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Ein Sudanese aus dem fernen Görlitzer Tierpark

Ein Sudanese aus dem fernen Görlitzer Tierpark

Mancher Adebar hat seine Chance schon genutzt, im Tierpark Görlitz flügge zu werden. Foto: oo-goerlitz.de

Görlitz. Dieses Jahr schlüpften „Hans“ und „Bert“ mit zwei weiteren Störchen im Tierpark Görlitz. Ihre Eltern können nach Unfällen nicht mehr fliegen und kamen einst über die Wildtierauffangstation in den Tierpark. Junge Störche, die im Tierpark das Licht der Welt erblicken, werden im Sommer, sobald sie ihre Flügel ausgiebig trainiert haben, im Biosphärenreservat nördlich von Görlitz ausgewildert. Um den Erfolg der Auswilderung zu kontrollieren, wurden „Hans“ und „Bert“, mit einem GPS-Sender ausgestattet. Diese Sender tragen die Störche wie einen kleinen Rucksack. Über ein Mini-Solarmodul wird der Sender mit Strom versorgt und eine SIM-Karte im Gerät ermöglicht die Übertragung der Aufenthaltsorte via Koordinaten.

„So konnten wir verfolgen, dass sich die beiden Störche nach ihrer Auswilderung Ende Juli zunächst mehrere Tage in der nahen Umgebung des Biosphärenreservates aufhielten und nach und nach mutiger ihren Lebensraum erkundeten. Zwei Wochen später fingen sie an, größere Strecken in Richtung Südosten zu fliegen“, berichtet die Artenschutzbeauftragte des Tierparks, Dr. Viktoria Michel.

„Bert“ flog zielstrebig über die Ukraine, am Schwarzen Meer entlang, über Istanbul, nach Syrien, Libanon und Israel, durch Ägypten bis in den Sudan. Dabei legte er eine Strecke von 6.940 km zurück. Die Datenübertragung von „Hans“ versiegte in Polen, nahe der deutschen Grenze. Sein Senderrucksack wurde mit abgeschnittenen Bändern gefunden, weshalb man von einem Eingriff durch Menschen ausgehen kann.

Langjährigen Studien zufolge gelingt es einem Großteil der Störche nicht, ihr Winterquartier lebend zu erreichen. Auf ihrer Reise lauern viele Gefahren wie große Wüstengebiete, Stromleitungen, giftige Düngemittel und die Jagd durch Menschen und Beutegreifer.

„Wir freuen uns, dass „Bert“ die beschwerliche Reise bisher so erfolgreich gemeistert hat und hoffen, dass auch die anderen zehn Störche, die 2021 vom Tierpark Görlitz ausgewildert wurden, ihr Winterquartier erreichen konnten“, hofft Viktoria Michel.

Redaktion / 08.12.2021

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