Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Dieses Jahr gibt es viele Lernpartner

Dieses Jahr gibt es viele Lernpartner

Für Hartmut Heinze ist die sprachliche Zueinanderführung von Deutschen und Polen eine Herzensangelegenheit. Foto: Klaudia Kandzia

Die Görlitzer deutsch-polnischen Via-Regia-Sprachkurse im Dom Turysty an der ul. Partyzantów 2 beginnen nach den Winterferien ihr neues Sommersemester. Seit über 10 Jahren organisiert Hartmut Heinze diese.

Görlitz. Hartmut Heinze kann man oft im Zug von Görlitz nach Breslau antreffen, wohin er oft einfach nur zum Kaffeetrinken oder Flanieren fährt. Frei fühle er sich dort und auch zu Hause, beteuert er gegenüber dem Niederschlesischen Kurier. Das ganze funktioniere nicht zuletzt durch das Erlernen der polnischen Sprache sehr gut. Auf diese Weise bekam er Zugang zu den Nachbarn und ihrer Kultur.
Freiheit ist nicht nur ein bloßes Wort für ihn. Was es bedeutet dieses Gut zu missen lernte er bereits mit fünf Jahren, als er zusammen mit seiner Familie seinen Geburtsort Schlesiersee (bis 1937 Schlawa, polnisch: Slawa) im Kreis Glogau (Glogow) verlassen musste und nach Rietschen kam. Der christlich erzogene Junge, der sowohl die Jugendweihe als auch den Militärdienst verweigerte, lernte schmerzlich die Konsequenzen seiner Haltung kennen. Er durfte nicht studieren, bekam kein Abitur. Auf Umwegen über die Oberschule Niesky schaffte er doch noch sein Abitur und durfte sogar Geografie und Russisch an der Pädagogischen Hochschule Dresden studieren. „Lieber hätte ich Englisch studiert, aber das ging in der DDR nicht“, lächelt Heinze und man merkt ihm sein Alter überhaupt nicht an. Seine Augen leuchten auf, wenn er darüber erzählt, wie er sich in aller Welt Briefpartner suchte und seinem Hobby, dem Funken nachging.

Während das Funken die Kommunikation in die weite Welt bedeutet, ist es Heinze ein Anliegen geworden, diese auch im eigenen Aktionsradius zu verbessern – und zwar dort, wo die Staatsgrenze quer durch die Stadt zugleich auch eine Kommunikationsgrenze geworden ist. Sich die Welt hinter der Grenze zu erschließen und den Raum nicht nur zum günstigen Einkauf, sondern auch zum Erleben von Kultur zu erschließen ist Heinze ein Anliegen geworden.

Da in den von ihm organisierten Kursen Deutsche und Polen gemeinsam die Sprache ihres Nachbarn lernen und in den letzten Jahren die Zahl der polnischen Teilnehmer stark angestiegen ist, bittet er deutsche Interessenten die Gelegenheit der vielen Lernpartner gerade dieses Jahr einmal beim Schopfe zu packen. Es gibt folgende Kurse:

Montag
17.00 bis 18.30 Uhr Anfängerkurs
18.30 bis 20.00 Uhr Anfängerkurs
Dienstag
17.00 bis 18.30 Uhr Anfängerkurs (mit einigen Vorkenntnissen)
18.30 bis 20.00 Uhr Fortgeschrittenenkurs
Mittwoch
17.30 bis 19.00 Uhr Anfängerkurs (mit einigen Vorkenntnissen)

In den Kursen werden auch landeskundliche Kenntnisse vermittelt. Für den 18. Mai ist ein Ausflug nach Breslau, für den 15. Juni einer nach Dresden geplant. An den Unterricht schließt sich immer ein geselliges deutsch-polnisches Beisammensein in der benachbarten Gaststätte „Afirmacja“ an, um sich besser kennenzulernen. Am 29. Juni findet das Sommerfest der Kurse im Restaurant „Prima“ im Stadtteil Moys (Ujazd) statt. Anmeldungen erfolgen während des Unterrichts. Deutsche zahlen für ein Semester 40 Euro. Weitere Informationen bei Hartmut Heinze, Tel.: 03581/401997

Till Scholtz-Knobloch / 27.02.2019

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel