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Slawisches Feuerwerk zum neuen Jahr

Slawisches Feuerwerk zum neuen Jahr

Die Neue Lausitzer Philharmonie lädt zu insgesamt acht Neujahrskonzerten 2019 ein. Foto: Pawel Sosnowski

Das Neujahrskonzert der Neuen Lausitzer Philharmonie lässt Weihnachten besinnlich ausklingen. Das 3. Philharmonische Konzert unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektorin Ewa Strusinska steht unter dem Motto: „Weihnachtliches zum neuen Jahr“.
 
Region. Auf „Weihnachtliches zum neuen Jahr“ darf sich das Publikum im 3. Philharmonischen Konzert der Neuen Lausitzer Philharmonie freuen. Mit dem ersten Konzert am 1. Januar in der Lausitzhalle Hoyerswerda begann die Konzertreise durch die Region. Es folgen Görlitz, Zittau, Bautzen, Hoyerswerda, Kamenz und Niesky.

Den Konzertauftakt bildet Moniuszkos Fantasieouvertüre „Bajka“ (Märchen), die eine seiner meistgespielten Kompositionen ist und zu einem festen Bestandteil des polnisch-sinfonischen Repertoires gehört. Trotz des Titels „Wintermärchen“ ist das Publikum dazu eingeladen, die Augen zu schließen und sich inspirieren zu lassen – ein knisterndes Feuer, ein dramatischer Schneesturm, ein friedliches Schlaflied oder fröhliche Dorfbewohner. Weiter geht es mit Rimski-Korsakows atmosphärisch-volkstümlicher Weihnachts-Suite. Sie lädt in die magische Welt der russischen Weihnachtstradition ein. Anschließend erklingt Witold Lutoslawskis „Chantefleurs et chantefables“ – eine Sammlung von neun Kurzliedern. Es ist eines von Lutoslawskis Spätwerken und wurde von Kritikern als „eine Reihe winziger epigrammatischer Schauplätze in einer kindlichen surrealistischen Welt, die Lutoslawski mit wunderbarer Präzession beleuchtet“, gepriesen.

Schauspieler Hartmut Krug liest als Sprecher Zwischentexte und bietet dem Publikum so ein besonderes Konzerterlebnis Als Weihnachts-Evergreen wird Peter Tschaikowskis Nussknacker-Suite für einen krönenden Abschluss sorgen.

Sopranistin des Konzertes ist Agata Zubel, die auch als Komponistin keine Unbekannte ist. Erst kürzlich wurde sie für ihr Stück „Fireworks“ mit dem „European Composers Award 2018“ ausgezeichnet. Die gebürtige Breslauerin studierte zunächst in ihrer Heimatstadt Gesang und Komposition, bevor sie ihre Ausbildung bei einem Aufbaustudium in den Niederlanden und bei zahlreichen Kursen im In und Ausland fortsetzte. Inzwischen ist sie Dozentin an der Fakultät der Musikakademie in Breslau. Als Sängerin engagiert sich Agata Zubel vor allem für die Werke der Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts wie Witold Lutoslawski, Henryk Gorecki, Luigi Nono, Salvatore Sciarrino und Philip Glass. Gemeinsam mit dem Komponisten und Pianisten Cesary Duchnowski gründete sie 2001 das Elettro-Voce-Duo. Gleichermaßen erfolgreich ist sie als Komponistin. Ihre ersten Werke entstanden 1997; 2007 komponierte sie ihr 1. Streichquartett für das Ultraschall-Festival in Berlin. Eine Vielzahl von Kompositionsaufträgen von renommierten Ensembles für zeitgenössische Musik folgten, so „Shades of Ice“ (2011) für die London Sinfonietta, „What is the Word?“ (2012) und „Cleopatra‘s Songs“ (2017) für das Klangforum Wien und „Double Battery“ (2016) für das Ensemble Intercontemporain Paris.

Agata Zubel hat sowohl als Sängerin als auch als Komponistin zahlreiche Wettbewerbe und Preise gewonnen, wie den jährlichen „Orpheus“ der polnischen Musikkritik für die Titelpartie in Cezary Duchnowskis Oper „Martha’s Garden“. Die jüngste Ehrung wurde ihr in diesem Sommer mit der Verleihung des Europäischen Komponistenpreises 2018 in Berlin zuteil. Hartmut Krug wurde in Thüringen geboren, er nahm 1984 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg auf, was er 1988 als Diplomschauspieler abschloss. Noch während des Studiums begann er zu schreiben, so entstanden ab 1983 erste Texte und Lieder. Wegen der behandelten DDR-Tabuthemen wurde er von der Stasi bespitzelt, was Ende 1988 zum Auftrittsverbot für staatliche Einrichtungen der DDR führte. Bis zum Herbst 1989 trat er mit Konzerten und Lesungen in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen auf. Nach der Wende folgten Engagements an deutschen und tschechischen Theatern als Schauspieler, Regisseur und Übersetzer.

Er wirkte als Schauspieler in deutschen und internationalen Film- und Fernsehproduktionen mit, und lebt heute als freier Autor, Schauspieler und Liedermacher in Dresden. Beim Dresdner Label Cantarola erschienen die Musik-CDs „Ausländer im eignen Land“, 2009, „Made in GDR – die alten Lieder“, 2009, „Könige der Nacht“, 2015. Ebenfalls 2015 erschien sein Erzählband „Eigentlich wollte ich arbeiten“ im Arachne-Verlag Bonn.

Die noch anstehenden Konzerte im Einzelnen

Sa., 5. Januar, 19.30 Uhr Theater Zittau
So., 6. Januar, 16:00 Uhr Bürgerhaus Niesky
Di., 8. Januar, 19.30 Uhr Theater Görlitz
Mi., 9. Januar, 19.00 Uhr Hotel Stadt Dresden, Kamenz
So., 13. Januar, 17.00 Uhr Theater Bautzen

Redaktion / 04.01.2019

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