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Goodbye Elterntaxi auch im Landkreis Görlitz

Goodbye Elterntaxi auch im Landkreis Görlitz

In der Unfallstatistik entwickelt sich das Elterntaxi zum Sorgenkind. Die Daten- und Faktenlage, wie das Problem zustande kommt, welche Ursachen und welche Lösungen es gibt, möchte der ACE mit seiner Initiative „Goodbye Eltern-Taxi“ aufzeigen. Foto: Thoma

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Ohne Elterntaxi könnte der Schulweg gerade vor der Schule entspannt verlaufen. Illustration: ACE Auto-Club Europa

Region. Vermeintlich schnell und sicher sorgt das sogenannte „Elterntaxi“ allmorgendlich vor Schulen in ganz Deutschland für Verkehrschaos und erhöhte Unfallgefahr. Riskante Wendemanöver sowie das Parken auf Fahrrad- und Fußwegen gefährden vor allem Fußgänger, roller- oder radfahrende Kinder. Hinzu kommt, dass für den zur Schule kutschierten Nachwuchs die zu erlernende Verkehrskompetenz und gesunde Bewegung auf der Strecke bleiben. Ist der Fußweg kurz genug, sollte er aus Sicht des ACE Auto-Clubs Europa auf jeden Fall selbstständig zurückgelegt werden.

Der auch in Rothenburg durch viele Verkehrssicherheitsaktionen bekannte Görlitzer ACE-Auto-Club-Beauftragte, Steffen Hannig, hat am 16. Mai zum Schulbeginn die Situation einmal exemplarisch an der Grundschule Görlitz-Königshufen am Windmühlenweg erfasst. „Ich wohne in der Gegend und bin selbst oft Augenzeuge von gefährlichen Situationen an der Schule, da wollte ich es einmal ganz genau wissen“, betont er gegenüber dem Niederschlesischen Kurier. Zwischen 7.15 und 7.55 Uhr zählte Hannig insgesamt 40 „Elterntaxis“, die die Kleinen zur Schule brachten. Er resümiert erschreckt: „30 Fahrzeuge hielten im Halteverbot, weitere fünf in der zweiten Reihe und nur fünf Fahrer verhielten sich fehlerfrei.“. Anders gesagt: Bei 87,5 Prozent der Elterntaxis war ein verkehrsgefährdendes Fehlverhalten festzustellen!

Steffen Hannig würde solche Erfassungen, für die bei ihm Protokollbögen, Info- und Pressematerial erhältlich ist, gerne auch an anderen Görlitzer Schulen sehen. „Es gibt viele Eltern oder Lehrer, die die Gefahren durchaus sehen.

Es geht auch nicht darum Menschen zu belehren. Bei vielen hat sich einfach die Bequemlichkeit durchgesetzt und eine vermeidbare Handlung wird irgendwann nicht mehr reflektiert“, meint er.

Ziel der 15. bundesweiten Aktionen unter dem Motto „Goodbye Elterntaxi“ ist es, auf Unfallgefahren im unmittelbaren Schulumfeld hinzuweisen und diese möglichst zu vermeiden. Kindern soll dabei die Chance gegeben werden, selbstständig sicher unterwegs zu sein.

Wird auf dem Fuß-, Radweg oder dem Zebrastreifen geparkt? Halten Eltern in der zweiten Reihe oder im Halteverbot, um ihre Kinder schnell aussteigen zu lassen? Oder wird Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer genommen, auf den nächsten freien Parkplatz gewartet oder sogar an einer Elternhaltestelle einige Meter entfernt von der Schule geparkt? Wen diese Fragen bewegen, der kann sich bei Steffen Hannig unter der Telefonnummer 0172/9080838 melden. Bundesweit gibt es zudem die Telefonnummer 0711/ 5303256 für alle, die „Goodbye Elterntaxi“ unterstützen möchten.

Während eines Aktionstages können ehrenamtlichen Aktive auch an Beteiligte appellieren, das Elterntaxi möglichst stehen zu lassen.
Mit dem Ratgeber „Besser ankommen. Laufend lernen.“ sensibilisieren die ehrenamtlichen Kollegen des ACE Eltern, Lehrer und kommunalpolitische Vertreter vor Ort zudem über Unfallgefahren durch Elterntaxis und die Vorteile der aktiven Alternativen: zu Fuß gehen, Rad- oder Rollerfahren. Denn egal wie weit der Weg zur Schule ist, die letzten 500 Meter können in jedem Fall eigenständig zurückgelegt werden! â‹Œtsk

Redaktion / 30.06.2019

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