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Gewohnte Züge, bessere Anschlüsse, neue Tickets

Gewohnte Züge, bessere Anschlüsse, neue Tickets

Foto: Archiv

Region. Die Trilex-Triebwagen der Länderbahn werden auch nach dem Fahrplanwechsel im Dezember diesen Jahres über die Schienenstränge in der Lausitz rollen. Das teilte der Verkehrsverbund ZVON nach der jüngsten Entscheidung der Verbandsversammlung mit. Er ist federführend für die Vergabe verantwortlich. Laut Sprecherin Sandra Trebesius musste der Beschluss neu gefasst werden, nachdem die Vergabekammer Sachsen und das Oberlandesgericht Dresden beschlossen hatten, dass der Zuschlag nicht an den ursprünglich favorisierten Bieter erteilt werden darf. Die Vergabe werde nach einer vierzehntägigen Einspruchsfrist endgültig. Zum Ostsachsennetz zählen die Strecken Dresden – Bautzen – Görlitz, Görlitz – Bischofswerda, Dresden – Zittau – Liberec, Dresden – Ebersbach – Zittau sowie Liberec – Zittau – Varnsdorf – Seifhennersdorf.

Fahrplanänderungen ab Dezember

Die Zweckverbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) hat in ihrer Sitzung am Dienstag auch den Fahrplan für das neue Fahrplanjahr 2019/20 beschlossen. Dieser ermöglicht ab dem Fahrplanwechsel im Dezember in Dresden günstige Übergänge zu den Fernverkehrszügen in Richtung Leipzig und Frankfurt/Main. In Zittau wird der sogenannte Null-Knoten in Betrieb genommen. Das bedeutet, dass in der Mandau-stadt Züge aus allen Richtungen kurz vor der vollen Stunde den Bahnhof erreichen und ihn kurz nach der vollen Stunde wieder verlassen. „Damit werden sehr gute Umsteigeverbindungen zwischen den Linien Dresden – Zittau und Zittau – Görlitz – Cottbus geschaffen“, betont Sandra Trebesius. Darüber hinaus sei eine nochmalige Änderung der Taktlagen auf den Strecken Dresden – Zittau sowie Dresden – Görlitz beschlossen worden. Dazu gibt es noch weitere Verstärkerleistungen. Der ZVON komme damit vielen Fahrgästen entgegen, die sich in den vergangenen Monaten Verbesserungen gewünscht haben.

Sondertickets beschlossene Sache

Der zwischen den Landräten im Freistaat Sachsen und dem Sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) verhandelte „Letter of Intent“ ist beschlossene Sache. Darin sind verschiedene Maßnahmenpakete zur Weiterentwicklung des sächsischen Nahverkehrs vereinbart. Ein zentraler Inhalt ist die Einführung eines PlusBus- und TaktBus-Netzes. Damit soll vor allem der ländliche Raum besser an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden werden. „Die PlusBuss-Linien verkehren werktags im Stundentakt auf direkten Linien zwischen Mittelzentren. Sie haben Anschluss an den Zug. TaktBusse verkehren werktags aller zwei Stunden. An Wochenenden wird ebenfalls ein gutes Angebot gesichert“, erklärte die ZVON-Sprecherin. Ein zweites großes Paket sei die Einführung eines einheitlichen Sachsen-Tarifs, der die fünf Verbundtarife ergänzen soll. Mit diesem Dachtarif werde ein Angebot für Fahrgäste geschaffen, die über Verbundgrenzen hinaus und nicht nur mit dem Schienenpersonennahverkehr unterwegs sind.

„Zudem wird es Verbesserungen für Schüler und Azubis geben, die ihren Weg zur Ausbildung mit dem öffentlichen Personennahverkehr zurücklegen“, stellte Sandra Trebesius fest. „Ab dem 1. August 2019 wird ein verbundweit gültiges Azubi-Ticket mit der Zukaufoption für weitere sächsische Verkehrsverbünde eingeführt. Ebenfalls vereinheitlicht wird ab dem neuen Schuljahr ein im ganzen Verkehrsverbund nutzbares Schüler-Freizeit-Ticket. Dieses gilt an Schultagen ab 14 Uhr verbundweit und an Wochenenden sowie in den Ferien ganztägig.“
Alle Pakete würden nun in den Arbeitsgruppen der Verbünde konkretisiert und umgesetzt. Voraussetzung dafür sei eine Finanzierungszusage des Freistaates.

Langer Kampf um Azubi-Ticket

Die Einführung eines Azubi-Tickets bewertet unterdessen die Handwerkskammer Dresden als eine gute Nachricht für alle rund 5.500 Lehrlinge im ostsächsischen Handwerk. Zudem wird dieser Schritt als eine wichtige Komponente für die zentrale Berufsschulnetzplanung gesehen, die laut der berufsständischen Interessensvertretung nunmehr im nächsten Schritt erfolgen muss. „Der Erhalt von Berufsschulen im ländlichen Raum sowie eine verlässliche Struktur für den ausbildenenden Betrieb und den Auszubildenden sind grundlegend für die duale Ausbildung“, meint Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. „Da vor allem Jugendliche auf den ÖPNV angewiesen sind, um ihren Betrieb beziehungsweise die Berufsschule zu erreichen, bedarf es eines qualitativ hochwertigen Nahverkehrs.“ Eine Erhebung der Kreishandwerkerschaft Bautzen ergab in diesem Zusammenhang, dass Lehrlingen im Durchschnitt Kosten in Höhe von 114 Euro pro Monat allein für den Weg vom Wohnort zur Berufsschule entstehen. „Generell lässt sich festhalten, dass es Handwerksbetriebe im ländlichen Raum bei der Nachwuchsgewinnung schwerer haben als ihre Kollegen in der Stadt“, stellt Andreas Brzezinski fest. „Dies liegt unter anderem im Bereich Mobilität begründet. Viele Auszubildende sind auf den ÖPNV angewiesen, um ihren Betrieb oder die Berufsschule zu erreichen. Dafür bedarf es der passenden Rahmenbedingungen.“

Vor diesem Hintergrund sei das Azubi-Ticket ein wichtiger Baustein.

Redaktion / 25.03.2019

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