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Schüler machen mobil gegen Erderwärmung

Schüler machen mobil gegen Erderwärmung

Zahlreiche Schüler machten am Freitag in der Bautzener Innenstadt ihrem Ärger über die vermeintlich unzureichende Klimapolitik der Bundesregierung Luft.

Bautzen. Mit einer Menschenansammlung auf dem Theaterplatz begann alles: Am Freitagnachmittag hat sich von dort aus die erste Schülerdemo für ein besseres Klima in Bewegung gesetzt. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf über 200. Damit wurden die Vorstellungen der Veranstalter übertroffen. Die rechneten zuvor mit schätzungsweise der Hälfte, wie ein Beamter auf Anfrage sagte.

Aufgerufen zu dem Protest hatten die Linksjugend und Vertreter der Grünen. „Es muss unbedingt eine bessere Klimapolitik gestaltet werden“, betonte der Sprecher des Ortsverbandes der Bündnisgrünen, Denis Postel. „Wir wollen ein Zeichen setzen für einen besseren Umweltschutz“, erklärte hingegen eine junge Demonstrantin, die sich wie viele ihrer Altersgenossen Sorgen um die Zukunft macht. Denn die Prognosen und Erkenntnisse zahlreicher Wissenschaftler beispielsweise in puncto Erderwärmung bereiten nicht nur der jungen Frau Angst. Auch sie sieht die Politiker in der Pflicht, mehr als bisher gegen den bereits vor Jahrzehnten prognostizierten Klimawandel zu unternehmen.

Doch nicht jeder Schüler der umliegenden Bildungseinrichtungen schloss sich der Demo an. „Ich finde, das ganze Thema wird überdramatisiert“, meinte ein Gymnasiast, der gemeinsam mit einer größeren Traube von Schulkameraden einen Bogen um das Treiben auf dem Theaterplatz macht. „Wir haben hier zu Lande ganz andere Probleme. Und ich glaube auch nicht, dass sich mit der Demo so viel Aufmerksamkeit erreichen lässt, wie es sich so manch einer vorstellt.“

Mit den Worten „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ und schrillen Trillerpfeifenklängen führte der Protestzug begleitet von Polizeikräften entlang der Schilleranlagen, über den Postplatz hin zum Kornmarkt. Dort war eine weitere Kundgebung angedacht. Über die Wendische Straße wollten die Demonstranten danach noch den Platz vor dem Bautzener Rathaus ansteuern. Von vornherein wurde darauf verzichtet, die Unterrichtszeit dafür in Anspruch zu nehmen, um Kritikern keine Angriffsfläche zu bieten. Wie Karsten Vogt, Schulleiter des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums, mitteilte, legte sein Schülerrat fest, dass eine Teilnahme an der Demonstration nur für diejenigen möglich sei, die am Freitagnachmittag keinen Unterricht mehr hätten. „Die jungen Leute wählten bewusst den entsprechenden Zeitpunkt, damit nicht der Eindruck aufkommt, sie wollten die Schule schwänzen.“

Redaktion / 24.05.2019

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