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Petition eingereicht: Schluss mit dem Verkehrswahnsinn

Petition eingereicht: Schluss mit dem Verkehrswahnsinn

Den Steinbruch zwischen Kleinbautzen und Pließkowitz fahren täglich Dutzende Schwerlaster an. Das wirkt sich auch auf das Verkehrsgeschehen in den umliegenden Ortschaften aus. Auf mitunter recht engen Straßen kommt es des Öfteren zu brenzligen Situationen

Malschwitz. Die Bürgerinitiative „Steinbruch Pließkowitz“ erhöht den Druck auf die Behörden. Nicht nur die vom Tagebau hervorgerufenen Belastungen wie Staub und Lärm sind den Bewohnern der umliegenden Dörfer inzwischen ein Dorn im Auge. Auch der seit Jahren stetig wachsende Schwerlastverkehr, der sich mitunter über schmale Kreisstraßen quält, erregt zunehmend die Gemüter. Befürchtet wird, dass an besonders engen Stellen Fußgänger und Radfahrer zu Schaden kommen könnten. Auch deshalb wandten sich die Mitstreiter der Initiative kürzlich mit einer Petition an den Landtag. Vor diesem Hintergrund stellte die Sprecherin der Interessenvereinigung, Luise Dutschmann, jetzt in einem an das Bautzener Landratsamt adressierten Schreiben klar: „Solange der Begegnungsfall Lkw/Lkw an zwei Engstellen der Ortsdurchfahrt Kleinbautzen auch nach einem Ausbau der Straße nicht möglich ist, kann keine Durchfahrt von Schwerlasttransporten erfolgen. Die Gehwege sind schon jetzt mit einem Hochbord versehen, was die Lkw jedoch nicht davon abhält, diese zu benutzen.“ 

Zuvor hatte ihr gegenüber die Kreisverwaltung in Aussicht gestellt, im kommenden Jahr einen Abschnitt der Purschwitzer Straße in Kleinbautzen grundhaft auszubauen. Das bedeutet: Danach beträgt künftig die Fahrbahnbreite innerorts sechs anstatt jetzt 4,30 Meter. Hinzukomme ein anderthalb Meter breiter Gehweg. „Der Vorentwurf wurde bereits erstellt“, schrieb die zweite Beigeordnete des Landrates, Birgit Weber, in einer E-Mail an die Bürgerinitiative, die dem Oberlausitzer Kurier in Kopie vorliegt. „Momen-tan werden im Zuge der Herstellung des Baurechts Grunderwerbsverhandlungen durchgeführt.“ Ein zweiter Bauabschnitt außerhalb der Ortsdurchfahrt bis Preititz sei für 2019 geplant. Doch diese Anstrengungen gehen der Bürgerinitiative nicht weit genug. Sie hält an der Forderung nach der Errichtung eines Radweges fest. Der sei nicht nur entlang der Ortsdurchfahrt von Kleinbautzen angebracht, sondern auch zwischen der Ortschaft und dem Gemeindesitz Malschwitz dringend notwendig. Selbst an der Staatsstraße Pließkowitz – Doberschütz müsse ein Bau erfolgen. Grund: Vor allem Schüler und auch ältere Menschen würden diese Straßenabschnitte mit ihren Rädern befahren. Luise Dutschmann: „Aus Sicht der Bürger gibt es kein wichtigeres Kriterium als die Gesundheit und Unversehrtheit unserer Kinder, die diesen Weg täglich als Schulweg nutzen müssen.“ Um nur eine Größenordnung zu nennen: Nach einer von der Bürgerinitiative vorgenommenen Verkehrszählung durchqueren pro Tag bis zu 150 Laster den Ortsteil Kleinbautzen. Viele von ihnen steuern den nahegelegenen Steinbruch an. Eine ähnlich große Anzahl an Brummis würde sich auch zwischen der Ortschaft und dem benachbarten Malschwitz bewegen. „Oben-drein benutzen Pkw sowie andere Transport- und landwirtschaftliche Fahrzeuge die Straßen.“ Ein Vorschlag an die Verantwortlichen im Landratsamt lautet daher: „Unterbinden Sie per entsprechender Beschilderung den Schwerlastverkehr und zwar so lange, bis eine gefahrlose Durchfahrt von Kleinbautzen möglich ist.“ Auf diese Weise erhoffen sich die Bewohner eine Entlastung vor ihren Haustüren. „Anderenfalls würde der Wahnsinn, dass im Durchschnitt aller vier Minuten ein Lkw durch diesen kleinen Ort donnert, so lange bleiben, wie der Steinbruch Schüttgut produziert“, sind sie sich sicher. 

Indes hat die für das Petitionsverfahren Verantwortliche in Aussicht gestellt, sich im Laufe der nächsten Woche selbst ein Bild von der Lage in der Gemeinde machen zu wollen. Zudem wird am 19. Oktober der Ortschaftsrat Kleinbautzen die Problematik rund um den Steinbruch behandeln. Am 24. Oktober tagt der Gemeinderat.

Roland Kaiser / 19.10.2017

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