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Engagement ist keine Frage des Alters

Engagement ist keine Frage des Alters

Der Aufbau eines Beachvolleyballfeldes in Elstra zählt zu den vom Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit unterstützten Projekten. Foto: Archiv

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In der Kreativwerkstatt gibt Teamchef Andreas Mikus gern seine Leidenschaft für das Schmieden weiter. Foto: Archiv

Das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit zählt seit Jahrzehnten zu den Aktivposten des gesellschaftlichen Lebens in der Region. Und doch gibt es jedes Jahr etwas Neues – so auch 2020.

Bischofswerda. Das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit wird immer internationaler. Wie die für diesen Bereich verantwortliche Mitarbeiterin Birgit Pietrobelli erklärt, absolvieren im aktuellen Durchgang neben deutschen Teilnehmern Jugendliche und junge Erwachsene aus sechs Nationen ein Freiwilliges Soziales Jahr bei dem regionalen Träger. Dazu zählen die Türkei, Syrien, Tschetschenien, Iran, Russland und Brasilien. Letzteres steht im Zusammenhang mit den Bemühungen der Pulsnitzer Vamed-Klink um Arbeitskräfte aus dem südamerikanischen Land.

„Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gestärkt und selbstbewusst die jungen Leute aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr herausgehen“, so Birgit Pietrobelli. Erstmals in ihrem Leben seien sie verstärkt auch mit herausfordernden bis belastenden Situationen konfrontiert, an denen sie wachsen könnten. „Das Freiwillige Soziale Jahr ist und bleibt eine sinnvolle Sache, die man jedem Jugendlichen nach dem Abschluss der Schule nur empfehlen kann“, so ihr Fazit. Das Netzwerk betreut jährlich etwa 100 Teilnehmer, die in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Kitas, Schulen, Kliniken, Betreuung von Behinderten und Senioren sowie Organisation, Verwaltung und Kultur zum Einsatz kommen. Neue Einsatzstellen sind in diesem Jahr die Tanz- und Theaterwerkstatt Pulsnitz sowie die in Gründung befindliche Freie Alternativschule Kamenz mit (voraussichtlichem) Sitz in Brauna. Im Übrigen können nicht nur Jugendliche ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren: „20 unserer Teilnehmer sind über 27 Jahre alt, eine sogar im Rentenalter“, berichtet Birgit Pietrobelli. Soziales Engagement sei keine Frage des Alters, auch lebenserfahrene Männer und Frauen könnten aus so einem Jahr bereichernde Erkenntnisse ziehen. Die Bewerbungsphase für den kommenden Durchgang (ab dem 1. September) hat bereits begonnen, Nachfragen sind beim Netzwerk jederzeit möglich. Beginnend mit dem aktuellen Jahrgang besteht unter dem Label „FSJ +“ auch die Möglichkeit, Teilnehmer mit sozialen, physischen oder psychischen Handicaps noch intensiver zu betreuen.

Das FSJ ist allerdings nur eines von vielen Betätigungsfeldern des Netzwerkes für Kinder- und Jugendarbeit. Ein weiteres besteht in der Jugendarbeit im Sozialraum Westlausitz, speziell in den Städten Kamenz, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Elstra. Das „Regionalteam Westlausitz“ hat unter anderem eine Befragung von Jugendlichen in Kamenz initiiert, die schon bald erste konkrete Früchte tragen könnte: „Das Projekt eines Schülercafés, welches unlängst im Stadtrat vorgestellt wurde, ist ein unmittelbares Ergebnis dieser Befragung“, betont Christoph Semper vom Regionalteam. Weitere herausragende vom Regionalteam unterstützte Projekte waren der Bau eines Beachvolleyball-Feldes in Elstra, das im Frühjahr eingeweiht werden soll (der Oberlausitzer Kurier berichtete) sowie einer Parcour-Anlage in Großröhrsdorf.

Doch auch am Sitz des Netzwerkes an der Bischofswerdaer Lutherstraße gibt es zahlreiche Aktivitäten. So startet am 1. April der Tafelgarten in seine nächste Saison, in dem vier Empfänger von „Mehraufwandsentschädigung“ (MAE) Obst und Gemüse anbauen, das zu hundert Prozent an die Bischofswerdaer Tafel geht. Die Kreativwerkstatt soll nach Ablauf der Fördermittel-Bindefrist (im März 2021) verstärkt für öffentliche Angebote mit dem Schwerpunktthema „Upcycling“ (aus alt mach neu) zur Verfügung stehen. Ein weiteres Standbein der Netzwerkarbeit bildet das Programm „Partnerschaften für Demokratie.“ Das hierfür entwickelte, 2018 erstmals erfolgreich ausprobierte Format des „Bürgerdialogs“ soll 2020 an zwei noch zu bestimmenden Orten eine Neuauflage erleben.

Uwe Menschner / 23.02.2020

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