Groß Krauscha zeigt im Smoke-Rausch wie der Osten grillt

Mit der Motorsäge entstehen in Groß Krauscha auch Kunstwerke.
Groß-Krauscha. Der Krauscha e.V. führt dieses Jahr das dritte Smoke-Wettkampfevent für diese kultige Form des Grillens am 6. und 7. September durch. Nun heißt es 2025 nach dem Run auf Groß-Krauscha in den beiden Vorjahren mit 1.500 bzw. 1.700 Besuchern – also fünfmal so viel wie Groß-Krauscha Einwohner hat – am Freizeitzentrum Groß-Krauscha in der Dorfallee 24 „Krauscha im Rausch“.
Nachdem es ein Vorgängerevent in Nieder-Neundorf gab, sprang Groß-Krauschau quasi vor drei Jahren mit seinen hervorragenden Bedingungen in die Bresche. „Beim ersten Mal hatten wir mit maximal 1.000 Besuchern gerechnet“, räumt Albert Tzschoppe vom Organisationsstab ein, doch beim dritten Erfolgsanlauf ist das alles schon Routine.
Den Trend als solchen umschreibt er so: „Smoken ist ein langwieriger Prozess. Hier geht es ja nicht bloß darum, Fleisch zu drehen und zu grillen, Smoken bedeutet Fleisch garzumachen“ und die Profis der Szene sind da nicht bloß mit Smokern aus dem Baumarkt ausgestattet, deren Wände einfach zu dünn seien. Die besten Smoker sind Eigenbauten. Die Region habe sich um den Lokalmatador „Smoke Daddy“ (Dirk Klose), der das Smoken hauptberuflich betreibt, bestens aufgestellt. Zum Wettbewerb habe man namhafte Größen dabei, denn zumindest im Osten der Republik sei ein solches Event erst einmal noch einzigartig.
13 Teams werden nun antreten, die Trophäen mitzunehmen. Über die Sozialen Netzwerke lockte das Smoker bis aus Sachsen-Anhalt an. In der fünfköpfigen Jury ist der Sachverstand breit aufgestellt. Vertreten ist etwa aus Oschatz bei Torgau der über Instagram bekannten Smoke-Influencer „So grillt der Osten“ und eine stadtbekannte Großfleischerei. Während sich Smoke Daddy als Teilnehmer selbst bewerten lassen muss, ist auch Volkes Meinung von Interesse. An der altbekannten Frage: ’Wie durch darfs denn sein?’ hat in der Jury auch ein zufällig über die Auslosung aus den Eintrittskarten ermittelter Besucher eine Jury-Wildcard.
Der Masse der Besucher darf das egal sein, weil der eigene Verzehr gesichert ist. „Für Besucher gibt es den ganzen Tag über Essen aus dem Smoker“, stellt Albert Tzschoppe klar. Ab 11.00 liegt für die Wettbewerbsteilnehmer das gestellte Grillgut in den Smokern, so dass für alle Wettbewerbsteilnehmer gleiche Ausgangsbedingungen bestehen. „Die Teams veredeln alles nach ihren eigenen Künsten, rubben es ein. Samstag, 16.00 Uhr, erfolgt die Abgabe an die Jury“, erklärt er.
Eigentlich würde auch Tzschoppe gut in die Jury passen, denn als Groß-Krauschaer ist auch er in der ’Hochburg des Smokens’ der Region schon Experte, zumal er als Bio-Landwirt nicht nur Kartoffeln anbaut, sondern auch Angus-Rinder züchtet. „Und ich organisiere gerne“, stellt er klar.
Jeder könnte beim Event übrigens auch eine Menge lernen. „Man kann an alle Stände rangehen, die Smoker sind gute Ansprechpartner. Nicht nur bei ’Smoke Daddy’ holen sich viele ihren Rat, was man verändern könnte. Aber im großen Ganzen kann man sich den ganzen Tag beschäftigen. Wir zeigen etwa, wie aus dem Holz aus dem Wald das fertige Scheitholz wird. Wir haben Holztechnik dabei. Es gibt Feuertonnenbrennerei. Es gibt richtig coole Sachen, was aus Holz gemacht werden kann. Wir haben Bogenschließen, riesige Strohspielplätze, ein Hüpfburgenland und dieses Jahr auch Holzschnitzer und Woodsports“, plätschert es aus ihm heraus. Mit Motorsägen werden auf Schnelligkeit Kunstwerke geschaffen. Und natürlich bietet die ganze Freizeitanlage mit Sportplatz, Bühne und Ausschank ein stimmiges Ganzes. Der Flyer zum Event kündet zudem von einer Smoke-Nacht ab 20.00 Uhr mit Power-Station-Discothek, Showeinlagen und Plexxus live ab 1.00 Uhr.
Aber auch Sonntag, der 7. September hat noch viel zu bieten. Um 11.00 Uhr startet ein Frühschoppen mit den „Oberlausitzer Blasmusikanten“, es gibt Mittagessen mit Grillschwein und Deftiges vom Grill. Und wenn schon ein Wochenende so viel Optionen bietet, lohnt sich vielleicht eine Anmeldung für dem Campingplatz unter (0173) 7827071.
Groß-Krauscha ist quasi im Smoke-Rausch und dabei, seinen Ruf als Smoke-Mekka des Ostens zu etablieren. Es riecht danach, dass so manches Foto über die Kanäle der Influencer ordentlich Werbung für die Neißeaue machen wird und es nicht mehr bei 1.700 Besuchern bleiben wird. Auch das Rockerparadies „Wacken“ in Schleswig-Holstein hat unter 1.000 Einwohner und dennoch schon über 80.000 Besucher verdaut. Es gibt also noch Luft nach oben für Groß-Krauscha!