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Kinder geben Wiesa eine neue Mitte

Kinder geben Wiesa eine neue Mitte

Früh übt sich: Um einen Grundstein zu legen, kommt man nicht darum herum, den Rücken krumm zu machen.

Die Grundsteinlegung.in dem ländlichen Ortsteil der Stadt Kamenz ist Ausdruck einer ebenso erstaunlichen wie erfreulichen Entwicklung.

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„Bau auf, bau auf...“, wurde die junge Generation schon zu früheren Zeiten aufgefordert. Manches ändert sich eben nie ...

Wiesa. Große Pfützen standen auf der Bodenplatte der künftigen Kindertagesstätte im Kamenzer Stadtteil Wiesa. Es war der Vormittag nach dem ersten Regen, nachdem es wochenlang trocken gewesen war. Entsprechend freuten sich die Kinder, die in weiser Voraussicht Gummistiefel angezogen hatten, über das unter ihren Füßen aufspritzende Wasser. Was die Damen und Herren in den schicken Anzügen und Kostümen sagten, interessierte sie dabei weniger, und das machten einige der kleineren Jungen und Mädchen auch unmissverständlich deutlich.

Dabei hatten die Reden durchaus eine Bedeutung für ihr künftiges Leben. Entsteht doch in Wiesa ein Kinderhaus, das nicht nur den bisherigen Hort der Grundschule „Sophie Scholl“ mit 100 Plätzen ersetzen, sondern auch 24 Krippen- und 46 Kindergartenplätze vorhalten soll. Eine recht große „Hausnummer“ also, die die Stadt Kamenz sich hier vorgenommen hat.

Dies wird auch an anderen Zahlen deutlich: 2,5 der insgesamt 4,5 Millionen Euro und damit deutlich mehr als die Hälfte der Investitionskosten schultert die Kommune selbst; der Rest kommt aus verschiedenen Fördertöpfen von Bund, Land und Landkreis. Entsprechend lange – nämlich seit 2014 – hat der Kamenzer Stadtrat um die für den ländlichen Stadtteil Wiesa wegweisende Entscheidung gerungen.

„Als Erstes galt es, die Grundstücksfrage zu lösen“, blickt Oberbürgermeister Roland Dantz zurück. Dass man um einen Neubau nicht herumkommt, stand angesichts des desolaten Zustands des bisherigen Hortgebäudes schnell fest. „Die elektrotechnische Anlage mit einem Großteil von Aluminiumleitungen ist so verschlissen, dass dies jederzeit zur Funktionsuntüchtigkeit und damit zur Brandgefahr führen kann. Die im Nebengebäude befindliche Öl-Kesselanlage und das Rohrsystem entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Die Heizkörper und Sanitärobjekte sind bereits verschlissen. Für eine weitere dauerhafte Nutzung ist die Haustechnik zwingend zu erneuern“, hieß es in einer früheren Beschlussvorlage des Stadtrates. Zudem seien auch Fenster, Türen, Fußböden und Putz größtenteils verschlissen und bedürften dringend der Erneuerung.

Dass die Stadt schließlich das Grundstück Bischofswerdaer Straße 41, in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes, für diesen Zweck erwerben konnte, führt der OB auf das gute Miteinander von Stadt und Ortschaft sowie der Bürgerschaft zurück, aus der der entscheidende „Tipp“ kam. „Damit können wir mit Schule und Kita eine richtige Mitte für Wiesa schaffen“, freut sich der OB. Angesichts des Umstandes, dass das Dorf noch vor einigen Jahren beides hätte verlieren können, eine erfreuliche Entwicklung, die auch etwas mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Lessingstadt zu tun hat. „Wir schaffen mehr Plätze als bisher vorhanden sind, und wir brauchen sie auch“, betont Roland Dantz. Und selbst das Kinderhaus Am Hasenberg, das ursprünglich für den Neubau geschlossen werden sollte, bleibt als Außenstelle erhalten – zumindest für die nächsten Jahre. Keine Zukunft hingegen gibt es wohl für das frühere Gutsgebäude. Davon könnte in der Perspektive die Feuerwehr profitieren. Doch das ist schon wieder eine neue Grundsteinlegung ...
 

Uwe Menschner / 24.07.2019

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