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Sportpark für den Gesundbrunnen

Sportpark für den Gesundbrunnen

Auch in Bautzen sollen künftig alle Altersgruppen die Möglichkeit haben, Trendsportarten nachgehen zu können. Dazu planen die Kommune und die Wohnungsbaugesellschaft BWB die Errichtung eines Sportparks. Bild: Symbolbild Pixabay.com

Bautzen. Wenn die Stadträte am nächsten Mittwoch zu ihrer Oktober-Sitzung zusammenkommen, haben sie einmal mehr eine wichtige Weiche zu stellen. Diesmal soll davon der Stadtteil Gesundbrunnen profitieren. Wie schon vor Jahren im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) niedergeschrieben, ist in der Nähe eines Stauseearmes unter anderem die Errichtung einer Skateranlage vorgesehen. Zuletzt hatte sich 2015 während des OB-Wahlkampfes das heutige Stadtoberhaupt Alexander Ahrens dafür stark gemacht.

„Jetzt bietet sich die einmalige Chance, diese Vorstellungen auch in die Tat umzusetzen“, wirbt Kirsten Schönherr, Geschäftsführerin der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft BWB, seit Wochen für ein solches Vorhaben. Neue Trendsportarten, die gerade bei jungen Leuten hoch im Kurs stehen, ließen sich im Nachgang vor Ort etablieren, wie aus einem Konzeptpapier hervorgeht. Dazu zählen Pacoursrunning oder Klettern. Der Entwurf sieht zudem auf einer bereits vorhandenen Asphaltfläche ein Basketballfeld vor. Im Zuge eines Ideenwettstreits hatte dieser das Rennen gemacht. Die anfänglichen Realisierungskosten belaufen sich demnach auf rund 440.000 Euro. Ein Drittel der Summe trägt die Stadt – vorausgesetzt, die Bürgervertreter votieren für das Vorhaben.

Doch aus deren Reihen kommt auch Kritik. Die Liberalen beispielsweise möchten die späteren Nutzer gern in die Pflege und Unterhaltung des Areals eingebunden wissen. Dazu erklärte Alexander Ahrens: „Wenn sich die Jugendlichen mit der Gesamtanlage identifizieren, werden sie auch nicht wollen, dass man ihnen den Treffpunkt kaputtmacht. Identifikation wird dann am stärksten, wenn man selber Verantwortung bekommt – etwa durch Skate-Workshops, kleine Basketballwettbewerbe und durch das Bewusstsein, das ist ein Platz für uns und durch uns wird er lebendig und ein cooler Ort zum Treffen.“ Kirsten Schönherr ergänzte: „Wir werden mit den Nutzern, wie es anderswo in Deutschland schon praktiziert wird, eine Übereinkunft erzielen. Das bedeutet, sie übernehmen eine Patenschaft für den Sportpark im Gesundbrunnen.“

Wie indes zu erfahren war, haben bereits Vereine aus dem Bautzener Umland Interesse bekundet, das Areal im Gesundbrunnen ebenfalls in Anspruch nehmen zu wollen - vorzugsweise für die Austragung von Wettkämpfen. Auf der bisherigen Anlage ist das laut Sozialarbeiter Benno Auras von Pro Chance - Mobile Jugendarbeit Bautzen nicht möglich: „Der im Stadtteil Gesundbrunnen befindliche Skatepark entspricht seit Jahren nicht mehr den heutigen Ansprüchen des Rollsports. Die Anlagen sind veraltet und bieten keinen ausreichenden kreativen Spielraum. Nun ist die Anlage marode, birgt ein hohes Verletzungsrisiko und gilt gestalterisch als nicht zeitgemäß. Für die Durchführung von Kursangeboten und Wettbewerben ist die Anlage ungeeignet. Ortsansässige Sportlerinnen und Sportler weichen deshalb bevorzugt in die Städte Dresden und Leipzig aus und müssen dafür lange Anfahrtszeiten in Kauf nehmen.“ Und weiter: „Eine moderne Rollsportanlage besteht heutzutage aus extrem widerstandsfähigem Ortbeton. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass durch Wartungsarbeiten mit niedrigem Kosteneinsatz - also regelmäßiges Schleifen und Versiegeln - Rollsportanlagen viele Jahrzehnte ohne Neuinvestitionsaufwand auskommen. Beton ist eben sehr beständig, insbesondere auch mit Blick auf Vandalismusschäden. Was bleibt sind mögliche Scherben und anderer Unrat. Doch auch das wird nicht einfach liegen bleiben, da der Kauf eines neuen Fahrradschlauches deutlich mehr Aufwand bedeutet als der kurze Griff zum Besen.“

Momentan wird in der Chefetage der BWB davon ausgegangen, dass bei einem positiven Votum des Stadtrates das Projekt im Laufe des nächsten Jahres zum Abschluss kommen kann.

Roland Kaiser / 11.10.2020

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