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Mit Toby wird’s in Görlitz noch heißer!

Mit Toby wird’s in Görlitz noch heißer!

Tobias Thalhammer nutzte die heißen Tage in Görlitz, um mit Popnewcomerin Ricci Tauscher ein Fotoshooting zu machen. Die schmolz in ihrem Latexaufzug förmlich. Foto: Matthias Wehnert

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Toby ist eine echte Stimmungskanone, hier bei einem Auftritt in Reinschdorf (Renska Wies) in Oberschlesien. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Jede Stadt hat ihre Prominenten und Exoten, die jeder auf der Straße erkennt und grüßt. Mit Tobias Thalhammer (Toby aus München) ist Görlitz seit einer Weile um einen Prominenten reicher, dessen Berufsbild schwer zu umschreiben ist und der in Görlitz (noch) nicht als Prominenter entdeckt scheint.

Görlitz. Eigentlich war der Sommer heiß genug. Doch „Toby aus München“, so der Künstlername von Tobias Thalhammer, drehte kürzlich in Begleitung seiner neuen Elektro-Pop-Entdeckung Ricci Tauscher noch am Temperaturregler. Die Görlitzer staunten nicht schlecht, als Ricci Tauscher in ihrem Markenzeichen, Latex-Kleidung, in der Hitze der Görlitzer Innenstadt beim Shooting schmolz.

Toby hatte als Veranstalter von Musikevents (Piosenka Plus) Ricci Tauscher – Model, Sängerin und Tänzerin – in die herrliche Kulisse von Görlitz zum Fotoshooting gebeten, da ihm die Neißestadt zum zweiten Wohnsitz geworden ist.

Das hat viel mit der Bandbreite des Tausendsassas zu tun, den viele noch als Schüler „Heiko“ aus der Daily Soap im Ersten „Marienhof“ kennen.

Aber eigentlich gibt es nichts, woher man Toby nicht kennen könnte. Ob nun aus einer Bravo-Love-Story, als Opfer einer Satire von Oliver Kalkofe oder als Partner von Thomas Hitzelsperger in einem Coca-Cola-Werbespot. Und selbst ein Buch über den Generationenwandel trägt die Autorenschaft von Tobias Thalhammer – im Duo mit Altpräsident Walter Scheel!

Das kam nicht von ungefähr, denn Tobias Thalhammer war Landtagsabgeordneter der Freien Demokraten in Bayern. In diesem Sommer gab es dann die politische Überraschung, als ihn die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner als prominenten Neuzugang im CSU-Bezirksverband Oberbayern der Presse vorstellte. Auch deswegen bedeutete Görlitz erst einmal eine Atempause für den Politiker Thalhammer, der mit der Abschaffung des Fernstreckenmonopols der Bahn – und der Öffnung für private Fernbusanbieter – ein politisches Großprojekt bundesweit initiierte.

„Görlitz ist für mich etwas ganz besonderes geworden“, sagt der smarte Tausendsassa, der kaum ein Heimspiel vom FC Bayern und der SpVgg Unterhaching auslässt.

Das hängt natürlich mit seinen umfassenden Aktivitäten zusammen. Toby, der – und damit stößt man am weitesten in sein Berufsprofil vor – natürlich auch selbst nicht nur Musikveranstalter, sondern auch Schlagersänger ist, bewarb sich vor einigen Jahren bei der Zeitungs-, Rundfunk- und TV-Redaktion der deutschen Minderheit in Oppeln (Opole) in Oberschlesien, um mediale Auslandserfahrungen zu sammeln.

Das damalige Kurzengagement nutzte er für einen Auftritt im dortigen Eichendorffzentrum Lubowitz (Lubowice) am Geburtsort des Romantikers. Eine Initialzündung. Die Idee stieß in ein kulturelles Vakuum unter den etwa 300.000 deutschen Oberschlesiern, für die Volksmusiksendungen im deutschen Fernsehen der Ankerpunkt der sonst im Alltag verdrängten deutschen Sprache ist. Toby, der gerade seinen 39. Geburtstag gefeiert, ging das Risiko ein und holte deutsche Schlagergrößen wie Michael Holm, Marianne und Michal, Michelle, Lena Valaitis, Patrick Lindner oder die Geschwister Hofmann in die riesige Sporthalle des Volleyballgiganten ZAKSA Kandrzin-Cosel (Kedzierzyn-Kozle) und als dies einschlug selbst Heino in die Breslauer Jahrhunderthalle oder das Oppelner Amphitheater. Um die zunächst nur deutschsprachigen Konzerte fand sich schnell ein Schar von polnischen Künstlern, die mittlerweile so etwas wie eine erste polnische Schlagerszene etabliert hat. Vielfältig gedacht gründete Toby auch einen polnischen Pay-TV-Sender, lud zur Eröffnung auf ein Windjammer in Gdingen (Gdynia) ein und präsentiert auf dem Bildschirm z.B. die Schwarzwaldklinik auf Polnisch.

Toby verkörpert das alles in seinem Wesen und hat ein Gespür, wie er die Leute auf seine Seite zieht. Ein paar polnische Sequenzen auf der Bühne kommen ebenso gut an, wie seine „Hymne“, die vor allem in den Festzelten auf den vielen deutsch geprägten Dörfern um Oppeln Tränen der Rührung hervorrufen, wenn er im Refrain anstimmt: „Sehnsucht nach Schlesien / Du geliebtes Heimatland / Im Herzen von Europa / strahlst Du dank Gottes Hand“. „Auf den Rückreisen aus Polen brauche ich einfach eine Stadt wie Görlitz“, sagt Toby. Hier kann er Formales rund um die Wochenendkonzerte auf beiden Seiten der Grenze abwickeln. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal für manche, die Görlitz auf diese Weise entdeckt haben.

Till Scholtz-Knobloch / 19.08.2018

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