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Fleischwerk darf weiter produzieren

Fleischwerk darf weiter produzieren

Rettung für 60 Mann starken Betrieb in Zeiten der Virus-Krise: Investoren aus der Oberlausitz wollen die Wurst- und Fleischproduktion am Bautzener Stadtrand fortführen. Foto: Archiv/PR

Bautzen. Der Krise zum Trotz: Die in Bautzen und im Umland bereits seit Jahren aktiven Unternehmerbrüder Karl und Uwe Dominick übernehmen zum 1. Mai die insolvente Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH samt der dazugehörigen 60-köpfigen Belegschaft. „Unser Unternehmen ist gerettet“, verkündete am Donnerstag Geschäftsführer Karlheinz Schlenkrich. Zusätzlich unterstütze die regionale Beteiligungsgesellschaft der Sparkassen den Neustart des Bautzener Traditionsunternehmens. Letztere möchte den Angaben zufolge die langfristige Entwicklung des Wurst- und Fleischproduzenten begleiten.

Investition als Antwort auf wachsende Abhängigkeiten

Karl Dominick beschrieb seine Motivation zur Übernahme so: „Zurückblickend auf die 130-jährige Geschichte des Unternehmens konnten wir es nicht zulassen, dass ein Traditionsunternehmen zum Opfer der Globalisierung und Monopolisten wird. Die enorme Bedeutung der regionalen Lebensmittelproduktion und Sicherung der regionalen Erzeuger wurde uns in den letzten Wochen vor Augen geführt. Während Toilettenpapier aus Polen oder Pasta aus Italien an den Grenzen warteten, globalisierte Fertigungsbetriebe wegen Nachschubmangel aus Osteuropa und China ihre Produktion schließen mussten, haben die Regionalerzeuger durchgehend arbeiten und liefern können. Der Handel und die Verbraucher haben verstanden, dass es an der Zeit ist, regionale Erzeuger und Verarbeitungsbetriebe zu stärken.“ Nicht unerhebliche Unterstützung habe die Politik geleistet. Laut den Investoren engagierte sich der Bautzener Landrat Michael Harig maßgeblich in dem Übernahmeprozess. Er zeigte sich erfreut darüber, dass gerade in der jetzigen Zeit der Corona-Krise ein mittelständische Unternehmen erhalten bleibt.

Neustart mit neuen Produkten

„Wir freuen uns auf die Herausforderungen, es liegt viel Arbeit vor uns“, betonte Karl Dominick. „Unsere Kunden dürfen gespannt sein, es sind neben Altbewährtem bereits weitere innovative und Traditionsprodukte in Vorbereitung, an deren Entwicklung das Team von Herrn Schlenkrich bereits arbeitet.“

Eine Dresdener Unternehmensberatung hatte im Vorfeld die Investorensuche begleitet. Deren Geschäftsführer Simon Leopold begründete die letztendlich getroffene Auswahl so: „Die Brüder Karl und Uwe Dominick hatten das schlüssigste Gesamtkonzept und das beste Angebot. Sie übernehmen den Standort und die Mitarbeiter, das war nicht bei allen Interessenten der Plan. Einige wollten nur die Kunden, Markenrechte, Rezepte oder ausgewählte Maschinen erwerben. Zudem haben die neuen Eigentümer eine Vision, wie sich die Firma und das Angebot weiterentwickeln lassen. Wir sind deshalb besonders froh, dass eine Einigung mit allen Seiten gelungen ist.“

Redaktion / 30.04.2020

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Kommentare zum Artikel "Fleischwerk darf weiter produzieren"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Christa schrieb am

    Es gehört schon großes Vertrauen in die Region und die Zukunft nach Corona dazu, so ein Projekt an zu packen.

    Man kann dem, was die neuen Investoren sagen, nur zustimmen.

    Ich wünsche mir sehr, dass die Kunden und und die Region dem Unternehmen die Treue halten

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