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Lok gehört in Bahnsteignähe

Lok gehört in Bahnsteignähe

Um die Zukunft dieses altehrwürdigen Dampfrosses macht sich nicht erst seit Kurzem eine ganze Region Gedanken. Foto: RK

Bautzen. Zum Artikel „Rettungsaktion für ein altes Dampfross“ in der Ausgabe 14/17 des „Oberlausitzer Kurier“ erreichten uns weitere Zuschriften:

Peter Kretschmar aus Klix: Mit Sicherheit lesen und verfolgen gerade auch viele ehemalige Eisenbahner des lange stillgelegten Bahnbetriebswerkes Bautzen das aktuelle Geschehen um die Dampflokomotive der Baureihe 52 vor dem Bahnhof Bautzen sehr aufmerksam. Sind sie es doch im Besonderen, deren Herz an dieser Lok hängt. Viele Ideen und Meinungen sind bereits gesagt worden. Dennoch ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass sich der überwiegende Teil unserer Stadtväter so schwer damit tut. Sogar von einem Verkauf war die Rede. Diese Lok gehört zu Bautzen und dessen Geschichte. Wer das noch nicht bemerkt hat, sollte sich intensiver mit dem Werdegang des Bahnbetriebswerkes Bautzen bis zu dessen Stilllegung 1998 beschäftigen.

Der Vorschlag, die Lok auf die Packhofstraße zu stellen, ist in meinen Augen halbherzig und nur ein Notnagel. Wer geht mit seinen Kindern/Enkelkindern denn bis dahin, um sich die Lok aus nächster Nähe anzusehen? Das macht niemand, jedenfalls keiner, der nur kurz zum Bahnhof kommt, um jemanden zum Zug zu bringen beziehungsweise vom Zug abzuholen. Im Gegenteil zu jetzt: Fast täglich sieht man Kinder mit deren Eltern/Großeltern staunend vor dieser Lok an ihrem jetzigen Platz stehen.

Das ehemalige Perfekta-Gelände will sich die Stadt nicht verbauen, das ist nachvollziehbar. Mein ehemaliger Kollege Herr Grosche von den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden hatte seinerzeit meines Erachtens den perfekten Vorschlag unterbreitet – nämlich die Lok in das Parkhaus zu integrieren. Mit Sicherheit erfordert das Projektänderungen.

Ein anderer Vorschlag für einen Standort der Lok im unmittelbaren Sichtbereich des Bahnhofes wäre ein um Loklänge erweiterter Bahnsteig 1 (ostseitig in Richtung Löbau). Das müsste mit der Deutschen Bahn verhandelt werden. Der logistische Aufwand für diese Variante wäre weitaus geringer. Dadurch müssten wahrscheinlich bereits bestehende Projekte geändert werden. Das geht auf Kosten der Bauherren. Da heute kein Investor mehr als notwendig investiert, wird auch dieser Vorschlag scheitern.

An die verantwortlichen Planer und Investoren: Gehen Sie nicht halbherzig und um finanzieller Einsparungen wegen an die Sache! Denken Sie an die Zukunft! Seien Sie sich bewusst, dass diese Lok als Denkmal an Bedeutung gewinnen wird. Das Interesse an dieser Lok – wenn sie am richtigen Platz steht – wird steigen. Der Bahnhof bleibt das Tor zur Stadt. Mit solch einem historischen Denkmal in Bahnsteignähe bleibt Bautzen auch in Zukunft positiv in aller Munde. Versuchen wir doch einen Blick 15 Jahre in die Zukunft: …der ICE aus Frankfurt/Main nach Warschau kommt in Bautzen am Bahnsteig 2 eingefahren. Die Strecke ist schon lange elektrifiziert. Gegenüber am Ende vom Bahnsteig 1 steht eine fast hundert Jahre alte Dampflok als technisches Denkmal zum Greifen nahe. Interessierte Fahrgäste aus dem ICE kommen aus dem Staunen nicht heraus und drücken sich an der Scheibe die Nasen platt…

Diese Lok gehört in Bahnsteignähe! Auf der Packhofstraße jedenfalls wird dieses technische Denkmal in der Bedeutungslosigkeit versinken. Das wäre einfach nur schade.

Hartmut Paul aus Bautzen: Wenn die reiche Superbaugesellschaft Hentschke mit ihren sehr reichen Geschäftsführern unbedingt die Lok plattmachen will und auf die Einnahmen von zehn Parkplätzen nicht verzichten kann, dann wird das die Bautzener Bevölkerung hinnehmen müssen. Diese Gesellschaft hat nämlich die Macht und das Geld, alles was ihr im Wege steht zu beseitigen. Ich meine, wenn die Lok schon vor dem Bahnhof weg muss, dann sollte sie auch einen würdigen, neuen Standort bekommen, den die Stadt auf alle Fälle mit Leichtigkeit zur Verfügung stellen könnte. Da fehlt es doch nur am Willen der Stadt.

Der beste Standort für die Lok wäre jedoch der ein wenig umgestaltete Rathenauplatz mit etwas Eisenbahngeschichte zum ehemaligen Personen- und Güterbahnhof Bautzen mit unserer Dampflok und ihrem Wasserkran. Um die Stadt dabei zu unterstützen, könnten wir eine Geldsammelaktion durchführen. Die Firma Hentschke und der Landrat hätten sicherlich auch etwas Geld übrig. Generationen von Kindern wären dankbar für diese gute Tat.

Die in Leserbriefen geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

Redaktion / 11.05.2017

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