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Hier gibt es alles, 
was lecker ist

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Nachfolge gesichert: In der Pfefferküchlerei Löschner packt mit Martin Kotzsch der Junior des Innungsobermeisters tatkräftig mit an.

Die Stadt Pulsnitz ist Hauptpartner in einem Projekt, das die regionale Museumslandschaft für die neue Zeit fit machen will. Dabei spielt die Pfefferküchlerei eine wichtige Rolle.

Pulsnitz. Die Stadt Pulsnitz bricht hinsichtlich ihrer kulturellen- und Museumsarbeit zu neuen Ufern auf. Im Rahmen des Programms „Trafo 2 – Modelle für Kultur im Wandel“ will sie gemeinsam mit Partnern in Kamenz und Löbau zeigen, wie Museumskultur auch in Zeiten des Strukturwandels in ländlichen Regionen gelingen kann. Initiator des Programms ist die Bundeskulturstiftung.

„Den Ausgangspunkt und die Grundlage bildet unser wichtigstes Alleinstellungsmerkmal – das Pfefferküchlerhandwerk“, erläutert Bürgermeisterin Barbara Lüke (parteilos).

Darum herum gruppiert sich alles, was sich mit dem Wort „lecker“ umschreiben lässt – also im weitesten Sinne alles, was mit der Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln zu tun hat. „Unser Ortsteil Oberlichtenau hat sich erst unlängst zum bienenfreundlichen Dorf deklariert. Solche Initiativen sollen künftig in unserem Stadtmuseum einen Ansprechpartner finden, der sie bei ihrer Arbeit unterstützt und von den Erfordernissen der Bürokratie entlastet“, erklärt die Bürgermeisterin. „Die Landkreise Bautzen und Görlitz haben eine vielfältige kulturelle Landschaft. Dazu gehören große Museen, aber auch eine Vielzahl an kleinen kulturellen Einrichtungen mit großen und kleinen Herausforderungen. Auf den ersten Blick sind Berührungspunkte untereinander nicht erkennbar. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten, egal ob historisch, thematisch oder strukturell“, erklären die für Kreisentwicklung zuständige Beigeordnete des Bautzener Landrates, Birgit Weber, und der Kulturamtsleiter des Landkreises Görlitz, Joachim Mühle. 1,5 Millionen Euro sollen in das Projekt fließen, für das sich die Stadt Pulsnitz den organisatorischen Hut aufgesetzt hat. Wie genau „Leben – Laufen – Lecker“ – so der vollständige Projektname – mit Ersterem erfüllt wird, muss sich in den nächsten Monaten herauskristallisieren, schließlich handelt es sich um einen „Piloten.“

Die Pulsnitzer Bürgermeisterin jedenfalls sieht gute Voraussetzungen: „Wir haben unsere Kultur und Tourismus GmbH neu aufgestellt und von der rein musealen Ausrichtung für alle Formen von Kultur geöffnet“, sagt Barbara Lüke.

„Und da zählt auch unser traditionelles Handwerk mit dazu.“
Peter Kotzsch, der Obermeister der Pulsnitzer Pfefferküchlerinnung, vernimmt diese Botschaft gern und bestätigt auch aus seiner Sicht die verbesserte Zusammenarbeit. „Die Präsentation nach außen muss sich weiterentwickeln, so wie sich auch unser Handwerk weiterentwickelt“, betont er. Dabei gehen Tradition und moderne Technik bis hin zur Digitalisierung auch im Pfefferküchlerhandwerk bereits im Gleichschritt.

Auch (und besonders) im Vertrieb spielt das Internet eine immer wichtigere Rolle, ermöglicht es den Pfefferküchlern doch, ihre Produkte in alle Welt zu versenden. Dadurch büßt jedoch der Verkauf vor Ort, die Präsenz auf Wochen- und jahreszeitlichen Märkten – keineswegs an Bedeutung ein. „Zu unserem jährlichen Pfefferkuchenmarkt, der zwischen den Fischwochen und den Weihnachtsmärkten stattfindet, kommen bis zu 75 000 Besucher“, so Sandro Tenne vom für die Durchführung des Marktes gegründeten Verein.

Und eines wollen die Pfefferküchler auf keinen Fall: Dass sich ihre Produktion zu einer „Black Box“ entwickelt, wo man nur noch sieht, was vorn rein und hinten wieder rauskommt.

„Wir sind und bleiben ein Handwerk zum Zuschauen und Anfassen“, versichert Peter Kotzsch. Und selbst hinsichtlich der Nachwuchsgewinnung sieht es derzeit bei den Pulsnitzer Pfefferküchlern gar nicht so schlecht aus. Frohe Kunde wiederum für den musealen Projektpartner, der fest auf die Pfefferküchlerei als Besuchermagnet setzt.

Uwe Menschner / 03.07.2019

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