Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Magistrale tritt in neue Bauphase ein

Magistrale tritt in neue Bauphase ein

So wie hier vor drei Jahren in der Nähe von Knappenrode wird es bald auch zwischen Lohsa und Niesky zugehen. | Foto: Archiv

Niesky. Der Bau der Niederschlesischen Bahnmagistrale zwischen Knappenrode und der polnischen Grenze bei Horka tritt in Kürze in eine neue Phase ein. Nach Beendigung der Vorarbeiten beginnt auf dem Abschnitt zwischen Lohsa und Niesky der eigentliche Ausbau.

"Nachdem auf dem Abschnitt zwischen Lohsa und Niesky seit dem November 2015 Gehölze beschnitten und alte Bahnanlagen zurückgebaut wurden, sollen nunmehr der Ausbau und die Elektrifizierung der zweigleisigen Strecke beginnen. Möglichst frühzeitig im Bauablauf werden zum Schutz der Anwohner Lärmschutzwände errichtet", erklärt Angelika Britz, für Großprojekte verantwortliche Pressesprecherin der Deutsche Bahn AG.

Entlang dem Streckenabschnitt zwischen Knappenrode und Horka gibt es 33 Bahnübergänge. Einige von ihnen sollen durch Brücken ersetzt werden, die anderen erhalten moderne Technik, welche die Schließzeiten deutlich verkürzt. "Blinklicht wie auch wärterbediente Schlagbäume werden nach dem Streckenausbau der Vergangenheit angehören. Auch die Technik an den Bahnübergängen wird modernisiert. Einschaltpunkte an der Strecke sorgen dann dafür, dass bei der Überfahrt eines Zuges die Schranke automatisch geschlossen wird. Die moderne Sicherungstechnik verkürzt die Schließzeiten deutlich", versichert Angelika Britz. Insbesondere die Nieskyer sind mit ihrem früheren "Sabotagebalken" an der Muskauer Straße eine Menge Kummer gewohnt.

Nach dem Ausbau der Magistrale werden zwar wesentlich mehr Züge als bisher den Übergang durchfahren, allerdings sind die einzelnen Schließzeiten deutlich kürzer als in der Vergangenheit. Für die Deutsche Bahn AG ist es nach eigenem Bekunden besonders wichtig, in dem sensiblen Bereich durch die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft "in Einklang mit Flora und Fauna" zu bauen. "Schon vor Baubeginn waren Maßnahmen zum Schutz bestimmter Tierarten durchzuführen, denn der Gleiskörper sowie die angrenzenden Böschungsbereiche sind potenzieller Lebensraum unter anderem für Reptilien", wie Angelika Britz betont. 

Weiter erläutert sie: "Für die besonders und streng geschützten Reptilienarten Glattnatter und Zauneidechse haben wir vor Beginn der Ausbaumaßnahme Ersatzlebensräume hergerichtet, in welche die abgesammelten Tiere umgesetzt werden."

In eine Brücke in der Nähe von Moholz wird eine Fuge eingebaut, welche Fledermäusen als Quartier dienen kann. Es befinden sich überdies Quartiere für gebäude- und gehölzbewohnende Arten in der Planung. Um die Natur zu schonen, soll weitgehend vom Gleis aus gebaut werden, was die Notwendigkeit der Anlage von Baustraßen reduziert. Bestehende Querungsmöglichkeiten für Fischotter und Amphibien sollen beibehalten und optimiert werden.

Natürlich richten die Planer ihr Augenmerk auch auf den Wolf und andere Großtiere. "Wissenschaftler suchen nun nach den wirkungsvollsten Schutzmaßnahmen, um in Streckenabschnitten mit besonders vielen Wildquerungen Kollisionen der Tiere mit Zügen zu vermeiden", heißt es in einer entsprechenden Mitteilung der Deutschen Bahn AG. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die "Beschallung mit lauten und nicht natürlichen Geräuschen" eine gute Wirksamkeit verspreche.     

Uwe Menschner / 03.04.2016

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel