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1990 begann die Zukunft „zu Hause“

1990 begann die Zukunft „zu Hause“

Octavian Ursu konnte im Rosenhof ein großes Publikum zu vielen Fragen anregen. Foto: Klaudia Kandzia

Im Rahmen von sechs Stadtteilgesprächen hat Octavian Ursu (CDU) seinen Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters aufgenommen. Er tut dies auf eine sehr persönliche Weise.

Görlitz. Am 5. November ist der Saal im Görlitzer Rosenhof in Biesnitz dicht gedrängt. Stühle müssen nachgeholt werden, die Veranstaltung beginnt mit Verspätung.

„Ob über die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge oder Themenbereiche wie Wirtschaft, Sicherheit und Lebenswerte Stadt – ich möchte gern mit den Menschen reden und mir ihre Anliegen anhören.“ Mit dem Blick auf die drei genanten Themenblöcke lädt Octavian Ursu zu seinen Gesprächsrunden, die jeweils einen Stadtteil speziell ansprechen. Eigentlich entpuppt sich dies nur als Aufhänger, den jeweiligen Kiez zu mobilisieren, denn ein gesondertes Thema für Biesenitz steht am ersten Abend nicht auf der Agenda.

Dafür erfahren die Besucher eingangs sehr viel Persönliches über den CDU-Kandidaten. Über einen Beamer wirft Ursu im Hintergrund Bilder aus seinem Fotoalbum an die Wand. Auf einer Schwarz-Weiß-Ansicht ist er im Kinderwagen in einer gerade entstehenden Plattenbausiedlung in Bukarest zu sehen. „Eine ganz andere Größenordnung als Weinhübel war das in der Millionenstadt“. Die Besucher fühlen sich an Aufnahmen der Aktuellen Kamera aus Marzahn und Hellersdorf erinnert.
Er sei christlich erzogen worden von seiner orthodoxen Mutter und dem griechisch-katholischen Vater. Und auch den eigenen Töchtern hätten er, seine katholische Frau wie auch die sonst evangelische Familie christliche Werte vermittelt. Später kommt er auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt ausführlich zurück und regt für die Stadt unter anderem eine Ehrenamtstauschbörse an.

Viele Schmunzler löst das Bild des jungen Trompeters aus, das ihn mit Vollbart, in Jeans und Jeansjacke im März 1990 – quasi gerade in der Stadt angekommen – vor einer Litfaßsäule zeigt, auf der noch Wahlkampfwerbung der NDPD zu finden ist. Direkt neben ihm prangt jedoch der CDU-Slogan: Zukunft beginnt zu Hause. Und das sei unerwartet für ihn Görlitz geworden, wo er seine Frau kennengelernt habe.

Ihn habe der Austausch sehr geprägt. Auch daher liege es ihm sehr am Herzen, in Görlitz „ein Forschungsinstitut auf dem Level des Helmholtz- oder Max-Planck-Instituts“ anzusiedeln. Die Worte sind stets vorsichtig gewählt, wohl weil Ursu ein Gespür dafür hat, dass Wähler markige Worte mit später spärlichen Ergebnissen übler nehmen als dem Fragenden unkritisch nach dem Mund zu reden. „Ich will, dass wir bald nicht mehr über die Stadthalle zu reden brauchen. Die Stadthalle können wir aber sicher nicht 2021 eröffnen“, beantwortet er z.B. eine leidenschaftliche Nachfrage zu dieser.

Weitere Stadtteilgespräche mit Octavian Ursu finden jeweils um 18.30 Uhr an folgenden Orten statt:
14. November Gerichtskretscham Ludwigsdorf
15. November Literaturhaus Alte Synagoge
22. November Nordquell Königshufen
27. November Partysaal Rauschwalde
28. November Zeltgarten Weinhübel

Till Scholtz-Knobloch / 13.11.2018

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