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In sichererem Fahrwasser

In sichererem Fahrwasser

Ines Delling hilft dabei, Vorschülern während des Kita-Schwimmens die Furcht vorm Wasser zu nehmen. Foto: privat

Bautzen. Das Jahr endet mit einer guten Nachricht vom Beckenrand: Das in Bautzen zwischenzeitlich auf der Kippe stehende Projekt Kita-Schwimmen ist mittlerweile gesichert und zu einem festen Bestandteil der Wasserwacht Bautzen geworden. Das teilte deren Mitglied Werner Küsel dem Oberlausitzer Kurier wenige Tage vor dem Weihnachtsfest voller Freude mit. Dank einer Spende des Lions Clubs Bautzen sowie des Engagements von MSV 04-Geschäftsführer Steffen Waldmann und dessen Vereinsmitstreiterin Ines Delling lässt sich das von Beginn an gut nachgefragte Vorhaben auch im nächsten Jahr fortführen.

„Ein besonderer Dank gilt dabei den beiden Müttern, die sich bereiterklärt haben, die Wasserrettungsfähigkeit zu erwerben, um so die Kinder bei deren Schwimmausbildung zu begleiten. Ohne sie und ohne die Mitwirkung der Eltern sowie der Leiter der Betreuungseinrichtungen wäre das Projekt gescheitert“, stellte der 68-jährige Rettungsschwimmer fest. Bezogen auf das Schwimmprojekt der Kita „Sonnenschein“ ließ er wissen, dass auch dieses aufgrund von Spenden und der Einsatzbereitschaft der Kita-Mitarbeiter gesichert ist. Im Zuge des Ganzen sei eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Leiter der Bäderbetriebe, Uwe Rammer, gewachsen. Werner Küsel darf vor diesem Hintergrund bilanzieren: „Wir werden auch 2019 ein Weihnachtsschwimmen ausrichten und den Eltern zeigen, was ihre Kinder beherrschen.“ Um das zu erreichen, braucht es stets helfende Hände am Beckenrand. Deshalb ruft die Wasserwacht schon jetzt Interessierte dazu auf, sich am nächsten Lehrgang zum Erlangen der Wasserrettungsfähigkeit zu beteiligen. Dieser beginnt im kommenden März. „Die Termine habe ich den Verantwortlichen im Rathaus bereits persönlich mitgeteilt. Ich hoffe, dass die Stadtverwaltung trotz Personalmangels einige Erzieher anmeldet, damit wir dann gemeinsam im nächsten Jahr eine Lösung finden, dass Erzieher die Kinder im Bedarfsfall wieder zum Schwimmen begleiten und die Kleinen im Sommer auch nach Absprache am Freibadbesuch teilnehmen dürfen“, erklärt der Bautzener Retter. 

Während des Kurses stehen Ausbilder der Wasserwacht Woche für Woche ehrenamtlich zwei Stunden am Beckenrand, damit in der warmen Jahreszeit genügend Rettungsschwimmer ein wachsames Auge auf badelustige Wasserratten haben. Werner Küsel: „Deren Aufgabe besteht unter anderem darin, die Rettungswache an der Olba an den Wochenenden abzusichern.“ Bislang habe sich das mit dem vorhandenen Personalbestand sicherstellen lassen. Doch der kluge Mann baut vor, sagte bereits Friedrich Schiller. In dem Sinne verfahren auch die Bautzener Retter, indem sie für künftige Lehrgänge bereits die Werbetrommel rühren. Damit geben sich nicht alle zufrieden, die diesen gemeistert haben. „Auf diese Weise gewannen wir zahlreiche junge Leute für unser Anliegen. Einige unserer aktiven Mitglieder ließen sich in der Zwischenzeit sogar zum Sanitäter, Fließwasserretter und Rettungsbootführer ausbilden.“

Das langjährige Mitglied der DRK-Wasserwacht hält dabei nicht hinterm Berg, dass fortlaufend finanzielle Mittel benötigt werden, um das Engagement am Leben zu erhalten. „Zurzeit arbeiten alle Verantwortlichen aktiv daran, neue Sponsoren zu finden, die uns sowohl materiell als auch finanziell unter die Arme greifen“, weiß Werner Küsel. Mit den zur Verfügung gestellten Spenden sei die Truppe in der Lage, beispielsweise neue Rettungsmittel anzuschaffen und gemeinsam mit der Kommune Projekte zum sicheren Baden umzusetzen. „Mit zusätzlichen Sponsorengeldern hätten wir auch die Möglichkeit, unsere Einsatzbedingungen zu verbessern“, fügte er hinzu. 

Wer sich einbringen möchte, kann sich an den Chef der Wasserwacht, Dirk Rätze, wenden – und zwar unter Telefon (0172) 34 77 277 beziehungsweise per E-Mail ww-bautzen@online.de. Unterm Strich ist die Hoffnung groß, dass 2020 in Bautzen das Kita-Schwimmen weitergeht und die Olba für Badegäste ein Stück weit sicherer wird. Die Wasserwacht bedankt sich bei all ihren Mitstreitern und Gönnern sowie den Entscheidungsträgern auf Landes- und kommunaler Ebene, die dazu beitrugen, dass ein erster Anfang gemacht werden konnte. 

Redaktion / 25.12.2019

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Kommentare zum Artikel "In sichererem Fahrwasser"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Erhard Jakob schrieb am

    Ich bin Jahrgang 1949 und habe das Schwimmen nicht in einer Schwimmschule oder von einem Schwimmlehrer gelernt. Ganz sicher haben mehr als 90 % meines Jahrgangs das Schwimmen ebenfalls kostenlos von ihren Eltern, Geschwistern und Freunden gelernt!

    Allen Nutzern ein gesundes und erfolgreiches 2020

  2. Diethold Tietz schrieb am

    Es ist beschämend, dass in einem so reichen Land wie Deutschland solche ehrenamtlichen Aktivitäten notwendig sind, um unseren Kindern das im Ernsfall lebensrettende Schwimmen beizubringen.

    Vielen Dank all jenen Menschen, die dieser inhumanen Gesellschaft deren eigentliche Aufgaben abnehmen!

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