Jungstörche gemessen, gewogen und beringt
Stefan Siegel beringt den Jungstorch in Ober Prauske, nachdem er ihn gewogen und die Flügellänge gemessen hat. Foto: Bernhard Donke
Ober Prauske. Blauer Himmel, angenehme Temperaturen am Freitagfrüh 7.00 Uhr in Ober Prauske. Ein Team der Naturschutzstation aus Förstgen mit Wilfried Spank, den Ornithologen und Vogelberinger Stefan Siegel und Naturfreund Daniel Müller warten auf Axel Semper, den Hebebühnenfahrer von Lift Manager aus Jänkendorf. Die Firma stellt seit Jahren ihr Equipment für die Aktion zur Verfügung. Das Quartett hat heute eine spannende, aber auch anstrengende Arbeit vor sich, gilt es doch mit den Storchennest auf dem Grundstück der Familie Großpietsch-Girke noch weitere 15 Storchennester in der Heide- und Teichlandschaft aufzusuchen, um die Jungstörche in ihren Nestern zu messen, zu wiegen und zu bringen. „Am Gewicht und der Flügellänge können wir den Ernährungszustand der Jungstörche überprüfen und einschätzen. Der Ring am Fuß des Tieres ist quasi ein Ausweis für das Tier. Er zeigt das Alter und die Beringungsstation an“, sagt Stefan Siegel. Die so gewonnenen Daten werden in der Vogelwarte Hiddensee für ein Weißstorchenprojekt, dass vom Institut für Zoologie an der Universität Greifswald durchführt wird, gespeichert. Leider war in diesem Jahr das Ergebnis in Ober Prauske etwas enttäuschend. Hatte man in den letzten beiden Jahren jeweils drei Jungstörche vorgefunden, so war es in diesem Jahr nur ein Jungtier. Am Freitag wurden noch 15 weitere Storchennester aufgesucht und 45 Jungstörche beringt. Dabei gab es neben Drillingen auch zwei seltene Vierlinge.
Die Mitarbeiter der Naturschutzstation „Östliche Oberlausitz“ reparieren weiterhin auch defekte Storchennester, wenn ihnen diese unter Tel. 035893/ 508570 oder 71 gemeldet werden.