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Feuerwehreinsatz bei Hobbychemiker

Feuerwehreinsatz bei Hobbychemiker

Bautzen. Ein 47-jähriger Spreestädter hat am Sonntagabend in Bautzen einen größeren Feuerwehreinsatz ausgelöst. Zuvor schlug ein Nachbar Alarm. Was war passiert?

Rathausangaben zufolge drang aus einer an der Wendischen Straße gelegenen Wohnung starker Schwefelgeruch. „Als eine Polizeistreife vor Ort eintraf, fanden die Beamten eine offene Wohnungstür und dahinter diverse Chemikalien vor, nicht aber den Wohnungseigentümer“, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Daraufhin wurden die Bautzener Berufsfeuerwehr, die Ortswehr Bautzen-Mitte und der ABC-Zug des Landkreises Bautzen zur Unterstützung angefordert. Mehr als 50 Kameraden waren infolgedessen zum Ort des Geschehens geeilt. Dort stellten sie diverse Behältnisse mit chemischen Stoffen fest, die sich teilweise zunächst nicht zuordnen ließen. „In einer ersten Bewertung ging man jedoch davon aus, dass von der Situation unter den gegebenen Umständen keine Gefahr ausgehen kann“, fügte die Sprecherin hinzu. Eine Messung habe ergeben, dass keine gesundheitsgefährdenden Stoffe ausgetreten waren. Eine Gefahr für Anwohner bestand somit nicht.

Nach einer Beratung mit einem auf Chemiestoffe spezialisierten Unternehmen sei die Wohnung schließlich versiegelt worden. In der Zwischenzeit habe sich auch der Mieter eingefunden. „Er hatte aufgrund des Geruchs das Haus verlassen, zumal er wohl bereits während der Pfingsttage schlechte Erfahrungen mit seinen Experimenten gemacht hatte. Damals gab es offensichtlich eine Verpuffung, was man der Küche in der Wohnung noch deutlich ansah.“

Am Montagvormittag begann ein Spezialunternehmen damit, die Chemikalien aus der Wohnung zu beschlagnahmen. Am Firmensitz sollten die Stoffe im Anschluss geprüft und über den weiteren Umgang entschieden werden. Während der Bergung gab es entlang der Wendischen Straße Einschränkungen für den ruhenden Verkehr.

Wie seitens der Stadtverwaltung zu vernehmen war, handelt es sich bei dem Wohnungsinhaber um einen Buntmetallsammler und Hobbychemiker, der wiederum laut Polizeiangaben versucht hatte, mit organischem Schwefel eine Bleilegierung zu trennen. „Er wird sich erklären und vermutlich auch an den nicht unerheblichen Kosten für den Einsatz der Rettungs- und Spezialkräfte beteiligen müssen“, betonte die Rathaussprecherin. Die Kripo übernahm die entsprechenden Ermittlungen zu dem Vorfall.

Redaktion / 17.06.2019

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