Fraunhofer forscht in Zittau

Auf dem Hochschulcampus in Zittau entsteht in der Zukunft dieses Bürogebäude. Illustration: Schubert + Horst Architekten GmbH/ Fraunhofer IEG
Zittau. Fraunhofer IEG hat gleich zwei Neubauten in Zittau beauftragt: Auf dem Hochschulcampus entsteht ein Bürogebäude. Am Heizkraftwerk der Stadtwerke Zittau forscht Fraunhofer IEG bald in einer Laborhalle an neuen Technologien für die Sektorenkopplung wie Elektrolyseuren, Wärmepumpen, Umweltwärmenutzung und Wasserbehandlung. Die Kosten für Bau und Erstausstattung von rund zehn Millionen Euro finanzieren das Land Sachsen und der Bund.
Die Neubauten entworfen hat das Büro Schubert & Horst Architekten aus Dresden. Das zweigeschossige Bürogebäude auf dem Hochschulcampus an der Theodor-Körner-Allee wurde im Ideenkonzept als Holzbau konzipiert. Der lichtdurchflutete Bau hat auf circa 500 Quadratmetern Platz für rund 20 Arbeitsplätze, Haustechnik und einen Seminarraum. Sein Baukörper schmiegt sich in die bestehende Bebauung und den Baumbestand ein, seine stark gerasterte Holzfassade bildet einen Wiedererkennungswert und öffnet sich großzügig in den öffentlichen Raum. Die Nachhaltigkeit wird durch die Holzbauweise unterstrichen, deren Rasterung künftige Nutzungsanpassungen erleichtert. Alternative Energiekonzepte, verschattende Fassadenelemente und Begrünung sowie ein energieeffizientes Lüftungskonzept steigern die Nachhaltigkeit weiter, so Kosta Schinarakis, Leitung Presse und Wissenschaftskommunikation.
Die neue Laborhalle entsteht auf dem Gelände der Stadtwerke Zittau am Heizkraftwerk an der Schliebenstraße und hat so einfachen Anschluss an bestehende Ver- und Entsorgungsleitungen für den Forschungsbetrieb. Das Hallengebäude mit circa 400 Quadratmetern integriert eine Versuchsfläche mit etwa 260 Quadratmetern, die von Biegeträgern aus Holz überspannt wird. Die Fassade greift die Architektur des Bürogebäudes auf und schafft so einen Wiedererkennungswert für die beiden Standorte des Fraunhofer IEG in Zittau.
„Wir freuen uns sehr auf die beiden Gebäude und die Möglichkeiten, die sie für neue und bisherige Mitarbeiter bietet“, erklärt Dr. Clemens Schneider, Standortleiter des Fraunhofer IEG in Zittau. Auf angemieteten Büroflächen in den Mandauhöfen arbeiten derzeit sieben festangestellte Mitarbeiter, in den Neubauten wäre Platz für eine Belegschaft von bis zu 25 Personen bei einer Home-Office-Quote von circa 25 Prozent.
„Energietechnologien sind und bleiben ein Zukunftsfeld für die Lausitz, aber auch für jeden einzelnen jungen Menschen, der nach langfristigen Karrierechancen sucht. Mit den Neubauten bietet Fraunhofer IEG auch in Zukunft attraktive Forschungs- und Arbeitsmöglichkeiten“, so Kosta Schinarakis. In den kommenden Monaten wird die Entwurfsplanung weiterentwickelt und die Ausführungsplanung begonnen. Die Baumaßnahmen sollen bis 2029 abgeschlossen sein.
Die Fraunhofer IEG entwickelt sektorengekoppelte Energiesysteme einschließlich der energetischen Nutzung des Untergrunds. Bei hohen Anteilen erneuerbarer Energien werden zukünftig auch neuartige Energiespeicher und ein breites Spektrum an thermodynamischen Wandlern in breiten Leistungs- und Temperaturbereichen eine wichtige Rolle spielen, um Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeinfrastrukturen zuverlässig miteinander zu verbinden. Weitere Informationen gibt es dazu unter www.ieg.fraunhofer.de.