Richtfest für das neue Feuerwehrhaus in Prietitz

Hoch hinaus ging es beim Richtfest trotz strömenden Regens unter anderem für Wehrleiter Daniel Berndt.
Prietitz. Für den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses im Elstraer Stadtteil Prietitz ist vor wenigen Tagen das Richtfest gefeiert worden. Bei strömendem Regen vertrat Bauamtsleiterin Helen Mc Tiernan die Stadt Elstra als Bauherrn, da Bürgermeister Frank Wachholz aus persönlichen Gründen nicht an der Zeremonie teilnehmen konnte. Sie gab zunächst einen kurzen Überblick über den erreichten Baustand: „Die Wände stehen, der Dachstuhl ist aufgebaut, und das einzige, was jetzt zum Erreichen des Ziels für dieses Jahr noch fehlt, sind Fenster und Tor.“ Wenn diese eingebaut sind, ist das neue Feuerwehrhaus für den Winter dicht, und es kann mit dem Innenausbau begonnen werden.
Der Kostenplan werde gut eingehalten, die meisten Aufträge seien bereits ausgelöst – für die 1,5 Millionen Euro Gesamtkosten erhält die Stadt Elstra eine Festbetragsförderung von etwa 300.000 Euro, den großen Rest muss sie selbst stemmen. Erst auf der jüngsten Stadtratssitzung am 20. Oktober wurde das Los für den Einbau der Innentüren und WC-Trennelemente für etwa 24.000 Euro an die Tischler Werkstätten Schönteichen aus Kamenz vergeben. Nicht wie vorgesehen vergeben werden konnten jedoch die Lose für Estrich- und Fliesenlegerarbeiten – im Zuge der beschränkten Ausschreibungen waren keine Angebote eingegangen. Wie aus den entsprechenden Beschlussvorlagen hervorgeht, wurden die Unterlagen nunmehr an jeweils fünf weitere geeignete Firmen versendet. Die Vergaben sollen nun im November erfolgen. Insgesamt könne der Zeitplan trotzdem weiter eingehalten werden.
Ursprünglich sollte gar kein eigenständiger Neubau entstehen, wie Bürgermeister Frank Wachholz zur Grundsteinlegung erklärt hatte: „Es sollte das bisherige Feuerwehrgebäude erweitert und umgebaut werden. Doch all das darin unterzubringen, was heutzutage Vorschrift ist, wäre uns nicht gelungen.
Oder es hätte uns doppelt so viel gekostet. So haben wir uns gemeinsam mit dem Planer und der Wehrleitung, von der dieser Vorschlag gekommen war, für diesen neuen Standort entschieden.“ Der gar nicht so neu ist – denn einer der zahlreichen Vorgängerbauten des Prietitzer Feuerwehrhauses befand sich just an jener Stelle unterhalb von Kirche und Park. Insgesamt gab es in der Geschichte der Prietitzer Wehr hinsichtlich der Standortfrage wenig Kontinuität. Nun also steht ein weiterer Ortswechsel bevor – der aber auf absehbare Zeit der letzte sein sollte. Denn die Investition ist immens: „Am Anfang habe ich die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, denn es sollte drei Meter in die Tiefe gehen wie bei einem zehn Meter hohen Hochhaus“, erinnerte sich Frank Wachholz. Am Ende fand man gemeinsam mit dem Statiker eine andere Lösung – eine so genannte Brunnengründung, bei der man nicht ganz so tief gehen muss, aber doch tiefer als bei einer „normalen“ Gründung.
In Zeiten knapper Kassen und nur sehr beschränkter Fördermöglichkeiten für Investitionen in die Feuerwehr ist ein solcher Neubau alles andere als selbstverständlich. Dass es überhaupt dazu kommen konnte ist der Festlegung im Elstraer Brandschutzbedarfsplan zu verdanken, den Standort Prietitz als einen von drei Standorten – neben Elstra und Rauschwitz – zu erhalten. 2021 war der Standort Kriepitz geschlossen worden. Umso mehr freut sich Ortswehrleiter Daniel Berndt: „Das neue Gebäude wird den aktuellen Anforderungen der Feuerwehr entsprechen, sodass wir unsere freiwillige Arbeit ordentlich verrichten können.“
Doch auch die Dorfgemeinschaft soll mit dem Feuerwehrhaus einen neuen Mittelpunkt erhalten: „Ich hoffe sehr, dass wir auch wieder Zuwachs für die Feuerwehr bekommen, denn Platz wird ausreichend vorhanden sein.“ Das neue Gerätehaus wird neben einem Fahrzeugstellplatz und dem sanitären Anlagen auch einen Sitzungsraum beherbergen, die Fertigstellung ist für Sommer 2026 geplant.
