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Neuer Galerieleiter vor Bewährungsprobe

Neuer Galerieleiter vor Bewährungsprobe

Rolf Matthes ist seit Anfang des Jahres der neue Leiter der Galerie „Kunstlade“ in der Lindenstraße 15 in Zittau. Foto: Steffen Linke

Rolf Matthes ist seit Anfang des Jahres Leiter der Galerie „Kunstlade“ in der Lindenstraße 15 in Zittau. Seine erste große Bewährungsprobe rückt mit der neuen Ausstellung „Plastik/Zeichnungen“ mit Arbeiten der Keramikerin, Bildhauerin und Malerin Roswitha Bühler aus dem anhaltinischen Jerichow ab 15. März immer näher.

Zittau/Löbau. Der 61-Jährige ist aus familiären Gründen von Berlin nach Zittau umgezogen, „wo ich einmal aufgewachsen bin. Ich habe mich hier gut ,eingefunden’. Mit meiner neuen Tätigkeit als Galerieleiter werde ich mich sicher auch in Zittau gut einleben.“

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Die Galerie „Kunstlade“, das Domizil des Oberlausitzer Kunstvereins, ist ein schönes Kleinod am Rande der Zittauer Innenstadt. Foto: Steffen Linke

Von einem Freund hatte Rolf Matthes von dieser Stellenausschreibung erfahren, da seine Vorgängerin Elke Nosky ihre Aktivitäten als Künstlerin etwas „umverlegt“ hat, wie er betont. Der neue Chef empfindet die Galerie „Kunstlade“ als schönes Kleinod am Rande der Innenstadt. Von der Lage her nicht auf dem „Präsentierteller“, sondern in einem idyllischen Bereich. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt er. Die Einrichtung sei ein bisschen wie „sein zweites Zuhause.“

Zunächst wusste Rolf Matthes gar nicht richtig, was ihn bei dieser künstlerischen Tätigkeit in „vorderster Front“ erwartet: „Ich dachte, dass ich mich in unterstützender Form einbringen kann. Die Funktion als Galerieleiter hat mich etwas überrascht.“ Bisher habe seine Arbeit noch eine „untergeordnete Rolle“ gespielt. Die Ausstellung von Hermann Ulrich Schreiber war noch von seiner Vorgängerin Elke Nosky vorbereitet und organisiert worden. „Ich bin parallel dazu mitgelaufen“, sagt er. Für die bevorstehende Exposition in der Galerie „Kunstlade“ mit Roswitha Bühler hat Rolf Matthes quasi erstmals den „Hut auf.“ „Ich muss unter anderem Absprachen mit der Künstlerin treffen, bin für den Ablauf des Galeriebetriebes zuständig, führe Buch über Einnahmen und Ausgaben und wahre die uns anvertrauten Kunstwerke auf“, sagt er. Konrad Riedel, Mitglied im Oberlausitzer Kunstverein, und andere unterstützende Kräfte seien für ihn dabei unentbehrlich. Der Galeriebetrieb wurde bereits strukturell verändert. Bisher hatte Elke Nosky weitgehend allein bzw, auch im Team mit Konrad Riedel die Ausstellungen aufgebaut, betreut und die Gäste empfangen. „Jetzt sind wir fünf zusätzliche Personen, meist Vereinsmitglieder“, sagt er. Rolf Matthes versieht „seinen Dienst“ in der Regel am Sonntag von 15.00 bis 17.00 Uhr: „Damit habe ich kein Problem. Andere haben Familie, ich bin flexibel und ziemlich ungebunden. Wenn ich mal etwas anderes vorhabe, kann ich auch mal mit jemandem tauschen.“

Die Bedeutung der Galerie „Kunstlade“ für die Stadt Zittau schätzt der neue Chef sehr hoch ein: „Das Maß für Galerien und Ausstellungen bilden die Kulturbedürfnisse unserer Stadt, unserer Region und natürlich auch der Zuspruch, den wir bei Gästen finden, die uns und die Stadt besuchen – und nicht zuletzt, was die Kunstschaffenden und Kulturinteressierten in und um den Kunstverein bewegt. Letztlich ist solch eine Galerie nicht bloß ein lebendiger Kristallisationspunkt für Kunst, sondern auch ein Ort für Begegnungen, um sich zu sammeln, auf neue Gedanken zu kommen, die uns der normale Alltag manchmal verweigert.“ Für eine Stadt sei eine Kunstgalerie auch ein Draht nach außen. Denn: „Hier kommen neue Ideen von außen herein, mitgebracht von den sich vorstellenden Künstlern.“

Rolf Matthes begegnet fast täglich Mitgliedern des Vereins, denn diese zeigen sehr viel Interesse an ihrer Galerie und viele besuchen manche Ausstellungen sogar mehrfach: „Dabei lerne ich natürlich selbst auch sehr viel und erfahre, was sie bewegt und bekomme auch Anregungen, was wir vielleicht besser machen können.“

Auf Initiative des Oberlausitzer Kunstvereins soll ab Mai dieses Jahres ein neuer Programmpunkt in den Galeriebetrieb aufgenommen werden. „Unter dem Motto ,Poesie in der Galerie’ wollen wir zusätzlich und unabhängig von der gerade laufenden Ausstellung breitere Publikumsinteressen ansprechen, indem wir in bestimmten Abständen Lesungen veranstalten – zum Beispiel kombiniert mit musikalischer Untermalung oder auch mit anderen Formen von unterhaltsamer Kleinkunst“, sagt er. Rolf Matthes wünscht sich in seiner Funktion als neuer Galerieleiter „mehr Raum für Kunst und Künstlerisches in unserem aller Tun und Lassen, in unserem eigenen Denken und Empfinden und bei der täglichen Auseinandersetzung mit uns selbst und in der Gesellschaft.“ Er möchte sich dementsprechend in seiner alten Heimatstadt mit einbringen: „Ich erhoffe mir dazu auch neue menschliche und persönliche Kontakte, die mich über mich selbst hinaustreiben.“ In der neuen Ausstellung sind neben Skulpturen und Zeichnungen auch bemalte Gefäßkeramiken zu sehen. Die Öffnungszeiten der Galerie „Kunstlade“: Dienstag bis Freitag von 12.00 bis 17.00 Uhr und Sonntag von 15.00 bis 17.00 Uhr.

Steffen Linke / 12.03.2019

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