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In der Lausitz geht der Sport viral

In der Lausitz geht der Sport viral

Der bekannte Thriatlet Maik Petzold (r.) beteiligte sich bereits an der ersten Sportaktion im November. Wie er kann sich jeder Teilnehmer online anmelden und eine Startnummer ausdrucken. Pressefoto

Die Menschen in der Oberlausitz müssen sich auf weitere triste Wochen einstellen. Bund und Länder sind sich darüber einig geworden, den Lockdown bis in den März hinein zu verlängern. Um sich in der bewegungsarmen Zeit fit zu halten, planen engagierte Bautzener für Monatsende eine größere Sportaktion.

Bautzen. Nicht Corona wird seinen Siegeszug antreten, sondern das „Sportvirus“. So umschreiben die Mitstreiter der Initiative „Vereinszukunft gestalten“ ihr Engagement während des Lockdowns. Sie wollen über ihre Internetplattform Menschen weiterhin zum Sporttreiben animieren. Bereits im vergangenen Herbst und zu Silvester gab es entsprechende Online-Aufrufe. Die Teilnehmer sollten sich bei ihren Leibesübungen fotografieren und die Schnappschüsse für eine Veröffentlichung auf der Webseite der Initiative zur Verfügung stellen.

„Nach dem tollen Auftakt im November mit auf Anhieb circa 130 Teilnehmern und dem Silvester-Sporttag-Event mit bereits rund 300 Teilnehmern werden wir den Winter am 28. Februar mit einer neuen Aktion verabschieden“, sagte stellvertretend der Bautzener Fliesenlegermeister Mike Hauschild. Unter dem Motto „Wir machen mobil für den Sport und sammeln gemeinsam Kilometer“ können Sportler aus nah und fern bei sich im Ort teilnehmen.
„Ab 10.00 Uhr dürfen sie unser Projekt sportlich aktiv unterstützen und gleichzeitig etwas
für ihre Gesundheit tun“, fügte der FDP-Stadtrat hinzu.

Diesmal sollen alle zurückgelegten Kilometer aufgerechnet werden. Hintergrund ist eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO, die täglich rund 10.000 Schritte für angebracht hält, um den eigenen Körper fit zu halten. „Diese Anzahl an Schritten entspricht einer Distanz von bis zu sieben Kilometern“, ist aus den Reihen der Initiatoren zu erfahren. „Eine solche Strecke oder gern noch mehr kann zu Fuß, auf dem Rad, im Freistil oder Ruderboot zurückgelegt und zur jeweiligen Startnummer online eingetragen werden.“

Dass das Ganze einen ernsten Hintergrund hat, verdeutlicht eine Recherche der Bewegung: „Nach aktuellen Zahlen haben in Sachsen im vergangenen Jahr etwa 20.000 Vereinsmitglieder ihrem Sportverein die Mitgliedschaft gekündigt. Besonders besorgniserregend ist dabei, dass darunter rund 12.000 Kinder unter 14 Jahren waren. Wir wollen dazu beitragen, dass gerade die Kinder und Jugendlichen und auch ihre Übungsleiter nicht aufgeben.“ Damit
dieser Trend nicht weiter ausufert, soll nun ein weiteres Zeichen in Richtung der Politik gesetzt werden.

Der bekannte Triathlet Maik Petzold nennt aber noch einen anderen Grund, weshalb sich die Initiative ausgerechnet der Körperertüchtigung verschrieben hat: „Gern würden wir Menschen erreichen, denen es in der aktuellen Lage besonders schwer fällt, sich sportlich zu aktivieren. Manchmal braucht es eine Initialzündung, damit das Feuer anfängt zu lodern.“ Teilnehmer melden sich hier an.

Roland Kaiser / 13.02.2021

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Kommentare zum Artikel "In der Lausitz geht der Sport viral"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. kai578 schrieb am

    Hallo Sportkamaraden,

    leider wird die Zahl der Menschen, die austreten aus Vereinen oder den Weg in die Hallen nicht mehr wahrnehmen, noch weiter steigen.
    Ne Runde um den Block rennen oder mal mit dem Rad in Wald fahren, wie es uns ja die Politik rät, ersetzt nicht im geringsten den Vereinssport.
    Es geht um das gemeinsame trainieren und das persönliche Gespräch unter den Sportlern.

    Das jetzt noch nicht einmal die Kinder wieder Sport treiben dürfen, finde ich eine Schande und eine Frechheit.

    Selbst merke ich die Stimmungslage in den einzelnen Chatgruppen. Es gibt die, welche immer brennen werden für ihren Sport, die wollen wieder in die Hallen zurück und dann gibt es die jenigen welche schon gebrochen sind in ihren Emotionen für den Sport.

    Ich, aktiver Volleyballer beim MSV Bautzen 04, kann das aber voll und ganz nachvollziehen, wenn Mitglieder sagen, leckt uns doch am Allerwertesten. Warum? Uns wurde jetzt schon die zweite Punktspielsaison gestrichen.

    Irgendwann kommst du an den Punkt, wo du dir sagst, für was denn das alles....
    Auch gibt es viele, die beruflich nicht in der Lage sind, mal schnell Mittags Sport zu machen.
    Wir, die Rammler unter den Arbeitern, brauchen einfach den abendlichen Teamsport.

    Als Ausgleich für den Körper und den Geist.

    Ich kann nur abschließend sagen, dass so zügig wie möglich der Sport wieder in die Hallen zurück kehren muss.
    Im Kinder wie im Erwachsenenbereich.

    Wenn die aktuell herrschende Situation so weiter geführt wird, sind die gesellschaftlichen Negativfolgen noch nicht absehbar.
    Bitte liebe Politik, vergesst uns Sportler nicht....

    Liebe Grüße Kai Uwe

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