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28 Premieren und „Terror” im Bautzener Theater

28 Premieren und „Terror” im Bautzener Theater

Die Marionettenoper „Philemon und Baucis“ feiert als erste Inszenierung in der Spielzeit 2016/2017 am 16. September Premiere. | Foto: DSVT

Bautzen. In wenigen Tagen startet das Deutsch-Sorbische Volkstheater in die Spielzeit 2016/2017. „Qualitativ und quantitativ können wir uns im Vergleich zur letzten kaum verbessern. Dennoch geben wir mit vielen neuen und interessanten Stücken wieder unser Bestes und freuen uns auf diese Herausforderungen“, sagt Intendant Lutz Hillmann.

Insgesamt 28 Premieren stehen in dieser Spielzeit auf dem Programm, genauer gesagt 13 Schauspiele in deutscher, ober- und niedersorbischer Sprache, zehn Inszenierungen im Puppentheater, eine Aufführung des Theaterklubs für junge Leute, sowie Stücke der Bühnenwerkstatt für Pädagogen, des Musiktheaters und Balletts vom Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz Zittau, sowie den Landesbühnen Sachen.

Einer der Höhepunkte im neuen Spielplan wird das Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach sein. Die Besonderheit dieser Inszenierung ist, dass das Theater Bautzen als einziges Haus in Deutschland  dieses Stück in einem Gerichtsgebäude aufführt. Auch der Inhalt der fiktiven Gerichtsverhandlung ist mehr als aktuell und die Zuschauer gestalten den Ausgang aktiv, quasi als Schöffen mit. Dabei geht es um die essentielle Frage, ob sich Menschenleben gegeneinander aufwiegen lassen, denn ein Bundeswehrpilot hat darin ein entführtes Flugzeug mit 164 Passagieren abgeschossen, um 70.000 Besucher in der Münchner Allianz-Arena zu retten. Premiere feiert das umstrittene Stück am 22. September.

Auf weitere interessante, beschwingte, aber auch gefühlvolle Aufführungen können sich die Theaterfans in dieser Spielzeit freuen. Die allererste feiert das Puppentheater mit der Marionettenoper „Philemon und Baucis“ von Joseph Haydn am Freitag, 16. September.

Bereits am 11. September, 14.00 Uhr öffnet das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen für seine Besucher die Türen des großen Hauses. Wer einen Blick hinter die Kulissen werfen, das Schauspiel- und Puppentheaterensemble an einem einzigen Tag in vielen verschiedenen Rollen erleben und sich an verschiedenen Theaterorten auf die Spielzeit 2016/2017 einstimmen lassen möchte, der sollte an diesem Sonntag vorbeikommen. Am Abend gibt es dann die  Möglichkeit „Jurij Breˇzan und die Verwandlung der Welt“, eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Sorbischen National-Ensemble, auf der Hauptbühne zu erleben.

Danach steht schon der nächste Höhepunkt auf dem Programm. Einmal im Jahr verwandelt sich das große Haus des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters vollständig. Die Sitzreihen aus dem Saal werden runden, festlich gedeckten Tischen weichen, die auf extra eingebauten Podesten stehen, so dass von der Schräge im Saal nichts mehr zu sehen ist. Die Bühne ist von allen Seiten einsehbar und die Foyers erstrahlen in einem besonderen Glanz – es ist Ballzeit.

Am 29. und 30. Oktober, jeweils 19.30 Uhr ist es wieder soweit - diesmal an einem langen Wochenende mit viel Zeit zum Feiern, denn am 31. Oktober ist Reformationstag. Unter dem Motto: „Baba Jaga lädt ein zum Hexenball“ kehren selbige, gespielt von Ralph Hensel, Väterchen Frost (Erik Dolata) und andere russische Figuren nach der überaus erfolgreichen Wintersaison noch einmal auf die Bühne zurück und sorgen für eine märchenhafte Atmosphäre.

Im nächsten Jahr kommen auch die Nachwuchsschauspieler beim Theaterfestival für sächsische Schultheatergruppen vom 14. bis 17. Juni auf ihre Kosten. Alle Teilnehmenden können an diesen vier Tagen bei Themen über das Theater ins Gespräch kommen und in Workshops neue ästhetische Arbeitsweisen ausprobieren.
Auch personell gibt es in dieser Spielzeit einige Neuerungen. Während sich Diego Carlos Seyfarth nun völlig anderen Wirkungsstätten zuwendet und in seiner Heimat Peru für eine TV-Serie vor der Kamera steht, werden Anthony Mrosek und Anna Marie Lehmann als Gastdarsteller noch hin und wieder auf der Bautzener Bühne zu sehen sein. Und weil außerdem Lisa Zschornack und Anna Maria Brankaschk sich einige Zeit ihrem neu angekommenen „Schauspielernachwuchs“ widmen werden, wurden mit Julia Klingner, Lisa Lasch, Ana Pauline Leitner, Marvin George und Jurij Schiemann neue Kollegen engagiert.

Zu Beginn der neuen Spielzeit nimmt Stefan Wolfram als neuer Oberspielleiter Schauspiel seine Arbeit auf. Der 54-Jährige  ist am Bautzener Theater kein Unbekannter. Seine Inszenierung „Die Nervensäge“ von Francis Veber steht seit Oktober 2015 auf dem Spielplan.

Natürlich werden erfolgreiche Stücke wie „My fair Lady“, „Mein vermessenes Land“ oder „Tschick“ in dem aktuellen Spielplan weiter aufgeführt. Anfang Juni beginnt dann der 22. Theatersommer. Unter dem Titel: „Die Olsenbande wandert aus“  sollen auch 2017 die mehr oder weniger erfolgreichen Coups des dänischen Gaunertrio für sommerliche Theaterunterhaltung sorgen.

Mehr Informationen im Internet unter: www.theater-bautzen.de

Cornelia Fulk / 06.09.2016

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