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Lange Schlangen bei der Oberlausitzer Tafel

Lange Schlangen bei der Oberlausitzer Tafel

Frank Grübe, Vorsitzender der Oberlausitzer Tafel e.V., sortiert in der Zittauer Ausgabestelle Lebensmittel. Foto: Steffen Linke

Um Gottes willen, was sind denn das für Zustände? Bei der Oberlausitzer Tafel e.V. mit ihren Standorten in Zittau, Löbau, Ebersbach-Neugersdorf und Niesky scheint auf den ersten Blick in Zeiten des coronabedingten Lockdowns der Katastrophenfall ausgebrochen zu sein. Passanten schütteln zum Teil ungläubig mit den Köpfen, weil sich aktuell vor den Ausgabestellen in der Regel lange Menschenschlangen bilden.

Zittau/Löbau. „Rein visuell ist das tatsächlich so. Wir müssen uns aufgrund der verordneten Beschränkungen aber an die Vorschriften halten. Deshalb darf immer nur eine Familie in den Ausgaberaum. Die anderen müssen sich mit dem erforderlichen Abstand draußen vor der Tür gedulden, bis sie an der Reihe sind“, erklärt Frank Grübe, der Vorsitzende der Oberlausitzer Tafel e.V. Momentan würde die Wartezeit für die Bedürftigen bei circa 15 bis 20 Minuten liegen. Deren Anzahl habe sich durch die Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit aufgrund der Corona-Pandemie auf jeden Fall leicht erhöht.

Pro Ausgabestelle kümmern sich 20 bis 25 Haupt- und ehrenamtliche Kräfte bei der Oberlausitzer Tafel e.V. um insgesamt circa 9.000 Bedürftige – darunter sind etwa 6.000 regelmäßige Bezieher. „Wir sind aufgrund des Lockdowns an der Belastungsgrenze angekommen. Zurzeit bleibt die Hauptlast an den ehrenamtlichen Kräften hängen, weil wir die Eurojobber momentan nicht einsetzen dürfen“, sagt Frank Grübe. So müssten zum Beispiel Lebensmittel entgegengenommen, sortiert und ausgegeben werden. Die Mitarbeiter bei der Oberlausitzer Tafel e.V. ziehen aus Sicht des Vorsitzenden ihre Motivation daraus, zu Hause rauszukommen, dem Willen, bedürftigen Menschen zu helfen sowie der Erkenntnis, eine sehr sinnvolle Tätigkeit ausüben zu können.

Der laufende Betrieb ist laut Frank Grübe jedenfalls an allen Standorten abgesichert. Der Vorsitzende lobt in diesem Zuge auch die Unterstützung des Landesverbandes sowie der Supermärkte und Bäcker in der Region mit Lebensmitteln am Verfallsdatum – von Backwaren über Wurst, Käse, Obst und Gemüse, Süßigkeiten bis hin zu Konserven. Frank Grübe hofft natürlich, wie alle anderen auch, dass sich generell die Lage schnell wieder normalisiert.

Weitere Informationen – auch zu den Öffnungszeiten an den Standorten der Oberlausitzer Tafel e.V. – gibt es im Internet unter www.oberlausitzertafel.de.

Steffen Linke / 23.01.2021

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