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Straßenmusik für den Frieden auf der Reichenstraße

Straßenmusik für den Frieden auf der Reichenstraße

Mit der „Straßenmusik für den Frieden“ wollen die Musiker ein Zeichen gegen den Krieg setzen. Foto: Sabrina Gebhardt

Bautzen. „Wir haben in der DDR gesehen, dass Lieder etwas bringen“ sagt Reinhard Simmgen und lächelt. Er und Beate Tarach gehören zum Kern der „Straßenmusik für den Frieden“, die am vergangenem Montag zum vierten Mal auf der Bautzener Reichenstraße stattfand. Dazu fanden sich zuletzt rund dreißig Leute ein, die spontan mitgesungen haben bei Liedern wie, „Sag mit wo die Blumen sind“, oder „Zogen einst fünf wilde Schwäne“. 
Die Musiker wollen mit ihrer Musik vor allem auch ihre Sorgen zum Ausdruck bringen, die sie im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Entwicklungen hinsichtlich der Ukraine haben. Mit der Freigabe der Panzerlieferungen war für sie dabei der Moment erreicht, mit einem eigenen Format gegen die fortschreitende Militarisierung der Bundesrepublik Stellung zu beziehen. 

Dass das auch am Montag stattfindet, hat dabei einen einfachen Grund: „ „Wir haben diese Zeit gewählt, weil montags einfach traditionell der Tag ist, an dem in Deutschland politische Proteste laut werden“, so Beate Tarrach. Sie sähen sich dabei als Zusatzangebot für die Demonstrationen, die am Abend in Bautzen stattfinden. Denn mit ihren Liedern haben die Musiker eine Zielstellung: „Frieden in Europa und auf der Welt“. „Die Demo selbst vereint dagegen Menschen mit sehr unterschiedlichen Zielen, von denen wir nicht alle teilen“ erklärt Beate Tarrach. Deshalb wollten Sie ihre Straßenmusik vor den Montagsdemonstrationen veranstalten, um so ein eigenes Format zu schaffen.

Das Thema selber ist dabei für die beiden Kubschützer kein Neues. Sie selber sehen sich in der Tradition der Friedensbewegung und engagierten sich schon in der DDR für Frieden und Versöhnung. Vor drei Jahren haben sie in diesem Zusammenhang auch gegen das Große NATO-Manöver „Defender 2020“ demonstriert, bei dem damals rund 37.000 Soldaten samt Kriegsgerät nach Osteuropa geschickt wurden. Auch wenn sie selber den Angriff auf die Ukraine verurteilen, steht für sie dennoch fest, dass die NATO viele Jahre provoziert hat. Dabei weisen die beiden Musiker darauf hin, dass sie natürlich auch nur Informationen aus zweiter Hand haben. Was er aber direkt merke, so Reinhard Simmgen, ist die Art, wie man mit einander redet. Und dabei „merkt man einen Geist, der mir Bauchschmerzen macht“. Deshalb werden auch die nächsten Montage immer von 17.15 Uhr bis 18.00 Uhr Lieder von Reinhrad Mey, Hannes Wader oder Pete Seeger durch die Straßen von Bautzen klingen. Aber auch eigene Kompositionen der beiden Musiker, die unter dem Namen „Leichtfuß und Liederliesel“ als hauptberufliche Liedermacher aktiv sind, werden gesungen. Und eines davon hat schon einen sehr eindeutigen Titel: „Lasst uns Frieden schaffen“.

Benjamin Vogt / 02.03.2023

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Kommentare zum Artikel "Straßenmusik für den Frieden auf der Reichenstraße"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Fritz schrieb am

    Die Rüstungsindustrie in der USA und Deutschland verdienen sich dumm und dämlich. Der Krieg muss endlich aufhören... was ist aus der Friedensbewegung geworden, eine Kriegspartei. Russland hat nicht die NATO angegriffen, sondern die Ukraine.

  2. Stechbein schrieb am

    Hunderttausende demonstrieren gegen Rechts, aber ich habe noch kein Plakat gesehen mit einer Friedenstaube oder den Slogan „Frieden schaffen ohne
    Deshalb meine volle Unterstützung für die Friedenssänger!

    Wenn ich sehe wie eine Frau der FDP regelrecht danach giert immer mehr, immer weitreichende Waffen und immer größere Kriegsrhetorik, dann überkommt mich ein Schauder wo dieses Deutschland schon wieder einmal nach seiner gottverdammten Geschichte gelandet ist!

    Wir hatten in der DDR Vieles nicht aber wir hatten Frieden und Völkerfreundschaft!

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