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Nach der Schrankensperrung ist alles vorbei

Nach der Schrankensperrung ist alles vorbei

„Bauarbeiter“ und DB-Kindercomicliebling Max Maulwurf grüßt das erste Gefährt auf der neuen Brücke, den mit der Prominenz besetzten Pferdewagen, der von Horst Paul „Paulhorscht“ vom Lanz-Bulldog-Verein Ödernitz geführt wurde. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Niesky. Die Deutsche Bahn hat nach einjähriger Erneuerung und der zuletzt notwendigen Straßensperrung die Straßenbrücke der B 115 über die Niederschlesische Eisenbahnmagistrale bei Niesky im Rahmen eines Bürgerfestes mit dem Akrobatikteam Niesky und den Heideländer Musikanten am 16. August freigegeben.
Stark einsetzender Regen trieb die Neugierigen zunächst in die Zelte auf der Fahrbahn, ehe es mit halbstündiger Verspätung dann losgehen konnte. Ulrich Mölke, Projektleiter von der DB Netz AG betonte gegenüber dem Niederschlesischen Kurier, dass die Magistrale mit Höchstgeschwindigkeiten von 160 km/h durchaus auch für den Personenfernverkehr gerüstet sei, aber diese Option natürlich auch vom Bedarf abhänge, der sehr von der Fertigstellung des Flughafens BER in Berlin abhänge.

Bevor der Güterverkehr uneingeschränkt zum Fahrplanwechsel rolle, müsse noch ein fehlendes Gleis in Betrieb genommen werden. An diesem werde zwischen dem Abzweig Särichen und Niesky noch bis Ende Oktober gebaut, ehe im November dort noch ein Probebetrieb bis zum Fahrplanwechsel laufe. An diesem Gleis werde auch noch der noch fehlende Bahnsteig in Betrieb genommen, so dass auch der Personennahverkehr mit dem Fahrplanwechsel keine Einschränkungen mehr habe.

Während dank der Brückenwiedereinweihung die weitläufige Umleitung der B 115 über Kreba-Neudorf ab 18.00 Uhr aufgehoben werden konnte, muss allerdings noch vom 9. bis zum 28. September der innerörtliche Verkehr über die Bahn durch Niesky auf die B 115 umgeleitet werden: „An der Bahnüberführung befinden sich noch provisorische Platten und an den Weichen finden hier noch Arbeiten statt“, so Mölke. Technisch sei es bei solchen Arbeiten ohnehin stets erforderlich, dass neuinstallierte Weichen drei Wochen ausgeschaltet seien.

Der Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk (SPD) betonte gegenüber dem NSK, dass die neue Strecke nun auch stark beworben werden müsse. Zum politischen Geschäft gehöre jedoch auch, dass man sagen muss: „Von der Planung 2006 bis jetzt zur Realisierung jetzt 2019, das war einfach zu lange“. Verfahren müssen nun beschleunigt werden. Im Ringen um den Personenfernverkehr müsse die sich Lausitz jedoch sehr hohe Ziele setzen. „Wenn man dann weniger kriegt ok“, aber auch die Taktik zähle. Dass Bombardier seine Züge derzeit bis Dresden schleppe, um sie dann auf der Strecke nach Leipzig zu testen, sei für die Region unwürdig.

Ulrich Mölke stellt jedoch klar, dass mit der Fertigstellung der Magistrale nun ja technisch alles auf dem neusten Stand sei. „Wir können ja gerade Halte an der Grenze vermeiden. Das Problem ist eher, dass der Fahrzeugpark oft noch nicht so modern ist. Bei manchen Fahrzeugen ergeben sich technisch vermeidbare Halte von 20 Minuten zum Umschalten der Technik.“ Er räumt ein, dass sich das Güterverkehrsaufkommen nicht so schnell entwickelt wie bislang erhofft.

Till Scholtz-Knobloch / 25.08.2019

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