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Symbolisches Andampfen mit dem großen Star in Löbau

Symbolisches Andampfen mit dem großen Star in Löbau

Diese Dampflokomotive ist der große Star beim symbolischen Andampfen am Samstag, 7. Mai, in Löbau. Foto: Verein

Mit dem symbolischen Andampfen anlässlich der Rückkehr der Dampflokomotive 52 8141 am Samstag, 7. Mai, um 10.00 Uhr, am Löbauer Maschinenhaus startet der Verein Ostsächsische Eisenbahnfreunde e.V. nach der langen coronabedingten Pause wieder voll durch. 

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Mit dem symbolischen Andampfen wird traditionell die Saison der sächsischen Dampfgemeinschaft  eröffnet – diesmal in Löbau. Foto: Marko Jakob

Löbau. „Hurra, wir leben noch“, so lautet die persönliche Überschrift von Alfred Simm, dem Vorsitzenden der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde e.V.,  für die Maschinenhaustage – und das gilt nach Corona auch für die Partner in der Dampfbahnroute Sachsen. Über Jahre schon sei es Tradition, die Saison der sächsischen Dampfgemeinschaft mit dem symbolischen Andampfen zu eröffnen. Die unterschiedlichen Orte wurden immer gezielt danach ausgesucht, wo aktuell etwas Neues entstanden oder wiederbelebt worden ist, erklärt er. Nach der langen Leidensgeschichte rund um deren Hauptuntersuchung sei die Dampflokomotive 52 8141 nun der Star beim Andampfen, wozu alle Partner des Netzwerkes nach Löbau eingeladen sind, wie er betont.

Die Lok war am 14. April aus dem Dampflokwerk Meinigen nach einer Hauptuntersuchung zurückgekommen. „Dort wurde sie im Dezember 2018 übergeben und sollte im Dezember 2019 in der Adventszeit wieder die beliebten Züge unseres Vereins bespannen“, berichtet er. Durch technische Probleme und Corona habe es bis jetzt Verzögerungen gegeben.

Von der Lokbaureihe 52 wurden in den 40er Jahren über 7.000 Lokomotiven gebaut. Die Loks erhielten dabei fortlaufende Nummern innerhalb ihrer Baureihe. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verblieben etwa 1.500 Stück auf dem Territorium der späteren DDR und waren beim Wiederaufbau stark gefragt. In den 60er Jahren wurden 200 von ihnen rekonstruiert. Diese Lokomotiven bekamen neue Nummern, an dritter Stelle die 8 und dann dreistellig nach Reihenfolge der Fertigstellung. Somit ist die 52 8001 die erste und die 52 8200 die letzte Lok der Umbaumaßnahmen. Sie war dabei die letzte bei der Deutschen Reichsbahn insgesamt rekonstruierte Lok. 

„Da sie bis zum Ende der Dampflokzeit, die in der Oberlausitz am längsten währte, auch im Einsatz war, wollten wir diese Anfang der 90er Jahre erwerben. Das war uns damals aber nicht gelungen. Wir konnten dann jedoch auf Umwegen die 52 8080 und 52 8141 erwerben, die beide planmäßig in der Oberlausitz im Einsatz waren“, sagt er. 
Und welches Flair herrscht zum symbolischen Andampfen im und am historischen Maschinenhaus in Löbau? „Die leere Lokhalle mit ihren historischen Holzelementen ist immer wieder schön“, antwortet er. Die Hölzer sind sicher 300 Jahre alt, über 100 Jahre gewachsen, gelagert zum natürlichen Trocknen, um nun schon über 160 Jahre zuverlässig das Hallendach zu tragen. Das Maschinenhaus verkörpert für Alfred Simm echte Nachhaltigkeit, von der heute viele (nur) reden würden.

Die Dampflokomotive selbst wird ein Werbeträger für die Oberlausitz und auch Sachsen, denn es gibt viele Anfragen von Veranstaltern, bei Eisenbahnfesten die Lok zu präsentieren – unter anderem aus dem fernen Göppingen zur Internationalen Modellbahn-Ausstellung 2023. „Ich könnte mir die Lok mit unserem Speisewagen auch auf der Internationalen Tourismusbörse oder der Internationalen Grünen Woche in Berlin vorstellen“, so Alfred Simm. Daneben gebe es Anfragen von renommierten Fotozugveranstaltern, diese Lok anzumieten. „Zu diesen, in Fotografenkreisen sehr beliebten Touren, reisen Teilnehmer aus ganz Europa an. Wir hatten aber auch schon Amerikaner und Japaner vor Ort“, sagt er. Und er fährt fort: „Das allerwichtigste ist aber die Bespannung unserer eigenen Sonderzüge. Hier sind wir in der Planungsphase, da wir nach vielen technischen und coronabedingten Rückschlägen nicht wieder Enttäuschungen hinnehmen möchten.“ Aktuelle Informationen dazu gibt es im Internet unter www.osef.de

Der Vereinsvorsitzende hofft, „dass sich für die vielen interessanten Aufgaben reichlich neue aktive Vereinsmitglieder anmelden. Wir suchen dabei nicht nur den Schlosser und Schweißer, wie viele vielleicht vermuten, sondern jeden Interessierten, der tolle Erlebnisse mitgestalten will. Über unser Auftreten bei der Lübecker Hafenbahn in den 90er Jahren oder bei den 1.000-Jahrfeiern in Fürth 2007 und 2002 in Bautzen wird heute noch gesprochen.“ In der Jugendgruppe sind Kinder ab zehn Jahre immer herzlich willkommen. „Wem das alles zu groß oder zu wenig digital ist, der kann auch unsere Modelleisenbahner verstärken“, so Alfred Simm.

Steffen Linke / 31.05.2022

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