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Versorger plant Bau von E-Tanke

Versorger plant Bau von E-Tanke

An der Stadthalle Krone wollen die Energie- und Wasserwerke Bautzen eine öffentliche Lademöglichkeit für Elektroautos schaffen. Foto: RK

Bautzen. Fahrern von Elektroautos in der Spreestadt soll das Aufladen ihrer Fahrzeugakkus erleichtert werden. Im Laufe des Herbstes wollen die Energie- und Wasserwerke Bautzen (EWB) auf dem Krone-Areal in Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft BWB, der die Fläche gehört, zwei Ladesäulen in Betrieb nehmen, wie eine Unternehmenssprecherin dem Oberlausitzer Kurier auf Anfrage bestätigte. Geplant sind demnach vier Ladepunkte mit einer Leistung von jeweils 22 Kilowatt.

„Das bedeutet, es können dann zur gleichen Zeit vier Elektrofahrzeuge das öffentliche kostenpflichtige Laden nutzen“, sagte Bianca Hänisch vom EWB-Marketing. „Die Stellplätze sind aus-schließlich für E-Autos verfügbar. Sie sollen sich einmal links neben der aktuellen Zufahrt zum Krone-Parkplatz in Blickrichtung Holzmarkt befinden und jederzeit kostenfrei ansteuern lassen.“ Im Vorfeld habe der Versorger eine Bedarfsanalyse angestellt. „Der Standort liegt sehr zentral, er ist gut für die nötige elektrische Leistung erschließbar und auch gut erreichbar.“ 

Bislang existiert im innerstädtischen Bereich keine öffentliche Ladeinfrastruktur. Lediglich auf dem Schliebenparkplatz befindet sich eine Ladesäule im öffentlichen Straßenraum, die jedoch laut einigen Nutzern immer stärker nachgefragt wird. Zudem gibt es im Centrum-Parkhaus eine von der Stadttochter BBB unterhaltene Ladevorrichtung. Der restliche Teil geht auf Privatinitiativen zurück. 

Doch bevor die kleine E-Tankstelle an der Stadthalle in Betrieb gehen kann, muss der Versorger noch so einige Hürden meistern. „Zu betrachten sind hierbei die Lieferzeiten der Ladeinfrastruktur mit deren umfangreichen Peripherie, weiterhin der Bescheid über die beantragten Fördermittel, erforderliche Genehmigungen sowie der notwendige Leitungsbau“, listete Bianca Hänisch die wichtigsten Punkte auf. Kostenmäßig liege das Projekt bei rund 40.000 Euro. 

Indes zeigt sich die Stadt offen für entsprechende Vorhaben von Versorgungsunternehmen, wie Oberbürgermeister Alexander Ahrens unsere Zeitung wissen ließ. Darauf angesprochen, wo sich die Kommune in puncto Elektromobilität in den kommenden fünf Jahren sieht, meinte er: „Dies ist eine vor allem politische Frage, die die Stadt nicht umfänglich beantworten kann. Es gehört nicht zu den Aufgaben einer Kommune, Elektromobilität aktiv zu fördern, dafür ist das Land oder der Bund zuständig. Auch kommt es vorrangig auf den Markt an, ob Interesse an E-Mobilität besteht.“

Laut der jüngsten Mobilitätsstudie des Kraftfahrzeugversicherers HUK-Coburg setzt sich in der Bundesrepublik der Siegeszug des E-Autos fort. Jeder fünfte Befragte sehe es bereits als das ideale Fortbewegungsmittel der Zukunft. Das seien rund doppelt so viele wie die, die Bus oder S-Bahn für ideal halten. Allerdings würden diese Zustimmungswerte von der Sorge vor steigenden Strompreisen durch Elektromobilität überschattet. Jeder zweite Befragte sehe die größte Gefahr bei künftigen Mobilitätskonzepten darin, dass sie die Kosten der Mobilität weiter verteuern (48 Prozent). Jeder dritte Befragte glaube, dass beim Umstieg auf Elektromobilität steigende Strompreise und ein verknapptes Stromangebot nicht genügend Beachtung finden (34 Prozent). Wegen zu geringem Umweltschutz würden sich hingegen halb so viele (18 Prozent) ängstigen. Dies sei ein Drittel weniger als im Vorjahr (27 Prozent).
 
Mit Stand Mittwoch waren in der Stadt Bautzen 173 E-Autos und 675 Hybridfahrzeuge zugelassen. Für den gesamten Landkreis vermeldete die Kreisverwaltung 1.139 reine E-Mobile sowie 4.705 Autos mit einem Hybridantrieb.

Roland Kaiser / 21.05.2022

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