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Zittau ist fahrradfreundlich mit Städte-Netzwerk

Zittau ist fahrradfreundlich mit Städte-Netzwerk

Radfahren in ostsächsischen Städten hat seine positiven wie auch negativen Seiten. Zittau will erstere stärken.

Zittau. Görlitz ist dabei, Niesky, Zittau und natürlich auch die Gastgeberstadt: Vor wenigen Tagen wurde in Bautzen ein Zuwendungsvertrag zwischen dem Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) und der „Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs e. V.“ (Rad.SN) unterzeichnet.

Darin verpflichtet sich der Freistaat Sachsen, dem Netzwerk, dem außer den vier genannten ostsächsischen noch 14 weitere Städte angehören, innerhalb von zwei Jahren 285 000 Euro für den Aufbau einer Geschäftsstelle zur Verfügung zu stellen.
Laut Minister Martin Dulig (SPD) geht es darum, „den Radverkehr weiter zu stärken, indem wir die Sicherheit und Attraktivität des Radfahrens erhöhen und die Bereitstellung einer guten und sicheren Radverkehrsinfrastruktur forcieren.“ Dafür müsse das Fahrrad „in allen verkehrs- und städteplanerischen Konzepten stärker als bisher berücksichtigt und die Infrastruktur ausgebaut werden.“ Doch bedarf es dafür einer Struktur wie der Rad.SN? Der Oberlausitzer Kurier sprach dazu mit Kai Grebasch, Pressesprecher der Stadtverwaltung Zittau.

Was war die Motivation der Stadt Zittau, dieser AG beizutreten bzw. sie mit zu gründen?

Rad- und Fußverkehr müssen eine echte, sichere und bequeme Alternative zur Benutzung des eigenen motorisierten Fahrzeuges sein, um wirklich der Überforderung unserer Innenstädte durch Kraftfahrzeuge entgegenwirken zu können. Da die Ausgangslage hierbei für viele Städte ähnlich ist, wird das Netzwerk dabei helfen, schnell gemeinsam Fortschritte zu erzielen. Das ist unsere Motivation.

Wie schätzt die Stadt Zittau die verkehrliche Situation für Radfahrer auf ihren Straßen, auch im Vergleich zu anderen, ähnlich großen Städten, ein? Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen?
 
Der Fahrradklima- Test des ADFC von 2019 zeigt, dass die Radfahrer die Situation in Zittau immer besser bewerten. Das Einbahnstraßensystem in der Innenstadt ist weitestgehend für Radfahrer in der Gegenrichtung befahrbar. Das Alltagsradwegenetz wurde in den letzten Jahren erweitert. Bei jeder Straßenbaumaßnahme steht die Radverkehrsführung im Vordergrund. Durch Analysen der Unfallkommission wird es kurzfristig weitere Verbesserungen im Bereich der Hochwaldstraße geben. Die gegenseitige Akzeptanz und Rücksichtnahme von Kfz- und Radverkehr ist verbesserungswürdig. Dazu gehört auch das Einhalten von Verkehrsregeln – der motorisierte Verkehr befährt die Schutzstreifen und gefährdet oder behindert die Radfahrer. Radfahrer befahren Gehwege und behindern damit die Fußgänger. Die Ausweisung einer Radroute durch die Innenstadt für Fernradwegreisende wird angestrebt.

Könnten Sie bitte ein bis zwei konkrete Maßnahmen nennen, mit denen die Stadt Zittau die verkehrliche Situation für Radfahrer in den letzten Jahren verbessert hat? Und eventuell noch eine für nächste Zeit geplante Maßnahme?
 
Auf Zittaus Außenring wurden durchgängig Schutzstreifen für Radfahrer angelegt. Geplant ist eine Radwegführung auf dem Ring (B 96).

Welche strategischen Ziele verfolgt die Stadt Zittau im Hinblick auf den Fahrradverkehr? Und wie kann die Mitgliedschaft in der AG Rad.SN dabei helfen, diese Ziele zu verwirklichen?
 
Der weitere Ausbau des Alltagsradwegenetz ist vorrangiges Ziel. Dabei spielt sichere Führung der Radfahrer und Fußgänger an Knotenpunkten eine wichtige Rolle. Die AG ermöglicht einen Erfahrungsaustausch bei Problemstellungen, Hilfestellung bei Fragen der Fördermittelbeschaffung sowie einen Überblick über den Entwicklungsstand bei anderen sächsischen Kommunen.

Uwe Menschner / 21.10.2020

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Kommentare zum Artikel "Zittau ist fahrradfreundlich mit Städte-Netzwerk"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Anna Mustermann schrieb am

    Schön das auch mal an Radfahrer gedacht wird.
    Aber man sollte auch mal den Öffentlichen Nahverkehr in Zittau wiederbeleben,denn das was jetzt an Öffentlichen Nahverkehr ist ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Bürger ohne Auto.Ab 19.30 Uhr fährt garnichts mehr somit kann man nur noch mit dem Auto fahren u. das nach dem Kneipenbesuch.Ebenso ist es für ältere Menschen nicht möglich mal ein Theater/Verwandtenbesuch zu machen da ja Abends nichts mehr fährt.
    So kann man natürlich auch dafür sorgen das die Menschen aus Zittau weg ziehen.
    Würde mich über eine Antwort freuen.

  2. Anna Mustermann schrieb am

    Schön das auch mal an Radfahrer gedacht wird.

    Aber man sollte auch mal den Öffentlichen Nahverkehr in Zittau wiederbeleben, denn das was jetzt an Öffentlichen Nahverkehr ist ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Bürger ohne Auto. Ab 19.30 Uhr fährt gar nichts mehr somit kann man nur noch mit dem Auto fahren u. das nach dem Kneipenbesuch.

    Ebenso ist es für ältere Menschen nicht möglich mal ein Theater/Verwandtenbesuch zu machen da ja Abends nichts mehr fährt.
    So kann man natürlich auch dafür sorgen das die Menschen aus Zittau weg ziehen.

    Würde mich über eine Antwort freuen.

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