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Impfzentren legen nun endlich los

Impfzentren legen nun endlich los

In den Impfzentren der Oberlausitz wie hier in der Messehalle Löbau sind die ersten Impfdosen gespritzt worden. Foto: M. Wehnert

Region. Am Montag haben die sächsischen Corona-Impfzentren in den 13 Landkreisen beziehungsweise Kreisfreien Städten ihren Betrieb aufgenommen – darunter auch das in Kamenz. Mit der Lieferung von weiteren 34.125 Impfdosen am vergangenen Freitag und der am 18. Januar erwarteten Lieferung von weiteren 34.125 Impfdosen stehe so viel Impfstoff zur Verfügung, dass nun ein kontinuierlicher und effizienter Betrieb der Impfzentren ohne Unterbrechung gesichert sei, hieß es dazu aus dem Sächsischen Sozialministerium.

Impftermine könnten vorerst nur für Angehörige der Priorisierungsgruppe 1 gebucht werden. Auf Grundlage der Bundesverordnung und des durch die Sächsische Impfkommission (SIKO) erstellten Positionspapiers hat das Gesundheitsministerium eine entsprechende Priorisierungsliste erstellt. Dazu zählen den Angaben zufolge unter anderem Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten und von Rettungsdiensten, aber auch mobile Personen über 80 Jahre. In dem Zusammenhang würden Transportmöglichkeiten wie Bürgerbusse geprüft.

Die seien auch dringend angebracht, betonte in dem Zusammenhang die Bundestagsabgeordnete der Linken, Caren Lay. „Allein im Landkreis Bautzen leben knapp 28.000 Menschen, die älter als 80 Jahre sind. Über die Hälfte wird zu Hause – meist von Angehörigen – gepflegt. Für eine Impfung gegen Covid-19 müssen sie sich ins Impfzentrum nach Kamenz begeben. Allein die Terminvereinbarung für die Impfung ist für die meisten ohne Hilfe schwer zu realisieren. Die Überwindung der weiten Wegstrecke zum Impfzentrum ist für viele eine unüberwindbare Hürde: Ein Impfzentrum pro Landkreis, erreichbar nur mit Fahrzeiten von teilweise weit über einer Stunde ist für viele aus der Generation 80+ überhaupt nicht erreichbar. So kann und wird ein schnelles Impfen der besonders schutzbedürftigen alten Menschen nicht funktionieren.“

In dem Punkt müsse deshalb dringend nachgebessert werden. Auch der Sozialverband VdK mahnte schnelle und pragmatische Lösungen bei den Impfungen an. Wie Caren Lay fordert er Transporthilfen in die Impfzentren und ein Konzept für die Terminvergabe.

Indes räumte das Bautzener Landratsamt ein, dass die Buchung von Impfterminen über das zentrale Terminportal zunächst nicht so funktionierte wie gedacht. Teils seien Nutzer nach langer Wartezeit darüber informiert worden, dass keine Termine vergeben werden können. Das DRK habe hingegen auf Anfrage informiert, dass sehr wohl Impftermine zur Verfügung stünden, es jedoch technische Schwierigkeiten gegeben habe, die schnellstmöglich gelöst würden.

Eine telefonische Terminzuteilung ist seit Mittwoch ebenfalls möglich – und zwar unter der Hotline (0800) 0899 089 1.

Wie das Sozialministerium wiederum darlegte, sei die perspektivische Impfung beim Hausarzt noch nicht möglich, da der Impfstoff eine komplexe Kühlkette verlange. Die Verpackung der Impfdosen in Mehrdosenbehältnissen pro Flasche sei jedoch der Hauptgrund, dass aktuell eine Impfung in Impfzentren erfolgen muss. „Der Impfstoff darf nach dem Auflösen nicht mehr erschüttert werden“, sagte eine Ministeriumssprecherin. „Gleiches gilt für die Einzeldosisspritzen. Nach Aufteilung der fünf Dosen muss der Impfstoff dann auch unverzüglich verimpft werden.“

Dass abweichend davon trotzdem Corona-Schutzimpfungen stattfinden können, zeigt ein seit Ende Dezember praktiziertes Verfahren. So würden die Kliniken ihr Personal in eigener Zuständigkeit impfen, so eine Behördensprecherin. Wiederum mobile Teams würden Bewohnern und dem Personal in Pflegeeinrichtungen, die dafür zuvor Termine mit dem Deutschen Roten Kreuz vereinbaren, das Vakzin verabreichen.

Die Terminbuchung für eine Covid-19-Impfung in den jeweiligen Impfzentren ist unter hier möglich.

Redaktion / 17.01.2021

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