Werk-Tage in der alten Baderei & Fahrradfabrik
In der Pulsnitzer Straße 32 gründete Horst Steudel 1895 einen Betrieb für die Reparatur und den Bau von Fahrrädern. Repro: H&E
Kamenz. Viele Jahrzehnte blieben die Türen der Pulsnitzer Straße 32 und 34 geschlossen. Fast unscheinbar fristete ein geschichtsträchtiges Areal sein Dasein.
Die schrittweise Wiederbelebung soll nun Zwischenetappe einer Gesamtentwicklung sein. Im Rahmen des Projektes Schätze heben-Mitte neu erleben wurden von den Initiatoren Anne Hasselbach & Jan Eickhoff Angebote entwickelt, die neugierig auf das Projekt machen, Beteiligung generieren und Menschen langfristig an diesen Ort binden, damit er auch in Zukunft überlebensfähig ist. Diesem Ziel dienen auch die Werk-Tage vom 2. bis 4. Oktober. Nachfolgend das Programm:
Freitag, 2. Oktober
19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr), Theremin-Konzert und Workshop mit Carolina Eyck aus Berlin. Sphärische Töne erklingen, wenn Carolina Eyck ihre Hände durch die Luft bewegt. Die in farbiges Licht getauchte Fabrik wird zum Auftrittsort einer besonderen Künstlerin mit einem ungewöhnlichen Instrument, das berührungslos gespielt wird. Zuschauer und Zuhörer werden mit einbezogen und lernen durch eigene, haptische Erfahrungen die Geheimnisse dieser Musik kennen.
Samstag, 3. Oktober
10-15 Uhr, Fahrrad-Upcycling-Workshop. In der Pulsnitzer Straße 32 gründete der Kamenzer Erfinder Horst Steudel 1895 einen Handwerksbetrieb für die Reparatur und den Neubau von Fahrrädern der Marke »Saturn« und baute dafür eine Werkhalle. An den Ort und den Erfindergeist knüpft der Workshop an.
Unter der Leitung von Jan Eickhoff, Falk Schirmer und Norbert Webs von Fahrrad-Veteranen-Freunde-Dresden 1990 e.V. soll Altem neues Leben gegeben werden. Aus gebrauchten Fahrradteilen werden neue Unikate, wie z.B. Leuchtkörper entwickelt und die Reparatur eines alten Fahrrades wird demonstriert.
16 Uhr Ausstellungseröffnung »Schätze heben«: Zu erleben ist Fahrradgeschichte von Kamenz in Wort, Bild und Exponat, die vom Ortschronisten Norbert Portmann zusammengetragen wurde. Die Fahrrad-Ausstellung wird ergänzt durch Materialbilder, die Kinder und Erwachsene im Rahmen eines Workshops entwickelt haben. Gesammeltes Abrissmaterial ist mit viel Kreativität zu Bildern und Installationen arrangiert wurden.
Sonntag, 4. Oktober
15–19 Uhr, Erntedank »Koch mit …!« Die Baderei war im Mittelalter ein Ort des geselligen Lebens. Anlässlich zum Erntedank wird mit dem Kochloft Dresden ein kulturell verankerter Ritus neuartig erlebbar gemacht. Mit einer mobilen Küche werden an diesem Nachmittag 5-Minuten-Gerichte gezaubert und verkostet. Die Zutaten liefern dabei die Besucher. Gartenbesitzer sind angesprochen, ihre saisonalen Gartenerzeugnisse mitzubringen.
19 Uhr Lesung »Was frisst den Kamenzer auf?« Iryna Ivanova, Kamenz, Jan Schaldach (Dichter), Alexander Sidoruk (Flöte), Tatiana Dvortsova (Geige).
Die Ärztin und Autorin aus Odessa entwickelte aus einer Umfrage eine poetische Antwort auf die Essgewohnheiten der Kamenzer. Dabei ergründet Sie nicht nur einzelne Geschmäcker, sondern auch das Seelenleben der Menschen. Sie zeigt am Beispiel einer Kleinstadt und im Rahmen der Interkulturelle Woche des Landkreis Bautzen wie lebendig Literatur sein kann.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und Ostsächsische Sparkasse Dresden. Für alle Veranstaltungen, außer Erntedank und Ausstellung, wird ausdrücklich um Anmeldung gebeten: info@baderei-kamenz.de, 0160 17 65 447, Infos: www.baderei-kamenz.de, wettergerechte Kleidung wird empfohlen.
