabrik.

Torsten Starke, Chef der Starke Objekteinrichtungen aus Schönbach, hat das Areal vor gut zwei Jahren käuflich erworben. Die Motivation für die Umsetzung der Pläne schöpft Familie Starke aus einem inneren Anliegen. Sie wollen für ihren Sohn Max, der mit dem Down- Syndrom lebt, und andere Menschen eine Perspektive schaffen. Hierfür sollen Wohnungen und Arbeitsplätze zugleich entstehen.

Weiterhin wird das Ziel verfolgt, den Innenhof des Areals als öffentlichen Platz zu gestalten, sodass verschiedenste Gruppen, wie zum Beispiel Feriengäste, Mitarbeiter, Menschen aus der Region, Menschen mit Behinderung oder Künstler, sich begegnen und gegenseitig austauschen.

Die notwendigen Schritte für die Verwandlung der Temedia zur Kulturfabrik können in drei Teilbereiche untergliedert werden. Der erste, bereits abgeschlossene Teilbereich befasste sich inhaltlich mit der Erschließung, Ideenfindung und Konzepterarbeitung für die Kulturfabrik. Im zweiten Teilbereich sind Inhalte wie die Bauplanung, Finanzierung oder auch Förderung Schwerpunktthemen, die derzeit bearbeitet werden. Der dritte und letzte Schritt ist dann die Umsetzung und Betreuung der einzelnen Bauabschnitte. Die Macher sind dabei im intensiven Austausch mit den Hausbanken und arbeiten auch eng mit der Sächsischen Aufbaubank zusammen, um die Bauvorhaben umsetzen zu können. Das Ziel ist, den industriellen Charme des Gebäudes sowohl im Außen- als auch im Innenbereich zu erhalten und durch moderne Elemente ein ganzheitlich prägendes Bild zu schaffen. Die Inhalte der Bauplanung und Finanzierung sollen bis 2022 abgeschlossen sein, sodass im Anschluss bis 2025 an der Umsetzung des Projektes gewirkt werden kann.
Durch das umfassende künstlerische Konzept haben die Macher nach eigenen Aussagen ein Alleinstellungsmerkmal für die Region: „Wir wollen als die besondere Fabrik herausstechen. Wir bieten Freiraum, Inspiration und Ruhe. Hier entsteht ,der besondere Ort’, an dem Grenzen gebrochen werden können.“ Da alles als Herzensprojekt für Max entstanden ist, freut sich die Familie Starke, „Menschen mit Trisomie 21 durch das geplante Projekt ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben bieten zu können und ihnen zu zeigen, dass sie nicht an den Rand der Gesellschaft gehören, sondern mit ihrer herzlichen Art mitten hinein. Durch die Mitgliedschaft im Verein Sonnenwind21 wissen wir, wie wichtig es auch anderen Familien ist, ihren Kindern eine Zukunft zu bieten.“
Am Sonntag, 17. März, von 15.00 bis 18.00 Uhr, findet in der Kulturfabrik Schönbach der 1. „Tag der offenen Fabrik“ statt. Dazu sind alle Interessierten eingeladen. Die Familie Starke will dabei das Projekt erläutern, Führungen durch die Fabrik anbieten und mit den Besuchern ins Gespräch kommen.

Steffen Linke / 16.03.2019

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