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Elektromobilität: Stadt und Kreis rüsten auf

Elektromobilität: Stadt und Kreis rüsten auf

Sein Elektroauto in kurzer Zeit aufladen, das geht bereits auf den 
A 4-Rastplätzen Oberlausitz Nord und Süd. Foto: privat

Bautzen. Wer ein Elektroauto fährt, braucht in der Spreestadt Kontakte. Und das sowohl in menschlicher als auch technischer Hinsicht. Außer einer öffentlich nutzbaren Ladestation in einem Parkhaus an der Äußeren Lauenstraße, bei der der Betreiber EWB selbst einräumt, dass sich diese nicht mehr vollumfänglich für sämtliche Elektrofahrzeugtypen gebrauchen lässt, werden nach Angaben der Stadtverwaltung alle anderen von privaten Eigentümern, Autohäusern oder Gewerbetreibenden vorgehalten, so zum Beispiel an der Löbauer Straße 62, an der Dresdener Straße 62 und 80 sowie an der Wilthener Straße 32. Dabei schwankt die Ladeleistung zwischen 3,7 und 22 Kilowatt. 

Abhilfe ist aber in Sicht. Im Laufe des kommenden Jahres wollen die Energie- und Wasserwerke Bautzen (EWB) zusammen mit dem Energiedienstleister Enso in den Bau von mehreren Ladesäulen investieren. Zu den Gesamtkosten äußerten sich beide Unternehmen zunächst nicht. Laut EWB-Sprecherin Kerstin Juras lassen sich diese erst benennen, wenn der endgültige Standort feststeht. Dazu würden momentan noch Abstimmungen laufen. „Der Betrieb von Ladesäulen erfordert meist eine Lastverstärkung“, erklärte die EWB-Mitarbeiterin in dem Zusammenhang. „Die Erweiterung des Niederspannungsnetzes oder ein Anschluss über neue Trafostationen ans Mittelspannungsnetz kann dafür erforderlich sein. Das ist kostenaufwendig. Eine Entscheidung muss daher sehr sinnvoll getroffen werden. Insgesamt aber hat unser Stromnetz noch freie Kapazitäten.“ 

Fest steht zumindest schon: Am Schliebenparkplatz werden zwei Ladestationen errichtet. Eine von beiden soll sogar über eine Ladeleistung von bis zu 150 Kilowatt verfügen. „Auf jeden Fall wird das Aufladen der Fahrzeugakkus kostenpflichtig sein“, fügte Kerstin Juras hinzu. Und auch im Centrum-Parkhaus an der Äußeren Lauenstraße scheint Besserung in Sicht. „Ab April oder Mai wird dort eine Ladesäule mit zwei Anschlüssen von je elf Kilowatt Ladeleistung zur Verfügung stehen“, betonte Stadtsprecher André Wucht. Für die Kommune sei die Elektromobilität inzwischen ein wichtiges Thema geworden. „Nach Aussage der Branche könnte sich die Zahl der Nutzer in wenigen Jahren enorm erhöhen.“ 

Die vom Bautzener Landratsamt veröffentlichten Zulassungszahlen weisen bereits in eine entsprechende Richtung. Demnach waren im Jahr 2018 168 Autos mit Elektroantrieb im Landkreis gemeldet. Zum Vergleich: 2017 lag die Zahl der Zulassungen bei 115 Fahrzeugen. Den größten Anteil unter den Elektroautos machen hier zu Lande noch immer die Modelle deutscher Autobauer aus.

Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl von Elektrofahrzeugen feilt der Landkreis an einer Strategie. 
Bis zum Jahresende soll nunmehr ein vor Monaten in Auftrag gegebenes Elektromobilitätskonzept vorliegen, aus dem sich bestimmte Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Eine davon wird sein, auf den Pendlerparkplätzen entlang der Autobahn A 4 Lademöglichkeiten zu schaffen. Landratsamtssprecherin Dunja Reichelt: „Wir befinden uns diesbezüglich mit Versorgungsunternehmen in Abstimmung. Die Ladesäulen selbst sollen durch einen privaten Betreiber vorgehalten werden.“

Unterm Strich lässt sich sagen, die öffentliche Hand in der Region hat die Zeichen der Zeit offenbar erkannt und rüstet sich dementsprechend. Gern auch an weiteren Standorten, so der Wunsch der Elektrofahrzeugszene.

Roland Kaiser / 08.12.2018

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