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Hortplätze reichen nicht aus

Hortplätze reichen nicht aus

Bürgermeisterin Madeleine Rentsch bemüht sich derzeit darum, dass kein Schulanfänger nach dem Unterricht ohne Betreuung bleibt. Foto: RK

Radibor. Erst wenige Wochen im Amt hat Radibors neue Bürgermeisterin Madeleine Rentsch bereits eine harte Nuss zu knacken. Mit Beginn des neuen Schuljahres hängen sechs künftige ABC-Schützen in der Luft. Die Kleinen besuchen aktuell das Sorbische Kinderhaus. Ihnen kann zum jetzigen Stand keine Hortbetreuung zur Verfügung gestellt werden, meint das Gemeindeoberhaupt. Vor diesem Hintergrund regte Madeleine Rentsch die Einberufung aller betreffenden Akteure an. Dieser Arbeitskreis bestehend aus Vertretern der Verwaltung, der Schule, der Hortträger, des Gemeinderats und der Elternschaft soll sich möglichst schon nach der Junisitzung der Bürgervertreter zusammenfinden. Denn die Zeit drängt und Lösungen müssen her. So viel steht bereits fest.

„Wir haben schon eigene Überlegungen angestellt, wo wir die Kinder unterbringen können“, erklärte die Bürgermeisterin im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. Eine realisierbare Alternative zum sorbischen Kinderhaus oder der AWO-Kita sei bislang jedoch nicht gefunden worden. In beiden Einrichtungen werden neben gemeindeei-genen Hortkindern auch Erst- bis Viertklässler aus anderen Kommunen nach und vor dem Unterricht beaufsichtigt. „Ich setze all meine Hoffnung in den Arbeitskreis. Viele Köpfe haben ihre ganz eigenen Ideen.“ Eine davon könnte sein, mit Eltern, die über eine andere Betreuungsmöglichkeit im Gemeindegebiet verfügen, zu sprechen. Einen Rechtsanspruch gibt es seit dem 1. August 2013 lediglich für Kinder in den ersten drei Lebensjahren.

Indes beklagt Madeleine Rentsch, dass die Gemeinde einen hohen Investitionsstau im Bereich der Kinderbetreuung vor sich herschiebe. Deshalb müssten in dem noch einzuberufenden Gremium auch Maßnahmen besprochen werden, die sich mittel- und langfristig umsetzen lassen. Als einen ersten Schritt betrachtet die Bürgermeisterin die Notwendigkeit, vorrangig Betreuungsverträge mit Eltern zu schließen, die aus Radibor und dessen Ortsteilen stammen. Aber auch Familien mit Sorbisch als Muttersprache aus Nachbargemeinden sollen zum Zuge kommen. Für Madeleine Rentsch steht fest: „Wir können nicht, wie es in der Vergangenheit passiert ist, zu viele Fremdkinder annehmen. Mit Blick auf die Zukunft sind wir gezwungen, andere Prioritäten zu setzen.“

Dabei schwebt ihr eine gemeinsame Lösung mit den Nachbarkommunen vor. Dieser Ansatz müsse bereits in den Krippen und Kindergärten als Vorstufe der Hortbetreuung verfolgt werden. Ausgenommen davon sollten allerdings die Sorbenkita sowie die Witaj-Gruppen werden, denn jedem Kind mit einem Bezug zur Zweisprachigkeit möchte Radibors Bürgermeisterin die Chance einräumen, diesen für sich auszubauen.

Roland Kaiser / 13.06.2020

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