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Ex Top-Athlet ist stolzer Schirmherr der O-See Challenge

Ex Top-Athlet ist stolzer Schirmherr der O-See Challenge

Der Parcours zur O-See Challenge 2014 war aufgrund des langanhaltenden starken Regens eine einzige Schlammwüste. Faris Al-Sultan kam damals mit diesen Bedingungen nicht so gut zurecht. Foto: Simon Pech

Die 18. O-See Challenge mit der XTERRA EM und den vielen anderen Wettbewerben im Crosstriathlon im Naturpark Zittauer Gebirge ist das herausragende sportliche Ereignis am Samstag, 18. August, und am Sonntag, 19. August, in der Region. Steffen Linke, Redakteur des „Oberlausitzer Kurier“, unterhielt sich dazu mit dem Schirmherrn der Veranstaltung, Faris Al-Sultan, Sieger des „Ironman World Championship 2005“, Sieger des „Ironman European Championship 2011“ und mehrfacher deutscher Meister im Triathlon über verschiedene Distanzen.

Wie haben Sie in Ihrer Funktion als Schirmherr der O-See Challenge im Naturpark Zittauer Gebirge entgegengefiebert?

Faris Al-Sultan: Ich habe mich schon im Vorfeld sehr auf dieses sportliche Event gefreut.

Inwieweit ist es für Sie auch eine Ehre, Schirmherr der O-See Challenge zu sein?

Faris Al-Sultan: Es ist mir eine besondere Ehre, Schirmherr der O-See Challenge zu sein, obwohl ich nie ein richtiger Crosstriathlet, sondern ein Straßentriathlet war. Ich freue mich auch darüber, dass sich Herr Schwager, Cheforganisator der O-See Challenge, getraut hat, den einzigen Moslem, den es so mit Rang und Namen in der Triathlonszene gibt, in dieser Funktion in die Lausitz zu holen. Das ist sicher auch ein schönes Zeichen.

Sie selbst haben zur Weltmeisterschaft 2014 an der O-See Challenge im Naturpark Zittauer Gebirge teilgenommen. Welchen Platz haben Sie damals belegt? Und welche Erinnerungen haben Sie daran?

Faris Al-Sultan: Ich weiß gar nicht mehr, welchen Platz ich damals belegt habe. Nach dem Schwimmen war ich knapp hinter der Spitze. Der ganze Parcours war aufgrund des langanhaltenden starken Regens aber eine einzige Schlammwüste. Ich hatte deshalb Todesangst. An den Schlüsselstellen bin ich dann nicht mehr mit dem Rad gefahren, sondern marschiert. So hatte ich selbst gegen die Mittelklasse keine Chance.

Sie haben in Ihrer erfolgreichen sportlichen Karriere zahlreiche „Schlachten“ rund um den Globus geschlagen. Was war für Sie der schönste Moment in Ihrer Laufbahn?

Faris Al-Sultan: Der wichtigste sportliche Erfolg war für mich sicher der Sieg auf Hawaii im Jahr 2005. Für mich persönlich war aber auch der dritte Platz im Jahr danach ein ganz großer Erfolg, weil es da anders zur Sache ging. Da habe ich auf einmal ganz anders im Fokus der Öffentlichkeit gestanden und hatte unglaublich viele Wettkämpfe absolviert. Ich war eigentlich schon kaputt, als ich an der Startlinie stand. Deshalb war ich am Ende zufrieden und heilfroh mit meinem dritten Platz.

Welchen sportlichen, ja fast schon gesellschaftlichen Stellenwert hat für Sie die O-See Challenge im Naturpark Zittauer Gebirge?

Faris Al-Sultan: Solche Veranstaltungen wie die O-See Challenge sind unglaublich wichtig, gerade für Regionen im Osten, die nicht ganz so prosperieren. Die Richtung um Leipzig braucht wahrscheinlich nicht so viele Highlights, weil dort schon genug passiert.
Es entsteht aber manchmal der Eindruck, dass sich der Osten ein bisschen vergessen fühlt und dann jammert, weil nicht viel los ist.
Gerade so ein Wettkampf wie die O-See Challenge zeigt, dass mal aus eigener Kraft etwas auf die Beine gestellt werden kann. Das macht der „Benno“ Schwager schon viele Jahre mit einer sehr engagierten Truppe so – und setzt damit ein Zeichen, dass die Menschen vor Ort auch etwas leisten können.
Sicher wird dieser eine Wettkampf aus der Lausitz keine boomende Tourismusregion machen. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Inwieweit pflegen Sie die Verbindung zu den Machern bzw. Organisatoren der O-See Challenge?

Faris Al-Sultan: Von mir aus gesehen ist die Lausitz natürlich der „letzte Winkel“. (Anmerkung der Redaktion: Faris Al-Sultan wohnt in München). Ich verfolge aber schon, was im Triathlonsport im Osten passiert und freue mich, wenn mich die sportlichen Wege dorthin führen. Die engagierten Macher müssen einfach dranbleiben, damit die Entwicklung weitergeht, damit sich etwas rührt.

Am 18. Mai 2015 haben Sie Ihre Profi-Karriere für beendet erklärt. Was war das für Sie für ein Moment?

Faris Al-Sultan: Ich habe danach noch einige Abschiedswettkämpfe absolviert. Irgendwann habe ich aber realisiert, dass es nicht mehr für ganz vorn reicht. Damit verbinden sich sehr gemischte Gefühle. Sehr angenehm ist natürlich, dass der gesamte Druck weg ist. Durch meinen jetzigen Job als Trainer bin ich immer noch an der Szene dran. Ich trainiere auch immer noch viel, mache aber Wettkämpfe nur noch zum Spaß. Natürlich trauere ich manchmal noch den alten Zeiten und der Form von früher nach. Denn ich werde nie wieder so schnell laufen, schwimmen und mit dem Rad fahren, wie ich es mal konnte. Da ist schon ein bisschen Wehmut mit im Spiel. Ich verkrafte es aber schon ganz gut, da ich eine andere Aufgabe und eine Familie habe.

Wie viel Hände müssen Sie denn nun zur O-See Challenge schütteln?

Faris Al-Sultan: Ich habe keine Ahnung. Das wird mir Klaus Schwager schon erklären. Ich freue mich natürlich, dass ich die Position eines Schirmherrn inne habe, die ich sozusagen persönlich mit meiner Anwesenheit mit Leben fülle. Die Lausitz ist in Wählerkreisen eine Hochburg der AfD. Für mich ist die Schirmherrschaft deshalb als Moslem besonders interessant, obwohl ich kein strenger Moslem bin. Ich hoffe natürlich auch, dass in das ganze System Entspannung hineinkommt, das Verständnis für den Sport, das Verständnis für das gesellschaftliche Zusammenleben. Grundsätzlich ist der erste Job für mich, Freude am Sport und an der Veranstaltung zu wecken.

Weitere Informationen zur O-See Challenge gibt es im Internet unter www.o-see-challenge.de.

Redaktion / 17.08.2018

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