Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Nora Hansel belegt Platz fünf bei der WM

Nora Hansel belegt Platz fünf bei der WM

Seit Jahren betreibt Nora Hansel Paratriathlon und ist äußerst erfolgreich. Bei der WM in Rotterdam verpasste sie leider die Medaillen-Plätze. Foto: Julius Brockmann

Am vergangenen Wochenende fand die Paratriathlon-Weltmeisterschaft in Rotterdam statt. Mit am Start war auch Nora Hansel. Mit ihrem fünften Platz war die gebürtige Oberlausitzerin allerdings nicht ganz zufrieden.

Region. Der Zeitplan von Nora Hansel ist eng gestrickt. Die 30-Jährige hatte einen Wettkampf nach dem anderen. Die Weltmeisterschaft in Rotterdam war nun ihr Saisonhöhepunkt. „Die letzten zwei Monate vergingen wie im Flug. Ende Mai bin ich bei der EM in Lissabon gestartet und habe meine Erwartungen mit der EM-Titelverteidigung übertroffen“, freut sich Nora Hansel. Zuvor hatte sie eine lange Verletzungspause zu beklagen. Wegen einem Schienbeinkantensyndrom konnte die Sportlerin seit Dezember kein richtiges Lauftraining absolvieren. Aber mit Schicksalsschlägen kennt sich die starke junge Frau aus. Nach einer Hirntumorerkrankung im Alter von 18 Jahren kämpfte sie sich tapfer ins Leben zurück. Bereits in ihrer Jugend  zählte Nora Hansel zu den erfolgreichsten Nachwuchs-Biathletinnen Sachsens. Sieben Jahre nach der OP kehrte sie in den Leistungssport zurück und feierte erste Erfolge im Paracycling. 2013 entdeckte sie den Triathlon für sich. Ein Jahr später wurde sie Europa- und Weltmeisterin. Im gleichen Jahr wurde sie zur Sportlerin des Jahres von Nordrhein-Westfalen in der Kategorie Behindertensport gewählt.  Heute ist Nora Hansel amtierende Europameisterin (2014, 2015, 2016) und Weltmeisterin (2014) im Paratriathlon.

Auch in diesem Jahr konnte sie neben dem EM-Titel weitere Podestplätze in insgesamt sechs Wettkämpfen feiern. Eine gute Vorbereitung für den Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende.

„Bei der DM in Hamburg vor zwei Wochen konnte ich bereits zeigen, dass ich gut drauf bin. So lief zwar noch nicht alles ganz rund, zum Beispiel bei den Wechseln verliere ich noch zu viel Zeit. Aber mit einer beachtlichen neuen Bestzeit von 1:23:08 über die Sprintdistanz bin ich mit einem sehr guten Gefühl nach Rotterdam gefahren“, erzählt Nora Hansel.

Im vergangenen Jahr belegte sie bei der WM einen guten vierten Platz. Zielsetzung für dieses Jahr war klar eine Medaille. „Gegenüber 2015 konnte ich mich im Schwimmen noch einmal deutlich verbessern, auf dem Rad meine Leistung stabilisieren und mich im Laufen von Wettkampf zu Wettkampf steigern." Leider hat es im Rennen über 750 Meter Schwimmen, 19,6 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen mit der Medaille nicht ganz geklappt. „Mit Platz fünf bin ich nicht ganz zufrieden. Zwischenzeitlich lag ich sogar auf dem zweiten Platz. Meine Zeit war auch nicht wirklich schlecht, aber die anderen waren halt schneller als ich“, sagt Nora Hansel leicht enttäuscht. „Auch wenn ich es nicht ganz auf das Podest geschafft habe, aufgegeben wird nicht, dann greife ich halt nächstes Jahr wieder an.“

Nach der Weltmeisterschaft steht nun erst einmal Urlaub für die Sportlerin an, denn für die bevorstehenden Paralympics in Rio bekam sie eine Absage. Hansel wurde in die sogenannte Klasse PT3 gestuft, die aber nicht Teil des paralympischen  Programms in Rio ist. „Darüber bin ich mehr als traurig, denn der Parasport findet in den deutschen Medien leider kaum statt. Dabei ist unser Sport nicht weniger interessant. Auch die Förderung durch Sponsoren ist bei uns eine absolute Seltenheit. Zum Beispiel habe ich meine Teilnahme bei der EM und WM selber finanziert. Mehr Interesse an unserem Sport wäre echt schön und würde uns allen helfen“, kritisiert  Nora Hansel und geht nun in ihren wohlverdienten Urlaub. Ab Herbst steht dann die neue Saison auf dem Plan. Das nächste große Ziel ist nun die Europameisterschaft 2017 in Düsseldorf. „Vor heimischem Publikum anzutreten ist etwas ganz besonderes und spornt enorm an“, freut sich die Athletin.

Cornelia Fulk / 01.08.2016

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel