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Es geht los an der Nudelfabrik!

Es geht los an der Nudelfabrik!

Die Nudelfabrik erscheint äußerlich als Konglomerat aus verschiedenen Zeiten und Stilen. Der Treppenturm (re.) stammt von Hans Scharoun.

Löbau. Es geht los: Die Stadt Löbau hat die ersten Planungsleistungen für die Entwicklung der früheren Nudelfabrik an der Bautzener Straße ausgeschrieben. Dabei handelt es sich zunächst um die „Sicherung und äußere Instandsetzung“ der ehemaligen Industrieanlage. Dazu zählen im Einzelnen die Instandsetzung von Dach und Fassade sowie der Abbruch nicht mehr benötigter, später hinzugebauter Gebäudeteile. Außerdem soll die bestehende Anlage zur Niederschlagsentwässerung (Kanalnetz) funktional ertüchtigt und erweitert werden.

„Bei dem Objekt selbst handelt es sich um einen Traditionsbetrieb, in dem Teigwaren produziert wurden. Die langjährige Tradition des Betriebes war über mehrere Generationen für viele Einwohner der Stadt Arbeitsstätte und wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. Der Betrieb wurde vor 30 Jahren endgültig geschlossen. Seitdem verfällt die Bausubstanz“, heißt es in der Beschreibung des Ausgangszustandes. Zwischenzeitliche Teilnutzungen hätten die Bausubstanz weiter verschlissen. Der Schornstein der Werksanlage befinde sich derartig in Schieflage, dass man einen Einsturz befürchten müsse.Investitionen und Erneuerungen hätten seit der Betriebsschließung gar nicht mehr stattgefunden. Reparaturen und Anbauten erfolgten nur mit dem allernötigsten Aufwand sowie vorwiegend nach wirtschaftlichen und funktionalen Kriterien. Der Erhalt typischer Baumerkmale habe dabei keine Rolle gespielt.

Doch genau dies soll sich nun ändern: „Bei der zu planenden Leistung zur baulichen Sicherung soll deshalb unter enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde versucht werden, noch vorhandene erhaltenswerte Gebäudeteile und typische Bauformen denkmalgerecht zu sichern bzw. zu restaurieren“, heißt es in der Aufgabenbeschreibung. Dabei könne man sich kaum auf vorhandene Pläne stützen; außer einigen Grundrisszeichnungen sei nichts mehr vorhanden.

Alternativer Text Infobild

Die verdrillten Geländerstäbe sollen an die Nudelsorte „Fussili“ erinnern.

Eine mögliche künftige Nutzung der Nudelfabrik, für deren Besitzer einst das benachbarte Haus Schminke errichtet worden war, spielt in dieser Phase der Planung noch keine Rolle: „Mittelfristig soll von der Stadt ein geeignetes Konzept zur Nutzung erstellt und später realisiert werden. Diese perspektivischen Maßnahmen sind jedoch davon abhängig, ob und wann die Stadt die dafür erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellen kann“, heißt es dazu in der Ausschreibung.
Diesbezügliche Vorstellungen gibt es jedoch sehr wohl: So erklärte Amtsleiter Guido Storch zum Tag des offenen Denkmals im September 2019, für den die sachsenweite Eröffnung in Löbau stattfand, unter anderem: „Die Fabrik soll Sitz des Stadtarchivs, des Stadtmuseums und eines Besucherzentrums werden.“

Auf fünf Jahre und 17 Millionen Euro schätzte er damals Gesamtdauer und -kosten des Vorhabens unter dem Motto „Anker Kulturgut“. Die geschätzten Kosten der jetzt zu vergebenden Leistungen liegen bei circa 1,8 Millionen Euro. Bis 2024 sind in der Löbauer Finanzplanung 6 Millionen Euro für die Nudelfabrik vorgesehen. Und wie sieht der Zeitplan aus? Nach der für Anfang August geplanten Zuschlagserteilung durch den Löbauer Stadtrat soll sich der dabei bestimmte Planer ab dem 1. September, also quasi unverzüglich, ans Werk machen. Die dadurch in Gang gesetzten Bauarbeiten sollen dann von Oktober 2020 bis Oktober 2021 über die Bühne gehen.

Uwe Menschner / 22.07.2020

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