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Ein Haus zum Wohlfühlen 
von Montag bis Freitag

Ein Haus zum Wohlfühlen 
von Montag bis Freitag

Das Seifhennersdorfer Oberland-Gymnasium – hier das Haus 1 – wurde von Kopf bis Fuß nach allen Regeln der Kunst saniert.

In Seifhennersdorf ist das Oberland-Gymnasium nach dreijähriger Sanierung eingeweiht worden. Vor allem innen ist es kaum wiederzuerkennen.

Seifhennersdorf. Preisfrage: Was ist ein Ort, zu dem man selbst am Montag gern hingeht? An eine Schule würden dabei wohl die Wenigsten denken, vor allem, wenn sie 15 Jahre alt sind. Doch genau als einen solchen bezeichnet Jacob Pulß, stellvertretender Schülersprecher des Oberland-Gymnasiums Seifhennersdorf, seineBildungsstätte.

Das war aber nicht immer so. Denn: Das Oberland-Gymnasium musste erst zu einem solchen Ort gemacht werden – im Zuge umfangreicher Sanierungsarbeiten, die jetzt ihr Ende fanden. Drei Jahre dauerte es, um aus einem ziemlich heruntergekommenen, durch eine ebensolche Turnhalle getrennten Doppelbau eine ansehnliche, ja schmucke Bildungsstätte zu zaubern, in der sich die Jugendlichen wohl fühlen – und wo es ihnen selbst am Montagmorgen nicht schwer fällt, ihre Schritte hin zu lenken.

Im Vergleich zur Vorgeschichte erscheint die Bauphase – wie es bei den meisten großen Vorhaben der öffentlichen Hand der Fall ist – dennoch recht kurz. 2007 nämlich war es, als erstmals die Notwendigkeit, Hand an das Oberland-Gymnasium zu legen, diskutiert wurde. „Damals bestand die Aufgabenstellung darin, für etwa eine Million Euro eine Brandschutzertüchtigung durchzuführen“, erinnert sich Dr. Steffen Lehmann vom mit der Planung beauftragten Büro Lehmann & Peist. „Doch beim ersten Rundgang standen uns die Haare zu Berge.“ Nein, mit ein wenig Brandschutz war es nicht getan. Doch es mussten noch umfangreiche Debatten in den politischen Gremien zunächst des Landkreises Löbau-Zittau, später dann des Kreises Görlitz über die Bühne gehen, um das Projekt in trockene Tücher zu wickeln. Denn: Das Seifhennersdorfer Gymnasium war beileibe nicht die einzige Schule mit Sanierungsbedarf. „Die Entscheidung war umstritten, und es gab am Ende nur eine knappe Mehrheit, auch zu Lasten anderer Standorte“, blickt Landrat Bernd Lange (CDU) zurück. „Letzten Endes war ein Bekenntnis für und eine Investition in die Zukunft dieser schon so oft totgesagten Region.“

Letzten Endes standen knapp 7 Millionen Euro für die Sanierung des Oberland-Gymnasiums zur Verfügung – wovon der Landkreis Görlitz 4,3 als Eigenmittel trug. 2,6 Millionen Euro kamen vom Freistaat Sachsen. Und selbst diese hohe Summe genügte nicht, um alle Wünsche zu erfüllen, wie Steffen Lehmann zu singen weiß: „Da waren schon Ideen und manchmal auch viel Farbe nötig, um trotzdem eine gute Lösung hinzubekommen“, verrät er schmunzelnd.

Wie dem auch sei – das Ergebnis kann sich zweifellos sehen lassen. Zu den modernen Fachkabinetten und Unterrichtsräumen kam auch eine neue Außensportanlage hinzu, die den Segen der ansässigen Kirchgemeinden benötigte (und erhielt) – schließlich befindet sie sich in Nachbarschaft des Friedhofs. Mancher Kompromiss war nötig, um die Auflagen der Denkmalschutzbehörde zu erfüllen, und der zweite Rettungsweg in Form einer Außentreppe gehört heutzutage halt dazu. „Man muss ihn nur geschickt verpacken“, meint Planer Steffen Lehmann. Doch dieser stellt – solange er nicht gebraucht wird – nur eine Nebensächlichkeit dar. Viel wichtiger ist, dass den Schülern das Lernen Spaß macht – und dass sie selbst am Montag gern in die Schule kommen.

Redaktion / 14.09.2018

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