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Lichtblick in schweren Krisenzeiten

Lichtblick in schweren Krisenzeiten

Daumen hoch für den neuen Bolzplatz auf dem Kita-Gelände in Wurschen: Leiterin Diana Kemnitz (r.) und ihre Stellvertreterin Ute Weilandt sind begeistert von der hohen Spendenbereitschaft. Foto: RK

Als Diana Kemnitz und Ute Weilandt für den neuen Bolzplatz auf dem Areal der Wurschener Kita eine Spendenaktion anleierten, war an eine Corona-Pandemie hierzulande noch nicht zu denken. Jetzt, wo die Krise auch die Lausitz fest im Griff hat, sind beide überglücklich, dass das Unterfangen trotz aller Schwierigkeiten ein Erfolg zu werden scheint. Dies ist besonders einem Umstand zu verdanken – dem Zusammenhalt vieler Menschen.

Weißenberg. In der Kita „Löwenzahn“ im Ortsteil Wurschen herrscht in diesen schweren Krisentagen ein Gefühl der Erleichterung. Leiterin Diana Kemnitz, ihre Stellvertreterin Ute Weilandt, das gesamte Kollektiv sowie die 80 in der Einrichtung betreuten Mädchen und Jungen wurden trotz Corona-Krise nicht im Stich gelassen. Seit dem Start einer Spendenaktion für den Bau eines neuen Bolzplatzes gingen bis zum Wochenbeginn 12.500 Euro an Spenden ein. Und damit scheint die Fahnenstange noch nicht erreicht. „Viele Eltern, Großeltern, Firmen und andere Vereine haben unser Projekt unterstützt“, erklärt Diana Kemnitz. „Auch jetzt noch melden sich hin und wieder einige, um über den Verein ‚Wir für Kinder’ zweckgebunden zu spenden. Das erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit.“

Auf einem Teil des Kindergartengeländes sollen die Knirpse im Laufe des Jahres nicht nur dem runden Leder hinterherjagen können. „Gleichzeitig sind wir in der Lage, das Drumherum aufzuwerten“, meint Ute Weilandt. So ist vorgesehen, einen Abhang zu begradigen, damit sich nicht länger Niederschlagswasser davor sammeln kann, was wiederum in der Vergangenheit dazu führte, dass das Anwesen zeitweise unbenutzbar war. Auch eine Begrünung ist vorgesehen. Zudem ist die Anschaffung von zwei Fußballtoren vorgesehen. „Wir hoffen sehr, dass bald das erste fallen kann“, fügte die stellvertretende Kita-Leiterin hinzu. Dabei war nach Beginn der Spendenaktion, die zum großen Teil über eine Crowdfunding-Plattform der Kreissparkasse Bautzen vonstattenging, gar nicht hundertprozentig klar, dass diese auch ein Erfolg wird. „Aufgrund des von der Staatsregierung veranlassten Shutdowns musste auch unsere Einrichtung ab dem 18. März erst einmal ihre Türen für die allgemeine Kinderbetreuung schließen. In dem Moment stagnierten auch die Spendenzusagen. Da hatten wir schon um die 8.400 Euro zusammen“, erinnert sich Diana Kemnitz.

„Das reichte aber nicht aus, um den Vorgaben des Crowdfundings gerecht zu werden. Da die Sparkasse unser Engagement und das Vorhaben beeindruckte, puschte sie dieses mit ihren Möglichkeiten. So kam es, dass das Ganze neuen Schwung erhielt. Nunmehr können wir sogar davon ausgehen, dass aufgrund der nach wie vor hohen Spendenbereitschaft der Menschen, die uns zugeneigt sind, sich die inzwischen in Auftrag gegebene Baumaßnahme mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln stemmen lässt. Wir möchten allen noch einmal mein herzlichstes Dankeschön an dieser Stelle aussprechen.“ Unterm Strich werden rund 14.000 Euro benötigt, um bis zum Herbst Vollzug melden zu können.

Bei einem Spender bekommen Ute Weilandt und ihre Chefin jedoch noch immer eine Gänsehaut, so beeindruckt hat er beide. „Ein Kind, das noch im letzten Jahr unsere Einrichtung besuchte und jetzt in die erste Klasse geht, erfuhr über seine Eltern, dass das Projekt womöglich auf der Kippe steht. Es nahm sich daraufhin sein Sparschwein zur Brust und erleichterte dieses um 20 Euro.“

„Es ist deutlich spürbar, dass sich im Zuge der Spendenaktion ein Zusammengehörigkeitsgefühl im Ort und weit darüber hinaus entwickelt hat, das weiter wächst“, freut sich Ute Weilandt. „Zwischendurch erlebten wir ein Wechselbad der Gefühle, da wir zeitweise dachten, wir könnten das angepeilte Ziel eventuell auch nicht erreichen. Genau in dieser Phase sprachen wir uns Mut zu und sollten damit recht behalten.“ Am Freitag vergangener Woche rückte der erste Bautrupp samt Bagger und Lkw an, um das Erdreich zu bewegen. Bei den etwa 20 „Löwenzahn“-Knirpsen, die aktuell die Notbetreuung in Anspruch nehmen können, steht das Baugerät mittlerweile hoch im Kurs. Diana Kemnitz: „Sie können es kaum erwarten, dass der Bagger loslegt.“

Unterdessen wünscht sich die gesamte Kita-Mannschaft, dass der Corona-Spuk bald ein Ende findet. „Denn nicht nur die Eltern würden dann wieder deutlich entlastet werden. Auch viele der Kinder, die uns derzeit nicht aufsuchen können, freuen sich bereits darauf, ihre Erzieherinnen und Freunde wiederzusehen.“ Wann das jedoch soweit ist, darüber entscheiden die Politiker in Dresden.

Roland Kaiser / 03.05.2020

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