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Eine neue Bahn-Direktverbindung: Grünberg lockt Tagsausflügler

Eine neue Bahn-Direktverbindung: Grünberg lockt Tagsausflügler

Die Innenstadt von Grünberg. In Hintergrund ist links neben der Kirche die Kuppel des Palmenhauses auszumachen. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Seit dem vergangenen Wochenende sind Züge aus Görlitz nicht mehr nur in Richtung Dresden, Cottbus, Hirschberg (Jelenia Góra), Zittau und Breslau (Wroclaw) unterwegs, sondern nun auch in die niederschlesische Großstadt Grünberg (Zielona Gora), die heute Sitz des Sejmiks (Landtag) der Woiwodschaft Lebus (Wojewodztwo lubuskie) ist.

Görlitz. „Ich freue mich, dass nach Abschluss der Betriebsdienst-Prüfungen der polnischen Lokführer und Klärung aller rechtlichen Fragen der Verkehr auf dieser neuen Verbindung in die westpolnische Universitätsstadt starten kann“, sagt Länderbahn-Geschäftsführer Andreas Trillmich. „Wir kooperieren hier mit unseren polnischen Kollegen von Przewozy Regionalne (PR), deren Züge künftig drei Mal täglich unter dem Markennamen „Polregio“ zwischen den historischen Städten verkehren. Damit wachsen die benachbarten Regionen wieder ein Stück mehr zusammen.“ Auch ZVON-Geschäftsführer Hans-Jürgen Pfeiffer begrüßt die neue Verbindung: „Mit der neuen Verbindung gibt es dann 26 Züge, die über die Neiße in Richtung Polen fahren. Dadurch wertet der ZVON den Bahnhof Görlitz zu der bedeutendsten deutsch-polnischen Übergangsstelle auf. Ich bedanke mich für das kooperative Miteinander der Länderbahn mit ihren polnischen Partnerbahnen. Wir hoffen, dass die Fahrgäste aus beiden Ländern die Verbindung gut annehmen.“ Der ZVON und die beiden beteiligten polnischen Woiwodschaften finanzieren das Vorhaben, wobei der ZVON die Kosten für den Betrieb auf deutscher Seite übernimmt.
Zwischen den beiden Städten werden drei durchgehende Verbindungen pro Richtung angeboten. Die Züge starten am Görlitzer Bahnhof täglich um 9:07 Uhr, 11:07 Uhr und 17:07 Uhr. In der Gegenrichtung verkehren die Züge ab jeweils 7:41 Uhr, 13:44 Uhr und 15:45 Uhr ab Grünberg (Schl).

Dabei kommen moderne PESA-Triebwagen der Przewozy Regionalne (PR) mit etwa 80-100 Sitzplätzen zum Einsatz. Reisende können ihre Fahrkarten direkt beim Kundenbetreuer im Zug erwerben. Das 140.000 Einwohner zählende Grünberg ist neben dem Sitz des Woiwoden Landsberg an der Warthe (Gorzw Wielkopolski) eine der beiden Hauptstädte der Woiwodschaft Lebus.

Die Altstadt mit historischen Gassen, dem Marktplatz, dem Rathaus und zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten ist fußläufig nur wenige Minuten vom Bahnhof aus erreichbar. Unweit der Stadt befindet sich mit einer Rebfläche von circa 200 ha das einst nördlichste Weinanbaugebiet Vorkriegsdeutschlands. Der Weingarten mit dem Palmenhaus (Park Winny/Palmiarnia) ist ein lohnendes Ziel für Reisende.

Die Gartenanlagen auf der Anhöhe sind ein Wahrzeichen der Stadt und gelten nach wie vor als das nördlichste geschlossene Weinbaugebiet der Welt. Obwohl der Wein in Polen auf wenig Tradition bauen kann, ist durch die Reaktivierung der Grünberger Tradition die Stadt jedoch mittlerweile in ganz Polen zum Synonym für das neue Genussmittel einer sich mehr und mehr entwickelnden polnischen Mittel- und Oberschicht geworden.

Redaktion / 13.02.2018

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