Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Hospizeröffnung und größere Notaufnahme

Hospizeröffnung und größere Notaufnahme

Nur ein gutes halbes Jahr nach dem Richtfest steht jetzt die Eröffnung des stationären Hospizes in Niesky vor der Tür. Foto: Archiv

In der Nieskyer Soziallandschaft gibt es dank der beiden hier ansässigen Diakonien keinen Stillstand. Kaum ist das eine Vorhaben abgeschlossen, steht schon das Nächste in den Startlöchern.

Niesky. Am 15. November wird das stationäre Hospiz in Niesky eingeweiht. Diesen Termin bestätigte die Diakonissenanstalt Emmaus auf Anfrage des „Niederschlesischer Kurier.“ Damit geht ein Bauvorhaben mit umfangreicher Vorgeschichte seinem Ende entgegen, um dem Normalbetrieb zu weichen. Wobei, was bedeutet im Falle eines Hospizes schon „normal“ ? Handelt es sich doch um eine Einrichtung, in der todkranke Menschen die letzten Tage ihres Lebens in einer geschützten Umgebung verbringen.

Und doch hat der Begriff „Normalität“ seine Berechtigung. „Das Sterben ist ein Teil des Lebens, und so gehört in ein Haus, in dem sterbende Menschen leben, auch Musik“, hatte Oberin Sonja Rönsch im Frühjahr beim Richtfest nur einen Aspekt der Normalität benannt, der auch im Nieskyer Hospiz zur Geltung kommen soll. Ein weiterer besteht darin, dass alles, was an ein Krankenhaus erinnern könnte, so weit wie möglich vermieden wird. Doch freilich bedürfen die Hospizgäste (nicht Patienten) intensiver, vor allem palliativ-medizinischer Betreuung. Um diese zu gewährleisten und den Gästen eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen, verfügt das Hospiz über einen außergewöhnlich großzügigen Personalschlüssel: „Für unsere maximal zwölf Hospizgäste haben wir 26 Personalstellen zur Verfügung“, so Sonja Rönsch. 18 davon sind für Pflegefachkräfte vorgesehen, die anderen für Mitarbeiter/innen der Verwaltung und Hauswirtschaft. Das Nieskyer Hospiz ist nach dem in Herrnhut das Zweite in der Oberlausitz, ein weiteres entsteht zurzeit in Bischofswerda. Zwei der insgesamt zwölf Gästezimmer eignen sich für die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen. „Wir werden sie dafür nutzen, sobald der Bedarf besteht; solange dies nicht der Fall ist, stehen sie für erwachsene Gäste zur Verfügung“, betont die Oberin. Jedes Zimmer gewährt die Möglichkeit, geschützt vor neugierigen Blicken ins parkartige Außengelände zu treten. Eine Kapelle steht für Andachten zur Verfügung. Ein Hospiz muss sich zu zehn Prozent aus Spenden finanzieren. Den „Rest“ tragen die Sozialkassen; die Gäste selbst und ihre Angehörigen zahlen nichts.
Doch auch bei der anderen der beiden in Niesky tätigen Diakonien gibt es schon wieder Pläne: Die Evangelisch-Lutherische Diakonissenanstalt Dresden e. V. plant Erweiterung und Umbau der Notfallaufnahme des Krankenhauses. Ein entsprechender Planungsauftrag ist für circa 430.000 Euro an ein Architekturbüro im thüringischen Apolda vergeben worden. Demnach soll die Baumaßnahme 2020 beginnen und bis 2023 abgeschlossen werden. „Der jetzt gegenständliche Erweiterungsbau schafft eine neue Zugangssituation für die Notfallaufnahme, im angrenzenden Erdgeschossbereich erfolgt eine Neuorganisation der Nutzungen durch Umbauten. Vorhandene brandschutztechnische Defizite sollen in diesem Zuge beseitigt werden“, heißt es in der Maßnahmebeschreibung. Durch den geplanten eingeschossigen Anbau könnten Abläufe in der Aufnahme besser strukturiert und damit optimiert werden. Die Baumaßnahme muss nach der Vorgabe des Bauherren unter Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes erfolgen und macht daher verschiedene Interimsregelungen erforderlich.

Im Zuge der Arbeiten sollen auch brandschutztechnische Verbesserungen erfolgen – nicht nur im Bereich der Notfallaufnahme, sondern auch in nicht von den eigentlichen Umbauarbeiten betroffenen Bereichen. „Die Defizite betreffen sowohl die Ausbildung von notwendigen Fluren und Rauchabschnitten als auch die unzureichende Feuerbeständigkeit einzelner Bauteile mit Anforderungen an den Brandschutz, wie Wände, Decken und Türen“, erläutert die Diako Dresden. In einem weiteren Abschnitt sollen notwendige Arbeiten am Gebäudebestand, wie die Erneuerung des Fassadenanstriches und des Bodenbelages in den Stationsgeschossen sowie der Telefonanbindung des Altenheimes „Abendfrieden“ erfolgen.

Uwe Menschner / 27.10.2019

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel