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Straßenbahn bleibt Rückgrat des ÖPNV

Straßenbahn bleibt Rückgrat des ÖPNV

Hand aufs Herz: Die Berliner Straße ist ohne Straßenbahn schwer vorstellbar. Dazu wird es auch auf absehbare Zeit nicht kommen. | Foto: Archiv

Görlitz. Wie wird der öffentliche Nahverkehr in der Stadt Görlitz im Jahre 2020 aussehen? Weitgehende Einigkeit besteht unter allen politischen Akteuren darüber, dass auch dann noch die Straßenbahn sein Rückgrat bilden soll. Daneben will die Stadtverwaltung durch einen Ausbau der Busverbindungen eine bessere Anbindung bisher noch „abgehängter“ Stadtteile erreichen.

Aus zwei Straßenbahn- und sechs Buslinien besteht gegenwärtig der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt Görlitz. Im Jahre 2020 soll es nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung sogar noch eine Buslinie mehr geben. Dies und noch vieles mehr besagt das Nahverkehrskonzept, das die Stadt Görlitz gemeinsam mit dem Planungsbüro VTI aus Dresden erarbeitet hat und jetzt zur öffentlichen Diskussion stellt. Der Niederschlesische Kurier stellt die wichtigsten Eckpunkte vor.

Straßenbahn bleibt erhalten

Das wohl Wichtigste zuerst: Die Straßenbahn soll erhalten bleiben und auch weiterhin das Rückgrat des ÖPNV in Görlitz bilden. Allerdings sieht die aktuelle Gesetzeslage vor, dass bis 2022 alle öffentlichen Verkehrsmittel barrierefrei sein müssen. „Dies bedeutet für die Stadt Görlitz einen erheblichen finanziellen Einsatz für die Neubeschaffung barrierefreier Straßenbahnwagen“, so der Leiter des Stadtplanungsamtes, Hartmut Wilke. Ein Niederflurwagen kostet zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro, insgesamt werden acht Wagen benötigt. Allerdings kann die Stadt von einer Förderquote von mindestens 50 Prozent profitieren. Außerdem könnten durch die Bildung einer Einkaufsgemeinschaft mit anderen Städten, beispielsweise Cottbus, bessere Preise erzielt werden. Die das Stadtbild mitprägenden fast schon historischen Tatra-Wagen müssen nicht verschrottet werden, zumindest ein Teil von ihnen kann als Notfallreserve im Einsatz bleiben.

Bessere Erschließung der Innenstadt

Während die Wohngebiete am Görlitzer Stadtrand – also Königshufen, Weinhübel, Rauschwalde und Biesnitz – durch den Nahverkehr recht gut erschlossen sind, trifft dies auf Teile der Innenstadt nur bedingt zu.

Abhilfe soll eine Erweiterung des Liniennetzes für die Stadtbusse schaffen. So ist geplant, die Linie A vom Demianiplatz weiter über Obermarkt und Elisabethstraße bis zur Hochschule zu führen. Eine neu zu schaffende Linie D soll die Hochschule, die bislang über keine Nahverkehrsanbindung verfügt, mit dem Lutherplatz verbinden.

Die Linie B soll, statt über die Heilige-Grab-Straße, künftig über Teich-, Lüders- und Zeppelinstraße führen. „Damit erreichen wir eine bessere Anbindung von so wichtigen Anlaufstellen wie der Polizeidirektion, des Finanzamtes und des künftigen soziokulturellen Zentrums“, so Hartmut Wilke. Die Haltestelle Kummerau würde entfallen, allerdings befinde sich die Haltestelle Hohe Straße in fußläufiger Entfernung.

Neugestaltung des Abendverkehrs

Die Neuordnung des Abendverkehrs sieht kurz gesagt eine Verbesserung des Angebotes in Richtung Rauschwalde und Klinikum zulasten von Biesnitz vor. So soll die Buslinie B (Rauschwalde-Virchowstraße) künftig auch abends im 60-Minuten-Takt verkehren, auf der Linie N wird der Takt nach Rauschwalde von 60 auf 30 Minuten verdichtet.

Im Gegenzug wird Biesnitz dann nur noch alle 60 statt wie bisher alle 30 Minuten erreichbar sein. „Die Nutzung der Linie N in Richtung Biesnitz ist kaum gegeben, deshalb sollte ein Stundentakt ausreichen“, begründet Hartmut Wilke. Eine weitere Neuerung betrifft den Berzdorfer See, der künftig in der Badesaison noch intensiver bedient werden soll.

Uwe Menschner / 09.07.2016

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