Fünf Millionen für die Steinmetzschule

Kultusminister Conrad Clemens (mi.) übergab den Fördermittelbescheid an Schulleiter Christian Koban (li.) und Landrats-Beigeordneten Jörg Szewczyk.
Die Einrichtung soll zu einem Kompetenzzentrum für das Steinmetz-Handwerk entwickelt werden. Das jetzt beginnende Bauprojekt bildet dafür nur den Anfang.
Demitz-Thumitz. Die Sächsische Steinmetzschule in Demitz-Thumitz kann ausgebaut werden. Der Sächsische Kultusminister Conrad Clemens übergab vor wenigen Tagen einen Fördermittelbescheid über mehr als fünf Millionen Euro an den Landkreis Bautzen als Schulträger. Das Geld kommt aus dem Just Transition Fund, der es ermöglicht, Strukturwandelmittel auch für wirtschaftliche Zwecke einzusetzen. Conrad Clemens erklärte zur Übergabe: „Wir wollen, dass Arbeitsplätze hier in der Oberlausitz bleiben, und deswegen ist die Investition in die Berufsausbildung sehr wichtig. Wir wollen, dass Menschen hier eine Zukunft haben und Arbeitsplätze vorhanden sind.“
Die Sächsische Steinmetzschule ist nicht irgendeine Berufsschule, sondern die zentrale Ausbildungsstätte für die Steinbearbeitung in ganz Ostdeutschland. Seit 117 Jahren werden hier Steinmetze und Steinbildhauer nicht nur aus Sachsen ausgebildet. Seit 2019 wird die Einrichtung als Außenstelle des Berufsschulzentrums Kamenz geführt. Dessen Schulleiter Christian Koban erinnert an die Tradition der Einrichtung: „Generationen von jungen, aber auch älteren Menschen haben hier diese wundervollen Berufe erlernt oder sich als Meister qualifiziert. Wir sind uns bewusst, dass wir mit den kommenden Investitionen, die nun möglich werden, den Blick klar in die Zukunft richten können. Ich sehe die Chance, dass unsere Schule noch stärker als bisher ein Kompetenzzentrum für das Steinmetz-Handwerk wird – ein Ort, an dem die Geschichte des Handwerks immer lebendig bleibt, und die Zukunft aktiv und innovativ gestaltet wird.“
Mithilfe der Fördermittel sollen umfangreiche bauliche Maßnahmen umgesetzt werden. Die alte Aula wird zurückgebaut und durch einen Neubau mit modernem Eingangsbereich, zwei zusätzlichen Klassenräumen und einer neuen Aula ersetzt.
Hinzu kommen ein eigenes CNC-Sägegebäude, ein neu gestalteter Schauerbereich für praktische Arbeiten im Freien sowie ein angepasster Materialhof. Herzstück der neuen Ausstattung ist eine hochmoderne CNC-Steinsäge. Damit verbindet sich die traditionelle Bearbeitung des Werkstoffs Stein mit modernster digitaler Technik.
Für den Beigeordneten des Landrates, Jörg Szewczyk, geht damit ein seit langem gehegter Wunsch in Erfüllung: „Wir haben lange um dieses Projekt gerungen, und auch die Steinmetzinnung hat viele Vorschläge dazu eingebracht. Die visionären Ideen sind mit diesem Projekt noch nicht verwirklicht, aber wir legen einen sehr soliden Grundstein, um diesen Standort zu sichern und vielleicht auch weiter zu entwickeln.“
Die Sicherung des Ausbildungsstandortes Demitz-Thumitz liegt auch dem Kultusminister am Herzen, der auf die stark dezentralisierte Struktur der Berufsausbildung im Freistaat Sachsen verweist und sich klar zu dieser bekennt. Mit den Investitionen in Höhe von insgesamt 5,8 Millionen Euro macht der Landkreis Bautzen nach eigenem Bekunden deutlich, dass berufliche Bildung im Handwerk auch in Zeiten des Strukturwandels höchste Priorität hat. Die Sächsische Steinmetzschule soll in den kommenden Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Steinmetzhandwerk, Restaurierung und Baukultur entwickelt werden.